Neue Motoren, neues Cockpit, mehr Assistenten: Ein umfangreiches Facelift macht den Hyundai Tucson fit für die zweite Hälfte.
Kein anderes Modell von Hyundai ist so begehrt wie der Tucson. 390.000-mal ging er seit 2015 an europäische Kunden. Für seinen zweiten Lebensabschnitt bekommt der Bestseller der Koreaner den Kaskaden-Familiengrill mit auf den Weg. Eingerahmt von neuen LED-Scheinwerfern und –Tagfahrlichtern steht er mit breitem Kühlermaul ganz schön stämmig auf der Straße. An der Frontschürze zog Hyundai ein paar Linien nach wie auch an der Heckschürze samt neuem Lampenlayout. Neu designte Felgen und drei weitere Lackierungen (Grau und zwei Blautöne), das war’s mit den optischen Änderungen.
Vier neue Assistenzsysteme
Im Interieur wechselte Hyundai das komplette Armaturenbrett aus. Dabei legten die Koreaner mehr Wert auf Softtouch-Materialien wie elastischem Kunststoff und weichem Leder. Fühlt sich jetzt alles besser an und sieht auch moderner aus als zuvor. Fahrer und Beifahrer genießen die Aussicht auf die Straße von gut geformten Sportsitzen aus, die mit Sitzheizung und –ventilation aktiv zum Wohlbefinden beitragen. Vom kleineren Kona übernimmt der Tucson das Infotainment-Systems samt acht Zoll großem und freistehendem Touchscreen. Das Menü ist simpel und überschaubar. Im Nu haben wir uns durchs Programm getippt. Wer anstelle der 3D-Navi lieber sein Smartphone als Lotsen nutzt, dem genügt der günstigere 7-Zoll-Bildschirm. Über Apple Car Play und Google Android spiegelt der Fahrer dann seine Apps aufs Display. Handys lädt der Tucson kabellos, vorne wir hinten sind USB-Anschlüsse.
Das Angebot an Assistenzsystemen weitet Hyundai aus. Ein Abstandstempomat mit Stop & Go-Funktion ist nun ebenso erhältlich wie ein Fernlichtassistent und ein Müdigkeitswarner. Beim Einparken unterstützen den Fahrer eine Reihe an Kameras, die den SUV aus der Vogelperspektive in einer 360-Grad-Ansicht darstellen. Mit Verkehrszeichenerkennung, Notbrems- und Spurhalteassistent sowie Totwinkel- und Querverkehrswarner geht der Tucson mit einem umfangreichen Sortiment an Sicherheitssystemen an den Start.
Erster Mildhybride von Hyundai
Alle Motoren erfüllen nun die Abgasnorm Euro 6d-Temp. Benzinerseitig hilft bei der strengeren Abgasregelung ein Partikelfilter. Einstiegsmotorisierung bleibt der handgeschaltete 1,6-Liter-Vierzylinder mit 132 PS. Darüber rangiert die Turbovariante 1.6 T-GDI mit 177 PS, die zudem mit Allrad und Siebenstufen-Doppelkupplungsgetriebe zu haben ist. Die Dieselmotoren macht Hyundai mittels SCR-Kat und Harnstoffeinspritzung fit für Euro 6d-Temp. Anstelle des 1.7 CRDi rückt der neu entwickelte 1,6-Liter-Selbstzünder ins Programm. Er leistet im Tucson 115 und 133 PS. Auf einer ersten Testrunde mit Sechsgang-Handschaltung gefiel die stärkere Variante vor allem durch seine Antrittstärke und den ruhigen Lauf. Doppelkupplung und Allrad sind optional erhältlich.
Der erste Mildhybrid von Hyundai überhaupt kommt im neuen Tucson zum Einsatz. Die Top-Motorisierung, ein Zweiliter-Diesel mit 185 PS, wird dafür mit einem zweiten, 48 Volt starken Bordnetz ausgerüstet. Ein Starter-Generator ist über einen Riemen mit der Kurbelwelle verbunden und unterstützt den SUV beim Anfahren mit zwölf Kilowatt Leistung. Die dafür nötige Energie liefert eine Lithium-Ionen-Batterie (0,44 kWh Kapazität) unter dem Kofferraumboden. Bremst der Tucson oder rollt er aus, wird die Batterie aufgeladen. Durch das größere Stromnetz an Bord kann der SUV bereits beim Anrollen an Ampeln und nicht erst im Stillstand den Motor ausschalten und dadurch mehr Sprit sparen. Im nächsten Frühjahr soll auch der kleinere 1.6 CRDi die 48-Volt-Technik eingeimpft bekommen.