Firmenauto des Jahres 2014 Gut zu wissen

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Bei Firmenauto des Jahres 2014 gab es neben zahlreichen Testfahrten und wissenswerten Gesprächen auch interessante Vorträge sowie eine Podiumsdiskussion.

Bei Flottenmanagern steht die Kosteneinsparung ganz oben auf der Agenda. Ein mögliches Sparpotenzial wird dabei aber oft außer Acht gelassen: die Reifen. Markus Brückner vom Chemiekonzern Lanxess klärte die Teilnehmer darüber auf, dass nur ein qualitativ hochwertiger Reifen die nötige Fahrsicherheit leistet und gleichzeitig die Kraft des Motors ohne große Reibungsverluste auf die Straße weitergibt und dadurch Sprit spart.

Diese sogenannten Grünen Reifen können Flottenmanager anhand des Reifenlabels ausfindig machen: Dazu zählen alle Pneus, die bei Rollwiderstand und Nassbremsverhalten im grünen Bereich liegen – also möglichst zwei Mal mit A ausgezeichnet sind. Brückners Vergleich eines Reifens der Kategorie G mit einem A-Reifen lässt die Fuhrparkleiter aufhorchen: Der Bremsweg aus Tempo 80 verlängert sich um 19 Meter, der Kraftstoffverbrauch nimmt um 0,66 Liter zu. Mit dem Flotten-Spritspar-Rechner von Lanxess (flotte.green-mobility.de) können die Teilnehmer nachrechnen, ab wann sich die Mehrkosten für teurere Premium-Reifen durch eingesparte Spritkosten amortisieren – die Sicherheit jedenfalls, erhöht sich schon auf dem ersten Meter. Mehr Informationen erhalten Sie in der Kampagne Bester Beifahrer.

Neues Dämpfersystem von ZF

Fahrwerkexperte Jens Seiler vom Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen stellte das neue Dämpfersystem CDC (Continuous Damping Control) von ZF vor. CDC passt die Fahrwerkdämpfung flexibel und stufenlos an die jeweilige Fahrsituation an und löst so den Kompromiss zwischen Sicherheit, Komfort und Dynamik im Fahrzeug. Zerbrechliche Ladung, aber auch die Bandscheiben der Passagiere werden dadurch geschont sowie das Handling des Autos verbessert und der Bremsweg verkürzt.

Der Fahrer hat die Möglichkeit das Fahrwerk aktiv per Tastendruck sportlich oder komfortabel auszurichten. Wie sich die adaptiven Dämpfer in der Praxis anfühlen, konnten die Teilnehmer gleich am eigenen Leib erfahren: Die Testfahrzeuge Opel Insignia, Porsche Panamera und Maserati Ghibli waren bei Firmenauto des Jahres 2014 bereits mit dem intelligenten Fahrwerkregelsystem ausgerüstet.

Podiumsdiskussion Fahrerassistenzsysteme

Fahrerassistenzsysteme können Unfälle verhindern. Darin waren sich alle Teilnehmer der Podiumsdiskussion einig. So stellte Michael Meyer vom Automobilzulieferer Bosch klar, dass es durchaus sinnvoll ist, Dienstwagen etwa mit einem Notbremsassistenten auszustatten.

Trotzdem lauern auch hier Gefahren. Darauf wies Hans-Josef Kissel, Fuhrparkleiter EWR AG, hin. Zum einen würden sich viele Nutzer von der vielen Technik abschrecken lassen, zum anderen könnten bestimmte Assistenzsysteme dazu führen, dass die Fahrer in gewisser Weise nachlässig werden. „Es ist sehr kritisch, wenn sich Fahrer zu sehr auf die Fahrerassistenzsysteme verlassen“, betonte Welf Stankowitz vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR). Es sei immer noch der Fahrer, der die Verantwortung trägt.

Als äußerst hilfreich schätzt Manuel Drach, Verkaufsleiter der Spindler GmbH, zum Beispiel die Verkehrsschilderkennung ein. „Die Fahrleistung im Außendienst stieg in den letzten Jahren von 30.000 km/Jahr auf 50.000 bis 60.000 km/Jahr. Da steigt die Fehlerquote zwangsläufig. Hier helfen solche Systeme die Geschwindigkeitslimits einzuhalten“, erklärt Drach. Aber auch beim Wiederverkauf könnten sich die Systeme lohnen. „Die Ausstattungsstandards der Fahrzeuge steigen in den nächsten Jahren. Dann machen sich Assistenzsysteme beim Restwert positiv bemerkbar“, so Meyer.

Punktereform: Neue Bewertung, neue Grenzen

Wie oft durfte man bislang mit dem Handy am Ohr erwischt werden, ohne dass der Führerschein weg war? 18 Mal. Nach der Reform ist der Führerschein nach dem achten Mal weg. Mit praktischen Beispielen veranschaulichte FIRMENAUTO-Rechtsanwalt Urs Heck die Änderungen der kommenden Punktereform. Dabei wird nicht alles strenger geahndet. Wer ein Fahrtenbuch nicht abgibt, muss derzeit mit 50 Euro Strafe und einem Punkt rechnen. Künftig werden zwar 100 Euro fällig, allerdings gibt´s keine Punkte. Darüber hinaus drohen für bestimmte Straftaten, etwa Beleidigung und sogar Nötigung, kein Entzug der Fahrerlaubnis. Auch Verkehrsverstöße aus dem Ausland würden nicht mehr eingetragen.

Download Vortrag Brückner: Grüne Reifen (PPT, 21,73 MByte) Kostenlos
Download Vortrag Seiler: Continuous Damping Control (PPT, 15,91 MByte) Kostenlos
Download Vortrag Heck: Punktereform 2014 (PPT, 4,51 MByte) Kostenlos