Firmenwagen-Klassiker Opel Ascona B Sport-Adilette

Opel Ascona B Foto: Opel 8 Bilder

Irgendeiner kennt immer einen, der den Opel Ascona als Firmenwagen fuhr. Er war eben ein Allrounder.

Irgendeiner kennt immer einen, der einen kennt, der einen hatte: einen Opel Ascona B. Das spricht nicht unbedingt für die Exklusivität dieses Autos, wohl aber für seine Verkaufszahlen. 1,5 Millionen bis 1981 sind eine echte Hausnummer. Einer der Erfolgsgründe war der Preis, mit dem sich klasse rechnen ließ. Exakt 10.000 Mark waren zum Start 1975 für den Einstiegsbenziner aufgerufen.

Darin schnurrte mit dem 1,2 Liter-"Nähmaschinchen" ein Motor, der schon im B-Kadett den Habitus des Unzerstörbaren errang. Die Fahrwerkstechnik war solide. Einzelradaufhängung vorne und die hintere Starrachse an Längslenkern waren das Richtige für alle, die nichts mehr fürchteten, als böse Überraschungen.

Behördenfuhrparkleiter zählten schon immer zu dieser Gattung. Die Polizei in Hessen bestellte fleißig die stärkeren 1,6er und 1,9er. Ab 1978 machte der Ascona auch noch mit einem gerade mal 58 PS aufköchelnden Selbstzünder im Taxigewerbe Karriere. 

Es gab aber noch eine andere, gefährliche Seite des Ascona B. Nur selten trat sie in Erscheinung. In Form einer giftigen, blitzschnellen Schlange namens B 400 mit 144 PS. Walter Röhrl dressierte sie 1982 zum Rallyeweltmeistertitel. Nie lagen Campingidyll und Rennsport, Adilette und Helm so nah beieinander wie in diesem Auto.

Zurück zum Ottonormalascona: Durch den stehend hinter der Rückbank eingebauten Tank blieben im Kofferraum 380 Liter Platz und auf der Hose viele Flecken. Der Einfüllstutzen lag derart verschränkt, dass sich der Tank nur mit waagerechter Pistolenhaltung einigermaßen füllen ließ. Vor allem beim Blubberdiesel führte das zu sehenswerten Wutausbrüchen an der Zapfsäule.

Nicht ganz so überschäumend zeigte sich die Ausstattungspolitik. Verstellbare Kopfstützen gab es erst in der Ausstattungslinie "L"(uxus), ebenso eine elektrische Scheibenwaschanlage. Das Basismodell hatte nur eine Fußpumpe fürs Wasser. Wohlgemerkt: Wir reden hier von der Mittelklasse. Unglaublich? Nein, Sie kennen ganz sicher einen, der einen kennt, der einen hatte.