Gut 4.000 Euro kostet die Steckdosenversion des Kia Optima mehr als der Diesel. Der Test zeigt, mit welchem Sie besser fahren.
So klar das Votum beim BMW 3er für den Hybriden ausfällt, so deutlich raten wir Ihnen beim Kia Optima davon ab. Warum?
Da wäre das Finanzielle. Die wenigsten dürften einen Aufpreis von knapp 4.000 Euro (nach Abzug der Förderung) für den Plug-in Hybriden als angemessen erachten, obwohl die Gegenüberstellung der Testverbräuche für ihn spricht: Außerdem nimmt sich der Diesel im Schnitt nur 5,1 Liter auf 100 km. Die elektrifizierte Version verbraucht im hybridischen Fahrbetrieb 6,0 Liter teures Super. Diese Differenz macht der Hybride nicht wett, selbst wenn man ihn wie in unserer Vorgabe an 300 Tagen je einmal lädt und die Batterie leerfährt.
Zwar bietet dieser Teilzeitstromer insgesamt fast 50 Kilometer elektrische Reichweite, doch das Wort "rein" finden Sie in diesem Satz bewusst nicht: Man kann den Hybriden nur mit äußerst feinfühligem Gasfuß zu einem rein elektrischen Fahren zwingen. Sein Verbrenner schaltet sich nach Gutdünken dazu – und zwar häufig. Wer also möchte, dass seine Mitarbeiter bewusst lokal emissionsfrei unterwegs sind, muss ihnen einen anderen Plug-in Hybriden als Firmenwagen bestellen.
Wer viel Gepäck transportieren muss, findet zudem im Diesel-Optima 203 Liter mehr Stauraum. Und wer einen Anhänger ziehen will, der muss ohnehin die Dieselversion wählen, denn der Plug-in darf nichts an den Haken nehmen.
Die Entscheidung hier ist also in erster Linie eine gegen den Plug-in Hybrid. Wer nun wegen drohender Städtefahrverbote nicht vorbehaltlos zum Selbstzünder greifen möchte, dem bleibt beim Optima noch der Zweiliter-Benziner.
Fazit: Seltsame Hybrid-Philosophie
Kia hat hier einen Plug-in Hybriden aufgelegt, der offiziell eine rein elektrische Reichweite besitzt. Die aber kann man nur schwer nutzen, weil sich der Verbrenner häufig zuschaltet. Dazu können und wollen wir Ihnen nicht raten, denn das ergibt gerade bei Vielfahrern wenig Sinn. Zumal der Aufpreis zu Diesel und Benziner hoch ist.
Oben links finden Sie den Reiter mit den Betriebskosten der Modelle. Der dort genannte Grundpreis des Plug-in Hybriden ist der Listenpreis des Modells. Bei den Unterhaltskosten berücksichtigen wir natürlich den Umweltbonus in Höhe von 3.000 Euro. Für die Berechnung gehen wir davon aus, dass die Batterie an 300 Tagen einmal geladen und vollständig leergefahren wird. Reicht eine Batterieladung für 30 Kilometer, so fährt das Auto also 9.000 Kilometer pro Jahr elektrisch. Für die Differenz zu unseren Standardlaufleistungen von 20.000/40.0000 Kilometern pro Jahr legen wir den hybridischen Verbrauch zugrunde, also den Verbrauch mit ganz leergefahrener Batterie.