Segment hat sich halbiert Immer weniger kaufen Mittelklasse

Passat 1997 Foto: VW 2 Bilder

Mittelklasseautos sind heute weniger beliebt als noch vor 20 Jahren. Damals gab es für Außendienstler oder Familien kaum Alternativen zu großen Kombis, heute ist das anders.

Klassische Mittelklasse-Limousinen und -Kombis sind immer weniger gefragt. In 20 Jahren hat sich der Absatz mehr als halbiert: Wurden 1997 noch 922.600 Mittelklasse-Modelle in Deutschland verkauft, waren es 2017 nur noch 410.500. Ihr Marktanteil sank von rund einem Viertel auf rund 12 Prozent, so eine Auswertung der Zeitschrift "Auto Straßenverkehr".

Gründe sind zum einen der Boom neuer Fahrzeugtypen: Zunächst wurden die Vans populär, seit mehreren Jahren stehlen nun modische SUV den Klassikern die Show – und die typischen Kunden, die die Mittelklasse für ordentlichen Fahrkomfort, ausreichend Platz für Kind und Kegel sowie einen angemessenen Auftritt schätzten. Hinzu kommt, dass heutige Kompaktklasse-Fahrzeuge längst in Sachen Langstreckenkomfort, aber auch Platzangebot umfassende Bedürfnisse erfüllen: Hatte der Passat B5 Variant (ab 1996) 495 bis 1.600 Liter Kofferraum, fasst das Gepäckabteil eines heutigen Golf 7 Variant 605 bis 1.620 Liter.

Passat 2017 Foto: VW
Die achte Generation des Passat verkaufte sich 2017 nur halb so gut wie die fünfte 1997.

Der starke Rückgang des Mittelklasse-Segments lässt sich auch an einzelnen Modellen ablesen: Der Absatz des VW Passat, des weiterhin meistverkauften Mittelklasse-Modells, ist von 141.100 im Jahr 1997 auf 72.400 im vergangenen Jahr zurückgegangen. Der Absatz der Mercedes C-Klasse ließ seit 1997 von 115.000 auf jetzt 68.600 nach. Vor 20 Jahren spielte Opel oben in der Mittelklasse mit. Der Opel Vectra lag nach Auswertung der Zeitschrift 1997 mit 141.000 verkauften Modellen nur 100 Verkäufe hinter dem Passat. Der Nachfolger Insignia kam 2017 auf nur 24.300 verkaufte Fahrzeuge.