Rebranding und Folierung von Firmenflotten Wie Signal Design 1.800 Autos für Spie umlabelt

Signal Design Folierung 2018 Foto: Immanuel Schneeberger 5 Bilder

Nach einer Unternehmensübernahme steht oft ein neuer Name ins Haus. Das betrifft auch den Fuhrpark, wenn die Autos mit Firmenlogos foliert sind. Wir zeigen, wie Spie Deutschland und Zentraleuropa das Problem gelöst hat.

Vor über einem Jahr übernahm der Multitechnik-Dienstleister Spie das auf die Errichtung und Wartung von Energieübertragungs- und Verteilernetze spezialisierte Unternehmen SAG. An der Tätigkeit der Montage­mitarbeiter änderte das wenig. Sie machen den gleichen Job und sind mit den gleichen Autos unterwegs. Und doch wirkt sich die Übernahme auf den Unternehmensfuhrpark aus, denn die Fahrzeuge sind mit dem Firmenlogo beklebt. Dass ein Rebranding für den Fuhrparkleiter besonders herausfordernd ist, weiß Juan Vera zu berichten. Als strategischer Einkäufer ist er bei Spie für Fahrzeuge und Geräte zuständig. Er verantwortet die gut 2.200 Autos mit Unternehmenslogo auf Motorhaube und den Seiten.

Nun einfach den Telefonhörer in die Hand nehmen, den Werbemittelfachmann anrufen und einen Großauftrag vergeben, geht aber nicht. "Wir haben im Fuhrpark überwiegend nicht typischen Dienst­wagen, sondern Transporter im Baustellenbetrieb", sagt Vera. Außerdem sind die Autos auf über 100 Standorte in ganz Deutschland verteilt, um bei Störungen am Stromnetz direkt vor Ort sein zu können. Zudem sollte die neue Folie im laufe­nden Betrieb während des dritten und vierten Quartals aufgebracht werden. Das bringt das Ende der Urlaubssaison der Mitarbeiter und die Hauptsaison in der Baubranche zusammen. Viele Auftraggeber stecken  ihr Jahresrestbudget dann noch in Bauprojekte.

1.800 Autos bekamen neue Folie

Im ersten Schritt wurde der Fuhrpark gemeinsam mit dem Flottenbeschrifter Signal Design analysiert. Im Ergebnis wurden einige Fahrzeuge nicht mehr neu gebrandet, da sie onehin kurz vor der Ausmusterung standen. Übrig blieben 1.800 Autos, die es neu zu bekleben galt.

Juan Vera Spie-SAG Foto: Immanuel Schneeberger
Spie Flottenmanager Juan Vera erklärt den aufwendigen Rebrandingprozess.

Der Job verlangte einen ausgeklügelten Plan, um die Ausfallzeiten der Fahrzeuge kurz zu halten. Und das geht nur, wenn die Folie direkt am jeweiligen Standort angebracht wird. Für die Klebeprofis von Signal Design ist das Routine. Obwohl rund 60 verschiedene Modelle zum Fuhrpark gehören, die alle einen zur Karosserie passenden Firmenschriftzug brauchen. Schließlich müssen Schriftgröße und Position des Logos zum Fahrzeugdesign passen. Auch die Lackfarbe ist wesentlich für die richtige Folie. "Wir haben eine gut gepflegte Fahrzeugdatenbank, aber dort war leider nicht die Autofarbe hinterlegt", so Juan Vera.

Die meisten Autos im Fuhrpark sind weiß, doch einige blaue und rote Fahrzeuge machen die Flotte bunt. Signal Design fragte deshalb die Farben an jedem Standort ab. "Daraus haben wir gelernt. Inzwischen sind die Farben aller Autos Teil unserer Datenbasis", sagt Vera. Ein einfacher Blick in die Fahrzeugpapiere war in dem Fall ebenso wenig möglich, da die Firmenwagen auf die Standorte zugelassen sind. Das erhöht den Aufwand auch an anderer Stelle. Denn ein neuer Unternehmensname bedingt je nach Landkreis überdies, dass die Autos auf den neuen Firmennamen zugelassen werden müssen. Auch für die Kfz-Steuer ist die neue Firmen­anschrift relevant.

Rebrandingprozess intern vorbereiten

Mit der passenden Folie allein ist es aber noch lange nicht getan. Der Ablauf des Rebrandingprozesses muss geplant, die betroffenen Mitarbeiter informiert werden. Während der Flottenbeschrifter die Planung übernahm, muss der Fuhrparkleiter die Rückfragen der betroffenen Personen beantworten. "Viele Mitarbeiter verstehen nicht, warum sie nur wegen einer Beklebung ihren Dienstwagen knapp einen Tag entbehren müsse", erzählt Vera.

Selbst der beste Plan verhindert unvorhersehbare Zwischenfälle nicht. Auf manchen Transportern klebte die alte Folie schon seit zehn Jahren und wollte sich partout nicht so einfach abziehen lassen. So kam es immer wieder zu kleineren Warte­zeiten für die Fahrzeugverantwortlichen an den Standorten. "Bei solchen Problemen half es, den Betroffenen die Gesamtsituation zu erklären. Wenn der Mitarbeiter erfährt, dass sein Auto nur eins von 1.800 ist, steigt das Verständnis", rät Vera allen Kollegen in ähnlicher Situation.

Signal Design

Dank mobiler Teams arbeitet Signal Design bundesweit auch fernab der Zentrale in Schwäbisch Hall. Die meisten Firmen­wagen bekleben die Spezialisten vor der Auslieferung im Autohaus. Dort haben sie Platz und es fallen keine zusätzlichen Transport- und Standzeiten an. Neben der Gestal­tung und Folierung übernimmt der Flotten­beschrifter auch die gesamte Auftragsplanung und ­-koordination, selbst für große Fuhrparks.