Bundesverband Fuhrparkmanagement Die Statistik ist eine große Lüge, …

Der Bundesverband Fuhrparkmanagement nimmt Stellung zu aktuellen Themen. Heute: Markenpräsenz in Fuhrparks

… die aus lauter kleinen Wahrheiten besteht. Das gab der englische Autor und Humorist Lionel Strachey (1864–1927) zu Protokoll. Das ist noch heute eine nicht von der Hand zu weisende Erkenntnis über die Aussagekraft von (Wirtschafts-)Statistiken. Umfragen und Statistiken sind populär. Auch Fuhrparkverantwortliche werden den lieben langen Tag um Mitwirkung an Befragungen gebeten. Jeder erhebt und misst Daten und Informationen. Und der Volksmund ruft dazu "Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast". Auch wenn die Publizisten von Statistiken das hoffentlich nicht so wörtlich nehmen wie einst der ADAC oder das ZDF, bleibt hinter der einen oder anderen Erkenntnis ein kleines Fragezeichen stehen. Bei vielen Befragungen erschließt sich nicht wirklich der Sinn und Zweck.

Statistiken sollen vor allem die Unsicherheit des Bauchgefühls besiegen und Objektivität bieten. Doch Ungenauigkeiten und Fehlinterpretationen, vielleicht auch Interpretationen, die der eigenen Sache zum Vorteil dienen, beeinträchtigen nicht nur die Aussagekraft bestimmter Daten, sondern könnten auch zu Fehlentscheidungen oder zu politischem Missbrauch führen. »Lindgrens Pippi Langstrumpf darf als die Urmutter moderner Statistik gelten«, sagt der Historiker und Religionssoziologe Frank Fehlberg. Ihr bis heute geltendes Prinzip nüchterner Bestandsaufnahme der Wirklichkeit ist so zeitlos wie – statistisch gesichert: "Zwei mal drei macht vier, widde widde witt und drei macht neune. Ich mach‘ mir die Welt, widde widde wie sie mir gefällt …" Das fängt schon bei der Auswahl der zitierten Statistiken an, die sich gerne psychologische Erkenntnisse zunutze macht: Dort wo eine Menschentraube steht und schaut, bleibt der Mensch stehen. Schauen alle in die Luft, schaut der Mensch in die Luft. Man könnte ja was verpassen. Und laufen alle Menschen in eine Richtung weg, rennt man mit. Das ist ein Urtrieb, es könnte ja ein Säbeltiger um die Ecke kommen. Fange ich dann erst an zu überlegen, bin ich tot.

Wenn also statistisch gesehen in deutschen Fuhrparks mehr Ford und fast so viele Opel wie Volkswagen fahren, wie jüngst die Bestandsstatistik von unabhängigen Leasinganbietern zeigte, dann kann das durchaus etwas auslösen. Doch der Ausschnitt aus der Markenpräsenz in deutschen Fuhrparks ist natürlich verzerrt, weil eben die Hersteller und allen voran Volkswagen-Leasing die meisten Verträge direkt mit Fuhrparkbetreibern machen. Es gäbe vermutlich eine Menge Daten, die für das Leben der Fuhrparkleiter weitaus interessanter wären, die jedoch leider – wenn sie überhaupt erhoben werden – längst nicht in dem Maße publiziert und diskutiert werden.

Nun gibt es auch nützliche Kennzahlen, die dem Fuhrparkmanager weiterhelfen können. Ein Institut hat zum Thema "Autofahren" zum Beispiel folgendes ermittelt: Ein Drittel kann‘s. Ein Drittel lernt‘s im Laufe der Zeit. Ein Drittel lernt‘s nie. Der Zufall wollte es, dass heute das letzte Drittel unterwegs ist.