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Gebrauchte Oberklasse-Limousinen Schnäppchen für die Chefetage

Der neue Maserati Quattroporte ist bei den Abmessungen gewachsen, wiegt aber gut 100 Kilo weniger. Foto: Maserati 5 Bilder

Gebrauchte exotische Mittel- und Oberklasselimousinen als Geschäftswagen bieten fürstliche Mobilität zu erschwinglichen Preisen. Und Steuern spart man auch noch.


Nicht jeder Geschäftsführer kann und will sich S-Klasse, A8 oder 7er leisten. Aber etwas Luxus sollte der Firmenwagen trotzdem bieten. Feine Nobelschlitten, die Nachbarn mit Neid erfüllen, gibt es auch für vergleichsweise kleines Geld. Das Beste aber ist: Die Privatnutzung wird nach dem Listen-Neupreis berechnet. Und der liegt bei diesen Modellen deutlich niedriger als bei einem aktuellen Modell der Premiumklasse.

Maserati Quattroporte

Für einen niedrigen fünfstelligen Preis bietet der Maserati Quattroporte echtes Oberklasse-Flair und eindrucksvolle Fahrdynamik. Wer sich ein Exemplar der zwischen 2003 und 2012 produzierten fünften Generation in die Hauseinfahrt stellt, wird mit großer Sicherheit bei den Nachbarn für Gesprächsstoff sorgen. Als Besitzer kann man feinen Luxus und dank potenter sowie klangvoller V8-Motoren auch sehr eindrucksvolle Fahrleistungen genießen. Den Antrieb gibt es in zwei Hubraumgrößen und mehreren Leistungsstufen von 400 PS an aufwärts. In rund fünf Sekunden lässt sich der 1,9-Tonner aus dem Stand auf Tempo 100 scheuchen, maximal sind 270 km/h und mehr möglich.

Maserati Quattroporte Sport GTS Award Edition Foto: Maserati
Feines intalienisches Leder im Maserati Quattroporte.

Innen bieten eigentlich alle Exemplare feinen Luxus, allerdings sind die älteren und damit günstigen Quattroporte technisch schon leicht angestaubt. Auch hohe Unterhaltskosten und teure Reparaturen muss man als Maserati-Besitzer verkraften können. Wer dazu bereit ist, darf sich mit dem ganz besonderen Image schmücken, den die Dreizack-Marke versprüht. Vor allem extrovertierte Zeitgenossen werden diesen rassigen Italiener lieben.

Hyundai Genesis

Eine noch sehr junge Alternative zur S-Klasse ist der von 2014 bis 2017 offiziell auch in Deutschland angebotene Hyundai Genesis. Das Fünf-Meter-Flaggschiff der Koreaner beeindruckt mit einer stattlichen wie eleganten Aura und einem Übermaß an Komfort im Innenraum. Ledersitze, adaptives Xenonlicht mit Fernlicht-Assistent, Head-up-Display, Klimasitzen, Dreizonen-Klimaautomatik mit CO2-Überwachung, Panorama-Glasdach, Abstandstempomat, Notbremse und auch ein starkes Soundsystem sind immer an Bord. Einziger angebotener Antrieb des 2,2-Tonners ist ein 3,8-Liter-V6, der seine Kraft (315 PS) via Achtgangautomatik an die Hinterachse leitet. Die Fahrleistungen sind entsprechend souverän, der Verbrauch allerdings hoch. Viele Genesis hat Hyundai in Deutschland nicht verkauft, weshalb die Auswahl an Gebrauchten überschaubar ist. Mittlerweile erreichen die günstigsten Exemplare Bruttopreise um 16.800 Euro, was für einen Luxusliner dieses Formats erfreulich wenig ist.

Lancia Thema

Bereits zu vierstelligen Preisen bekommt man den zwischen 2011 und 2014 angebotenen Lancia Thema. Eigentlich handelt es sich dabei um einen Chrysler 300 der zweiten Serie, den Fiat in Europa einsetzte, um die schwächelnde Tochtermarke Lancia künstlich am Leben zu halten. So richtig in die Wertewelt der Dolce-Vita-Marke konnte sich der Ami nicht einpassen, doch immerhin bot er seinen Kunden viel Luxus für kleines Geld. Zudem hat die stolze, 5,07 Meter lange Limousine reichlich Platz im Innenraum. Wer einen Thema will, sollte die Topausstattung Executive suchen, die sehr viele Annehmlichkeiten bietet. Dazu gehören automatische Fernlichtregelung, Regensensor, Totwinkel-Warner, Abstandstempomat oder ein automatisch abblendender Rückspiegel.

Lancia Thema Foto: Lancia
Erinnern Sie sich noch: Der von 1984 bis 1994 gebaute Lancia Thema war eine echte Eigenentwicklung der Italiener. Der hier gezeigte Nachfolger ist nahezu baugleich mit dem Chrysler 300M.

Außerdem gibt es ein Infotainment-System mit großem Touchscreen und Garmin-Navigation, elektrisch einstellbare, beheiz- und klimatisierbare Ledersitze, elektrisches Sonnenschutzrollo für die Heckscheibe oder ein klanggewaltiges Alpine-Audiosystem. Eine angenehme Motorisierung ist der 239 PS starke Dreiliter-V6-Diesel in Kombination mit der etwas betagten Fünfgangautomatik. Den Selbstzünder gibt es auch in einer schwächeren Variante. Sehr selten finden sich auch Exemplare mit dem kraftvollen wie durstigen 3,6-Liter-Sechszylinderbenziner, der an eine moderne Achtgangautomatik gekoppelt ist.

Saab 9-5

Ein ebenfalls letzter und letztlich gescheiterter Rettungsversuch einer bei Individualisten besonders beliebten Marke war der lediglich zwischen 2010 und 2011 produzierte Saab 9-5. Technisch handelt es sich bei dem Fünf-Meter-Lulatsch eigentlich um einen Opel Insignia der ersten Generation. Optisch schlug der Schwede allerdings eine ganz andere Richtung ein. Dank seiner kühlen wie wuchtigen Aura mit Coupédach und durchgehend wirkender Fenstergrafik versprüht der Saab Charakter und Eleganz. Innen gibt es neben viel Platz ausstattungsabhängig auch diverse Nettigkeiten wie Touchscreen-Navi, eine Harmann-Kardon-Audioanlage, Head-up-Display, Verkehrsschild-Erkennung, Klimaautomatik, Ledersitze, Regensensor oder Tempomat.

Saab 9-5 von 1998 Foto: Saab
Wer heute einen guten gebrauchten Saab 9-5 kauft, macht nichts falsch. Nicht lange, und die Autos werden zu gefragten Youngtimern.

Das Motorenangebot umfasst fünf Aggregate. Neben Vierzylinderdiesel und -benzinern mit einem Leistungsspektrum von 160 PS bis 220 PS gibt es noch einen tollen V6-Benziner, der seine 300 PS an alle vier Räder verteilt. Für diese Topversion werden auf dem Gebrauchtwagenmarkt allerdings noch um 16.800 Euro verlangt, während Vierzylinder-Varianten schon für untere fünfstellige Summen zu haben sind.

Honda Legend

Noch weniger häufig als der ohnehin schon seltene 9-5 ist der letzte in Deutschland angebotene Honda Legend im Straßenbild anzutreffen. Es war der vorläufig letzte Versuch der Japaner, in der von den Deutschen dominierten oberen Mittelklasse ein Wörtchen mitreden zu wollen. Dabei vermittelte das bis 2012 erhältliche Honda-Flaggschiff optisch gehobenes Prestige und konnte außerdem mit vielen technischen Leckereien wie etwa Allradlenkung beeindrucken. Darüber hinaus sind auch Ledersitze, Abstandstempomat, DVD-Navi, Rückfahrkamera, Klimaautomatik, klimatisierte Sitze und vieles mehr an Bord. Und diese Dinge bietet jeder Legend, denn es gab nur eine Ausstattung wie auch nur einen Motor. Der 295 PS starke V6-Benziner mit Automatik erlaubt eine Sprintzeit aus dem Stand auf 100 km/h in gut sieben Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 250 km/h. Sonderlich sparsam ist der Sechszylinder allerdings nicht, dafür sind die Preise für den großen Honda niedrig, den man bereits für mittlere vierstellige Summen bekommen kann.