Bundesverband Fuhrparkmanagement Wenn Fleischwürste zu Waffen werden

Autofahrer Foto: Carlos A. Oliveras

Der Bundesverband Fuhrparkmanagement nimmt Stellung zu aktuellen Themen. Heute: gestresste Autofahrer

Viele Menschen sind am Steuer alles andere als entspannt, da wird geflucht, gedrängelt oder gehupt. Jetzt meldete die Polizei, dass zwei Autofahrer so in Streit geraten sind, dass einer der beiden seine gerade eingekaufte 30 Zentimeter lange Fleischwurst zur Waffe machte. Ergebnis: Am BMW des Angegriffenen entstand eine Beule.

Aber wie kommt es zu diesem Verhalten? Goodyear hat dazu mit der London School of Economics (LSE) eine Studie durchgeführt. Dabei wurden unterschiedliche Fahrertypen ausgemacht: Der Belehrer, der Besserwisser, der Wettkämpfer, der Bestrafer und der Vermeider. »Interaktionen zwischen Autofahrern können die Straße zur schwierigen Umgebung machen«, erläutert Projektleiter Dr. Chris Tennant.

Autofahren ist harte Arbeit und manchmal auch Stress. Körper und Psyche müssen einiges aushalten. Lange Strecken langweilen und machen schläfrig. Gleichzeitig winken Zeitdruck, Ärger, Termine. Diese Belastungen sind hauptursächlich für Unfälle. Und jetzt wird auch noch alles digital. Die zunehmende Automatisierung von Fahrzeugen ist dabei Hilfestellung und Herausforderung zugleich. Psychologieprofessor Martin Baumann forscht dazu an der Uni Ulm, testet und optimiert die Fahrerassistenzsysteme von morgen, die den Fahrer entlasten, nicht aber entmündigen. »Um ein technisches System zu akzeptieren, muss es der Mensch verstehen«, so Baumann. Fahrer und Maschine sollten miteinander kommunizieren können, denn auf beiden Seiten lauern Fehlerquellen, die uns und andere gefährden. Unser Rat: Essen Sie ihre Fleischwurst, entspannen Sie durch gute Strecken- und Zeitplanung und lassen Sie sich von anderen nicht provozieren.