Bund gleicht Dienstreisen aus Ausgleichszahlungen für Politik-Reisen

Mercedes S-Klasse 2020 Foto: Daimler

Die Bundesregierung kompensiert ihre Dienstreisen klimaneutral. Dieses Jahr wird dafür deutlich mehr Aufwand betrieben als noch ein Jahr zuvor. Kommendes Jahr könnte sich dieser Trend - Corona sei Dank - wieder umkehren.

Für das Jahr 2019 will der Bund Emissionsgutschriften für über 347.507 Tonnen CO2-Emissionen ankaufen, um den in Rahmen von Kfz-Fahrten und Flugreisen der Bundesregierung und Bundesverwaltung entstandenen Kohlendioxidausstoß zu kompensieren. Wie Umweltbundesamt und Bundesumweltministerium (BMU) gemeinsam mitteilen, werden dafür nationale sowie internationale Anbieter von Klimaschutzprojekten genutzt, die nach dem UN-Mechanismus für umweltverträgliche Entwicklung (Clean Development Mechanism, CDM) geprüft und zertifiziert wurden.

Im Vergleich zum Vorjahr ist das Kompensationsvolumen deutlich gestiegen. Für 2018 wurde es vom Umweltbundesamt noch mit 309.358 Tonnen beziffert. Ein Grund für den Anstieg dürfte unter anderem am zusätzlichen Ausgleich aller im Zuge der EU-Ratspräsidentschaft entstandenen Treibhausgasemissionen liegen. Sehr wahrscheinlich wird es für das Jahr 2020 Corona-bedingt zu einem deutlichen Rückgang kommen, da viele Dienstreisen ausgefallen sind. Laut Umweltbundesministerin Svenja Schulze sollen die Erfahrungen der Corona-Zeit Schule machen: "Auf dem Weg zur klimaneutralen Bundesverwaltung 2030 werden wir auch aus den Erfahrungen der derzeitigen Krise lernen und künftig noch mehr auf virtuelle Treffen setzen. Die Technik dafür ist vorhanden, funktioniert, spart Zeit, Geld und schont das Klima", so die SPD-Politikerin. Speziell für das BMU hat Schulze zudem angekündigt, ab diesem Jahr alle Emissionen ihres Ministeriums zu kompensieren, um so Klimaneutralität zu erreichen.