Bundesverband Fuhrparkmanagement Wenn ein Fremder in meinem Bett liegt

Foto: Oliver Boehmer

Der Bundesverband Fuhrparkmanagement nimmt Stellung zu aktuellen Themen. Heute: Corporate Carsharing

Share Economy ist in aller Munde, teilen ist in. Zumindest bei den Verbrauchern heißt es gerne "teile und spare". Was privat gut klappt, hat im Business mit einigen Hindernissen zu kämpfen. Anbieter wie Airbnb (Übernachtung), Car2go (Carsharing) oder Uber (Chauffeurfahrten) werden bekannter. Allerdings ist der Eigentumsgedanke in Deutschland fest verankert. Kaum vorstellbar, dass ein Mitarbeiter seinen Dienstwagen den Kollegen zur Verfügung stellt – auch nicht, wenn er vier Wochen in den Urlaub geht.

Mathematiker Gunter Dueck untermauert dies: "Derzeit sind nur sechs bis sieben Prozent aller Autos tatsächlich in Bewegung, der Rest steht auf dem Parkplatz."

Das widerspricht jedem betriebswirtschaftlichen Konzept, wonach Ressourcen zu 100 Prozent genutzt werden sollten. Gerade in Fuhrparks könnte es sinnvoll sein, die Nutzung (auch von dauerhaft überlassenen Pkw) zu flexibilisieren. Hierzu braucht es das Verständnis der Fahrzeugnutzer und optimierte Steuerungsinstrumente. Carsharing hat sicher ein noch beachtliches Einsatzpotenzial. Allerdings stoßen die Unternehmen derzeit immer wieder an Grenzen. Diese liegen an der Verfügbarkeit und am Willen, etwas weniger Komfort in Kauf zu nehmen. Für viele Menschen ist ein Auto schon kaputt, wenn es nicht vor der Tür steht.

Künftig wird ein Umdenken erforderlich sein, damit interessante Konzepte nicht zu strategischen Spielplätzen verkommen. Außerdem müssen sich die Anbieter mehr mit den Anforderungen der Fuhrparkbetreiber befassen. Wie sollen zum Beispiel die Fahrer für unterschiedliche Modelle ein- und unterwiesen werden? Auch die Frage, ob alle Fahrzeuge mit den Unfallverhütungsvorschriften konform sind, ist noch nicht transparent nachvollziehbar.