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Mercedes C-Klasse 2014 Komfort auf Niveau der S-Klasse

Mercedes C-Klasse Interieur Foto: Daimler 8 Bilder

Mit neuem Bedienkonzept, erweiterten Assistenzsystemen und Komfort auf S-Klasse-Niveau soll die nächste Mercedes C-Klasse vor allem bei den Fahrern von Geschäftswagen punkten.

Einsteigen, starten, losfahren: Um ein Auto zu fahren, will man keine Bedienungsanleitung lesen müssen. Wenn Mercedes 2014 die neue C-Klasse auf den Markt bringt, wird aber der eine oder andere Stammkunde große Augen machen und sich umgewöhnen müssen. Statt der bekannten Knöpfe und Schalter findet er hoch oben am neuen Armaturenbrett einen Bildschirm im iPad-Format sowie unten an der Armauflage einen großen Drehknopf samt Touchpad, das alle Funktionen des Autos steuert. Damit übernimmt die C-Klasse weitgehend das Bedienkonzept der neuen S-Klasse und folgt dem allgemeinen Trend zum aufgeräumten Cockpit.

Emotionales Design

Auch in Sachen Design, Ergonomie und Haptik soll die C-Klasse in die Fußstapfen des zwei Klassen größeren Bruders treten. "Wir wollen mit unserem Innenraumkonzept ganz neue Wege gehen", sagt Hartmut Sinkwitz, der für die Innenraumgestaltung der C-Klasse verantwortlich ist. "Das Design soll emotionaler und individueller werden."

Und so präsentiert Mercedes ein Cockpit, dessen Oberflächen und Formen auch von Apple stammen könnten. Am auffälligsten ist die breite, einteilige und fast schon puristische Mittelkonsole. Sie geht homogen ins Armaturenbrett über und gibt dem ganzen Innenraum eine längsbetonte Form. Die in mehrere Ebenen horizontal gegliederte Instrumententafel kann sowohl einfarbig als auch zweifarbig mit einem silbernen Dekorstreifen sowie in mehreren Materialkombinationen bestellt werden. Die Grundversion in Hochglanz Schwarz mit Chromrand wirkt nüchtern sportlich. Wer es wärmer mag, kann andere Farben und Materialien bestellen, bis hin zum offenporigen Echtholz. Kommt das aktuelle Modell im Vergleich zu den kühl gestalteten Limousinen wie 3er BMW oder Audi A4 innen noch konservativ und brav daher, so geht Mercedes bei der nächsten Generation der Mittelklasse-Limousine mutig mindestens einen großen Schritt weiter.

Bedienbar wie ein Smartphone

Beim Bedienkonzept haben sich die Ingenieure am modernen Smartphone orientiert. Über das Touchpad steuert der Fahrer mit Fingergesten alle Funktionen des Autos. Sie werden in Form von Apps auf dem bis zu 8,4 Zoll großen Bildschirm dargestellt und lassen sich beliebig anordnen. Seitliches Wischen bringt den Fahrer zu den anderen Funktionen eines Menüs, nach oben oder unten Wischen in die unterschiedlichen Menüebenen. Um in die Karte der Navigation zu zoomen, genügt es, wie beim Smartphone oder Tablet zwei Finger auseinander zu streichen. Außerdem kann der Fahrer die Karte zur besseren Orientierung auch rund um den Standort drehen. Dass sich Befehle in Form von Buchstaben, Zahlen oder Sonderzeichen aufs Touchpad kritzeln lassen, gehört mittlerweile zum Standard, den BMW und Audi in mehreren Modellen anbieten.

Head-up-Display nun auch für die Mittelklasse

Gleiches gilt für das neue Head-up-Display. Was BMW schon seit Jahren im Programm hat, feierte bei den Schwaben erst im Sommer in der neuen S-Klasse Premiere und kommt nun auch in der C-Klasse. Das Head-up-Display gehört zu den miteinander vernetzten Sicherheitssystemen, die den gesamten Bereich rund ums Fahrzeug überwachen. Dafür führt die Elektronik die Daten von Nah- und Fernbereichsradar sowie die Bilder der in der Windschutzscheibe integrierten Stereokamera zusammen.

Die C-Klasse erkennt querende Fußgänger oder Radfahrer ebenso wie einen drohenden Auffahrunfall von hinten. Selbst einen aus dem Nichts auftauchenden Überholer oder plötzlichen Gegenverkehr erkennt die C-Klasse. Dann bremst der Spurhalteassistent das Auto einseitig ab und zieht es aus dem Gefahrenbereich. Dazu kommen ganz neue Funktionen wie der im adaptiven Tempomat Distronic integrierte Stau-Assistent. Beim Kolonnenfahren orientiert er sich bei Geschwindigkeiten 60 km/h sogar bei fehlenden Fahrbahnmarkierungen am Vordermann, hält selbstständig die Spur und schwimmt automatisch im Verkehr mit.

Sport oder Komfort mit neuer Vorderachse und Luftfederung

Beim Fahrwerk lässt Mercedes wieder die Wahl zwischen Sport und Komfort. Basis ist in jedem Fall eine neue Vierlenker-Vorderachse, die Radaufhängung und Federbein entkoppelt. Das soll mehr Agilität und eine bessere Seitenführung bringen. Neben der herkömmlichen Stahlfederung bietet Mercedes ein Komfortfahrwerk mit Dämpfern an, die sich automatisch dem Straßenzustand anpassen. Alternativ gibt es die adaptiven Dämpfer auch im tiefer gelegten Sportfahrwerk. Als erstes Mittelklasseauto ist der C zudem mit Luftfederung zu haben. Die in vier Stufen verstellbare Airmatic ist mit einer Niveauregulierung gekoppelt. Außerdem kann der Fahrer auf schlechten Straßen oder bei steilen Garageneinfahrten das Auto anheben, während die Airmatic die Karosserie ab 120 km/h automatisch absenkt, um Sprit zu sparen.

Es scheint, die C-Klasse wird zumindest technisch eine kleine S-Klasse. Wir sind gespannt, wie die Kunden auf das reduzierte Design reagieren. Dass die Schwaben den Fahrer mit dem Bedienkonzept nicht völlig überrumpeln wollen, zeigen vier unauffällig in der Mittelkonsole eingepasste Schalter: Beschriftet mit Navi, Radio, Media und Tel lassen sich die wichtigsten Funktionen direkt anwählen. Dafür braucht niemand eine Bedienungsanleitung.