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Mercedes A-Klasse Mehr Komfort für Vielfahrer

Mercedes A-Klasse 2015 Foto: Mercedes 6 Bilder

Mercedes hat die Kritik der Flottenbetreiber ernst genommen und die A-Klasse etwas weicher abgestimmt. Dazu bringt die Modellpflege jede Menge neue Technik für das Kompaktmodell

Nach rund drei Jahre überarbeitet Mercedes die A-Klasse. Äußerlich ändert sich nur wenig, unter Blech dagegen mehr. Dabei setzt der jetzt 280 kW/381 PS starke AMG A 45 4matic eine neue Leistungsbestmarke für Kompaktsportler. Fürs Flottengeschäft viel wichtiger aber: Bei den normalen Modellen nutzten die Ingenieure die Chance, ein von den Fahrer häufig beklagtes Manko der aktuellen Serie auszumerzen.

Adaptive Dämpfer für mehr Komfort

Hinter vorgehaltener Hand räumen Daimler-Ingenieure inzwischen ein, dass das Serienfahrwerk wohl allzu zu sportlich geraten war. Denn die meisten Kunden sind nun mal in ganz normaler Gangart unterwegs, nutzen ihren Mercedes eher selten zum Twisten um enge Landstraßen-Biegungen. Die straffe Härte der A-Klasse irritierte wohl die Mehrheit ihrer Fahrer. Jetzt kann jeder per Knopfdruck entscheiden, wie er unterwegs sein will.

„Dynamic Select“ nennt Mercedes das jetzt eingeführte System, das das Fahrverhalten der A-Klasse in Bruchteilen von Sekunden verändert. Je nach Laune des Fahrers benimmt sich der Mercedes wohlig komfortabel, dynamisch straff oder besonders spritsparend. Wenn dann noch die elektronische Dämpferverstellung mit an Bord ist, kann die A-Klasse vielfach angepasst werden. Entwickelt wurde das neue Fahrwerk auch mit Hilfe des eigenen Fahrsimulators, in dem Testfahrten auf verschiedenen Strecken ohne echtes Auto nachempfunden werden können. Der erste Eindruck vom neuen Fahrverhalten, den Mercedes auf eben diesem Simulator ermöglichte, konnte schon mal überzeugen und macht neugierig auf die Fahrt in der richtigen A-Klasse.

Äußerlich gibt es kleine, aber durchaus ins Auge fallende Änderungen am Erscheinungsbild gibt es an Bug und Heck. Vorne wurden wegen der Einführung der LED-Lichttechnik die Form der Scheinwerfer modernisiert und die unteren Lufteinlässe gestreckt. Der Grill trägt jetzt eine Diamantoptik. Die A-Klasse wirkt so einen Hauch breiter als bisher. Bei den dezent veränderten Rückleuchten kommt jetzt ebenfalls LED-Technik zum Einsatz. Und am Hinterteil bewirkt eine Blende für die Endrohre, dass man dem kleinsten Mercedes nicht mehr so leicht unter den Rock schauen kann.Auch im Innenraum gibt es Änderungen: Die Kombiinstrumente informieren jetzt aus chromumrandeten Höhlen in Tubenoptik, der tabletartige Zentral-Monitor wuchs auf 20,3 Zentimeter (8 Zoll) und eine Ambientebeleuchtung bietet jetzt die Wahl unter zwölf Farben und fünf Dimmstufen.

In der Preisliste locken neue Lederfarben oder ein Sitzdesign mit roten oder grünen Akzenten. Alles wirkt noch einmal wertiger und bietet dem künftigen A-Klasse-Eigner fast schon Oberklassen-Anmutung. Neu auch die Vernetzung mit verschiedenen Smartphone-Modellen. In der iPhone-Version können dank „Apple-Car-Play“ verschiedene Inhalte des Handys auf den Auto-Monitor übernommen werden. Dann versteht die Spracherkennung „Siri“ Navigationsziele, SMS-Texte oder auch Anrufbefehle.

Das Schmuckstück unter dem Buchstaben „A“ bleibt natürlich der Allradler aus der Sportabteilung von AMG. Der auch äußerlich erkennbare Ballermann mit dem langen Namen Mercedes AMG A 45 4matic ist mit seinem Zweiliter-Turbo und 280 kW/381 PS der derzeit Stärkste seiner Klasse und dieser Motorgröße. Erst der 2017 erscheinende Volvo S 60 mit 450 PS wird ihn dann wieder die Krone rauben. Wenn bis dahin nicht auch AMG weiter an der PS-Schraube drehen wird. Der Preis (derzeit 42.151 Euro) soll nur dezent „angepasst“ werden. Ähnliches gilt für die anderen Modelle. Auf die Straße kommt die A-Klasse Ende September.

Die Neuheiten unter der Motorhaube: Der künftige A 160 mit 102 PS markiert jetzt den Einstieg in die A-Klasse, wird sich preislich wohl um die 16.800  Euro bewegen. Sparmeister mit Stern ist der A 180d (109 PS), der mit 3,5 Litern Normverbrauch auf 100 Kilometer auskommen soll. Stärker wurden der A 220d (177 PS), der um sieben PS zulegte. Die vertraute Bezeichnung „CDI“ hat übrigens ausgedient, bei den Dieselmodellen reicht jetzt ein kleines „d“ als Kennzeichnung. Auch beim sportlichen Benziner A 250 änderte sich die Kraftentfaltung um ebenfalls 7 PS: Er schickt jetzt 218 PS an die Vorderräder oder bei der Allradversion 4matic an beide Achsen.