Auffällige Bicolor-Lackierung und sonderbare Kunststoff-Bumper: Der Citroen C3 ist ein Auto mit Charakter. Was noch mehr auf die Gelassenheit zutrifft, die der Wagen auf den Fahrer überträgt.
Okay, wir geben es ja zu: Auch wir nörgeln ab und an darüber, wenn wir eilig durch Kurven schießen und von den Sitzwangen nur ungenügend gehalten werden. Der Wagen zudem mit soft eingestelltem Fahrwerk allzu leicht einen Kniefall macht und die Lenkung wie ein zu lascher Händedruck nur halbherzig vermittelt, wo es gerade langgeht. Autofahren muss heute also immer sportlich sein? Von wegen. Der C3 belehrt uns eines Besseren. Danke Citroën.
Der Komfort-Ansatz muss nur stimmig umgesetzt sein, dann sieht man auch die Vorteile darin, lernt auf eine andere Art Freude am Fahren. Die leichtgängige Lenkung des kleinen Franzosen etwa erleichtert schließlich die Kurbelei im engen Stadtverkehr. Und die weichen Dämpfer in Kombination mit den sofaähnlichen Sitzen versprühen eine entspannte Wohnzimmer-Atmosphäre. Rasen? Nicht mit dem C3, und heute nicht mit uns.
Der Komfort-Ansatz muss nur stimmig umgesetzt sein, dann sieht man auch die Vorteile darin, lernt auf eine andere Art Freude am Fahren. Die leichtgängige Lenkung des kleinen Franzosen etwa erleichtert schließlich die Kurbelei im engen Stadtverkehr. Und die weichen Dämpfer in Kombination mit den sofaähnlichen Sitzen versprühen eine entspannte Wohnzimmer-Atmosphäre. Rasen? Nicht mit dem C3, und heute nicht mit uns.
Kunststoff-Bumper schützen vor Remplern
Unter seiner bulligen Haube versteckt unser Testwagen den kleinen Dreizylinder. Der Benziner bringt es auf 110 PS. So what? Reicht doch. Wenn der geübte Gasfuß das kleine Anfahrloch wegdrückt, knattert der Benziner ab knapp 2.000 Touren recht munter los. Wer auf der anschließenden Drehzahlwelle surft, lernt den Citroën sogar von seiner aufgeweckten Seite kennen. Im Zuge der Umrüstung auf Euro-6d-Temp im Mai tauschten die Franzosen die Fünfgang-Schaltung gegen eine Sechsgang-Box. Der lange Sechste macht ihn nun langstreckentauglich.
In der City fühlt er sich dennoch zu Hause. Trotz der rundlichen Karosserie sind die Fahrzeugeckpunkte klar ersichtlich. Rückfahrkamera und Parkpiepser stehen unterstützend zur Seite. Als Schutz dienen auch die Kunststoff-Bumper. Die hat er vom größeren C4 Cactus übernommen. Sie sollen den Kleinwagen vor nervigen Beulen und Kratzern, beispielsweise von auffliegenden Türen der Nachbarautos, verschonen. Die seitlichen Luftpolster machen den Franzosen aber definitiv auch zum Hingucker. Wiedererkennungswert haben zudem die zweifarbige Lackierung oder die als Kulleraugen verpackten Scheinwerfer.
Dashcam ab Werk
Liebe zum Detail beweisen die Franzosen auch im Innenraum. Den Innenseiten der Türen verpassten die Designer das Luftpolster-Muster der Außenhaut. Die Tür zieht der Fahrer an einer kofferähnlichen Schlaufe zu. Den einzigen Farbklecks im Cockpit bildet der schmale Rahmen um die Lüftungsdüsen, der sich über die komplette Breite des Armaturenträgers zieht. Auch auf Tasten und Knöpfe verzichtet Citroen nahezu komplett. Zentrale Steuereinheit ist der große Touchscreen mit 17 Zentimetern Bilddiagonale. Grafisch geht der Bildschirm völlig in Ordnung, auch Navi und Sprachsteuerung funktionieren einwandfrei. Nervig ist allerdings, dass auch alles andere wie die Klima über den Display geregelt wird.
Die Navigation samt Echtzeit-Staumeldung, Wetteransage und weiteren Online-Diensten gibt es für 756 Euro (Alle Preise netto). Durch große Städte lotst der C3 mit 3D-Kartenanimation. Per USB-Kabel nimmt das Infotainmentsystem die eigenen Smartphone-Inhalte mit auf und liest etwa eingehende Whats-App-Nachrichten vor. Technik-Highlight ist allerdings die integrierte Dashcam. Eine Full-HD-Kamera am Innenspiegel filmt das Geschehen vor dem Fahrzeug. Sequenzen von bis zu 20 Sekunden können Fahrer über soziale Medien mit Freunden teilen. 252 Euro kostet der Videospaß, der vor Gericht nach einem Unfall auch als Beweismittel dienen kann.
Für 15.495 Euro verkauft Citroen den C3 Puretech 110 in der höchsten Ausstattungslinie Shine. Außer den zuvor genannten Extras bieten die Franzosen kaum nennenswerte Sonderausstattung. Und wenn, dann zu vernünftigen Preisen. So ist das Panoramaglasdach beispielsweise schon für 420 Euro drin, 17-Zöller samt abgedunkelten Scheiben kosten 411 Euro extra. Bei diesen Preisen kann wirklich keiner mehr nörgeln.