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Concept Cars auf der IAA 2017 PS-Boliden und autonome Stromer

Mercedes-AMG Project One IAA 2017 Foto: Mercedes-Benz 5 Bilder

Auch die IAA 2017 beschert dem Besucher wieder viele Concept-Cars – für manche das Begehrenswerteste an dieser Automesse. Die zehn wichtigsten Studien sind ganz schön elektrisch und teils autonom.

Konzeptstudien sind Sahnestücke jeder Automesse. Wer sich dieses Jahr zur IAA vor allem auf die Zukunftsvisionen der Autobauer kaprizieren will und viel Benzin im Blut hat, muss jetzt stark sein. Denn satter Motorsound ist hier nicht gefragt. Auch steht das Fahren keineswegs mehr immer im Mittelpunkt, stattdessen soll man sich in Zukunft fahren lassen – natürlich vom Computer.

Der Mini Electric Concept kommt optisch im klassischen Gewand daher und nimmt die Designrichtung der nächsten Mini-Generation vorweg. Auch verspricht der Hersteller ein sportliches Fahrwerk und damit "Gokart-Feeling". Der Stromer-Mini soll bereits 2019 auf den Markt kommen. Der BMW i Vision Dynamics ist noch weiter entfernt, zeigt dafür aber, was bei der Elektromobilität geht: 600 Kilometer Reichweite und vier Sekunden von null auf 100 km/h – nach automobiler Magerkost klingt das nicht.

Audi geht mit dem Aicon noch deutlich weiter als der i Vision von BMW – nicht nur, dass der Ingolstädter bis zu 800 Kilometer elektrisch fahren kann, er soll es auch weitgehend selbsttätig bewerkstelligen. Auf Lenkrad und Pedale verzichtet der Aicon deshalb gleich ganz. Wann es wohl soweit ist mit der Marktreife, verraten die Ingolstädter nicht. Etwas näher an der Serie ist das Konzept Elaine, das ohne Fahrer an Bord einparken kann.

Mit dem Urban EV Concept schlägt Honda ebenfalls den rein elektrischen Weg ein und kündigt im gleichen Atemzug ein Serienfahrzeug für 2019 an. Sollte sich dieses an die Studie anlehnen, dürfte man sich jedenfalls auf ein erfrischendes Retro-Modell als potenziellen Jazz-Nachfolger freuen.

Mercedes setzt auf eine aufregende Mischung aus Elektro und Benzin. Das Mercedes-AMG Project One gibt einen Vorgeschmack darauf, was Autofans, die eigentlich schon alles haben, bald kaufen können. Über eine Million Euro teuer und mehr als 1.000 PS stark dank Formel 1-Hybridtechnik sind die Eckdaten des Hypercars. Da ist das Concept EQA schon bodenständiger, wenngleich noch länger nicht zu kaufen. Ganz so emotionslos, wie sich viele E-Gegner Elektromobilität vorstellen, wird der mit zwei Motoren ausgestattete Allrader nicht werden – die Systemleistung beträgt immerhin 272 PS. Die Reichweite wird auf 400 Kilometer beziffert.

Richtig elektrisch und autonom zugleich wird es auch bei Smart – mit dem Vision EQ ForTwo gibt der Hersteller einen Ausblick darauf, wie man sich in weiter entfernter Zukunft durch die Innenstädte dieser Welt bewegt. Lenkrad oder Pedale – Fehlanzeige, hier übernimmt der Rechner die Fahraufgabe.

Renault Symbioz IAA 2017 Foto: Sp-X Matthias Knödler
Beim Renault Symbioz will der Hersteller fahren und wohnen miteinander verknüpfen.

Beim Renault Symbioz will der Hersteller fahren und wohnen miteinander verknüpfen. Was den Fahrteil angeht, sollen noch in diesem Jahr Testfahrten mit einem seriennahen Ableger des Symbioz starten. Der Ausblick, den die Franzosen mit ihrem spacigen Stromer geben wollen, reicht ins Jahr 2023 – bis dahin will Renault sowohl beim autonomem Fahren als auch beim Thema der batterieelektrischen Antriebe weitergekommen sein. Ob dann auch das futuristische und architektonisch zum Fahrzeug passende Haus als Fertigbau-Lösung zu haben sein wird? Da ist zumindest Skepsis angebracht.

Auch der eigentlich eher für bodenständige Mobilität bekannte Hersteller Skoda setzt auf der diesjährigen IAA eine deutliche Duftmarke. Die Tschechen zeigen, dass autonomes und elektrisches Fahren ganz schön emotional sein kann. Satte 306 kW setzen die E-Maschinen des futuristisch gestalteten Vision E frei, die Reichweite beträgt akzeptable 500 Kilometer - allerdings fährt er maximal lediglich 180 km/h.