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Mercedes-Benz Neuer Sprinter kommt in Euro 6

Foto: Mercedes-Benz 8 Bilder

Wegen der schlechten Crashtest-Werte des Citan musste Mercedes Kritik einstecken. Der neue Sprinter soll das Image wieder aufpolieren.  Moderne Sicherheitssysteme, eine verbesserte Fahrdynamik und Motoren-Updates sollen es richten.

Der künftige Sprinter wird mit fünf neuen Assistenz-Systemen an den Start gehen. In das serienmäßige, elektronische Stabilitäts-Programm hat Mercedes eine Seitenwind-Assistenz (Crosswind Assist) integriert. Auf Wunsch werden ein Abstands-Warnassistent (Collusion Prevention Assist) und Totwinkel-Assistent (Blind Spot Assist) zu haben sein. Die sind aber ebenso aufpreispflichtig wie ein Fernlicht-Assistent (Highbeam Assist) und ein Spurhalte-Assistent (Lane Keeping Assist). Abgesehen vom serienmäßigen Seitenwind-Assistenzsystem will Mercedes die neuen elektronischen Helfer im künftigen Sprinter als Einzelextras oder in zusammengestellten Paketen anbieten.

Fit für Euro 6

Ein abgesenktes Fahrwerk soll den Luftwiderstand und somit den Verbrauch verringern und gleichzeitig das Be- und Entladen erleichtern. Alle Motoren werden fit sein für die Abgasnorm Euro 6. Die Stickoxid-, Kohlenwasserstoff- und Partikel-Abgasgrenzwerte erreichen die Schwaben unter anderem mit einer SCR-Abgasreinigung. Gleichzeitig haben die Motorentwickler Einspritzverlauf, Verbrennung und Ladedruck optimiert. Zusammen mit einer längeren Achsübersetzung soll sich der Verbrauch so auf bis zu 6,3 Liter pro 100 Kilometer drücken lassen, bei einem gleichzeitig verringerten Verbrennungsgeräusch.

Sechszylinder-Aggregate bis 190 PS

Zu einem verringerten Verbrauch sollen ebenso Antriebs- und Nebenaggregate wie Getriebe, Hinterachse und Lichtmaschine beitragen, die bedarfsgerecht gesteuert sind. Beim Leistungsangebot der Euro-6-Motoren bleibt alles beim Alten. Die Vier- und Sechszylindermotoren reichen von 95 PS (70 kW) bis 190 PS (140 kW). Zu den Dieselaggregaten kommt ein direkteinspritzender, aufgeladener Vierzylinder-Benziner in Euro 6. Der Hubraum beträgt 1,8 Liter, die Leistung 156 PS (115 kW). Vom Benziner abgeleitet ist eine Erdgas-Version mit identischer Leistung. Bei den Getrieben wird es zwei Alternativen geben: Das Sechsgang-Schaltgetriebe Eco-Gear oder die Siebengang-Wandlerautomatik 7G-Tronic Plus.

Aufgehübschtes Design

Außen kennzeichnen den neuen Sprinter eine höher angesetzte Motorhaube und eine senkrecht stehende Kühlermaske mit drei gepfeilten und gelochten Lamellen in einem umlaufenden Rahmen. Sie soll nicht nur das Gesicht des Transporters verändern sondern ist auch einem höheren Luftdurchsatz geschuldet, der aufgrund des gestiegenen Kühlbedarfs der Euro-6-Motoren notwendig wird. Links und rechts davon sitzen Scheinwerfer mit neuem Layout. Hinten trägt der Transporter ebenfalls neu geformte Zweikammer-Leuchten.

Infotainment von Becker

Innen halten sich die Neuerungen in Grenzen. Es gibt eine neue Sitzpolsterung, wählt der Kunde ein Multifunktionslenkrad, sind die Frischluftdüsen mit Chrom-Applikationen ausgestattet. Darüber hinaus hat Mercedes den Knauf des Schalthebels neu gestaltet. Für das Infotainment sind Becker-Radios mit Bluetooth-Telefonie, Telefontastatur und Telefonbuch verantwortlich. Erweitern lässt sich das Ganze durch das Navigationssystem Becker Map Pilot.

VW-Kooperation läuft 2016 aus

Gebaut wird der künftige Sprinter in den Werken in Düsseldorf und Ludwigsfelde. Darüber hinaus gibt es Werke in Charlston (USA) und Gonzáles Catan (Argentinien) sowie Fuzhou (China). Der bisherige Sprinter soll künftig beim russischen Hersteller GAZ in Nizhny Novgorod produziert werden. Der Vertrag mit Volkswagen Nutzfahrzeuge über die Produktion des Crafter läuft im Jahr 2016 aus. In Deutschland wird der neue Mercedes-Transporter laut Transporter-Chef Volker Mornhinweg für einen Aufschlag von 1.200 Euro auf den aktuellen Sprinter ab Juni dieses Jahr bestellbar sein. Die ersten Auslieferungen datiert Mercedes auf den September.