Corporate Mobility as a Service Geschäftsreise leicht gemacht

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Einfacheren Zugang zu Mobilitätsangeboten, geringere Kosten und weniger Aufwand: Das alle verspricht Corporate Mobility as a Service.

Mobilitätsdienstleistungen as a Service – das klingt nach Cloud-Modell, nach flexibler und bedarfsgerechter Nutzung. Alles kann, nichts muss. Doch wie geht das bei Firmenmobilität und was steckt dahinter? "CMaaS ist eine Softwarelösung, die erstmals Fleetmanagement-IT und andere Mobilitätsanbieter wie Carsharing, Taxi oder ÖPNV anbieterunabhängig integriert und damit nicht nur das operative Handling der vielen Transaktionen im Hintergrund übernimmt, sondern vor allem auch eine automatisierte Mobilitäts-Policy ermöglicht", erklärt Marcus Hennecke, Direktor von Connector in Deutschland.

Sein Beratungsunternehmen ist eine von drei Firmen, die mit CMaaS Fuhrparks jeder Größe ansprechen, gemeinsam mit dem belgischen Plattform-Anbieter Vaigo sowie Ovidrive, einem australischen Fleet­management-Dienstleister. Insgesamt arbeiten mehr als 50 Entwickler, HR- und Flottenexperten für das neue Produkt.

Entstanden ist eine Lösung, die Beratung und Technologie kombiniert. Sie besteht aus drei Komponenten: dem digitalen Fuhrparkmanager, dem Mobilitätsintegrator und dem Transaktionsmanager. Im ersten Gespräch mit Fuhrparkleitern werden zunächst Ziele, Herausforderungen, Budgets und Car-Policys für alle Standorte des Unternehmens analysiert. Daraus entsteht eine Zukunftsvision für die Firmenmobilität, sei es in Form einer rein digitalen Fuhrparkmanagement- oder einer ganzheitlichen und damit neuen Lösung.

Der digitale Fuhrparkmanager verwaltet alle Fuhrparkaktivitäten, unter anderem zu den Firmen- sowie Poolfahrzeugen via Telematik. Dank Anbindung an Lieferanten wie Leasinggesellschaften und an interne Systeme können automatisiert Fuhrparkmanagement-Entscheidungen getroffen werden. Eine App vernetzt Fahrer, Fahrzeuge und Lieferanten. Der Fuhrparkmanager sieht alle Daten und so die Total Cost of Mobility für alle Standorte weltweit auf einen Blick.

Dank des Mobilitätsintegrators können die Mitarbeiter alle Mobilitätsangebote wie Mietwagen, Sharingfahrzeuge, Bahn und öffentliche Verkehrsmittel, aber auch Parkplätze weiterhin wie gewohnt via App nutzen. Das ­System erkennt dabei aber im Hintergrund, dass der User über seine Firma CMaaS nutzt. "Die Idee besteht also nicht darin, alles in einer Super-App zu integrieren, was aufgrund der Komplexität ohnehin nicht möglich ist. Vielmehr werden alle Mobilitätsleistungen im Hintergrund verbunden", erklärt Hen­necke.

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Der Transaktionsmanager überprüft schließlich jede Transaktion, etwa wenn der Mitarbeiter einen E-Scooter oder einen Mietwagen bucht: Handelt es sich um eine Leistung gemäß Firmen-Policy? Ist der User dazu berechtigt? Reicht sein Budget, monetär oder bezogen auf den vorgegebenen CO2-Ausstoß? Der Nutzer hibt an, ob es sich um eine Dienst- oder eine Privatfahrt handelt, und der Transaktionsmanager veranlast die Verarbeitung in SAP oder anderen Systemen, etwa hinsichtlich Gehalt, geldwertem Vorteil oder Versteuerung.

CMaaS könne jeden Dienstleister integrieren und gleichzeitig unabhängig sein, sagt Hennecke. Außerdem ließen sich alle Mobilitätsformen einbeziehen, neben den klassischen Dienstwagen auch neue Alternativen. Schließlich laufe alles automatisiert ab, beispielsweise der Abgleich mit der Firmen-Policy, das Prüfen von Lieferantenrechnungen oder die Freigabe von Werkstattrechnungen. Ganz nebenbei sollen Unternehmen mit CMaaS laut Hennecke enorme Kosten und CO2-Emissionen einsparen, da die Mitarbeiter immer die situativ günstigste Mobilitätsalternative wählen. Außerdem können Unternehmen den Fuhrpark reduzieren, bestehende Fahrzeuge effizienter nutzen und das Verhältnis der Anzahl Fahrzeuge je Fuhrparkmanager deutlich verbessern.

BICS (Belgacom International Carrier Services)

Einer, der bereits auf Vaigo setzt, ist BICS (Belgacom International Carrier Services). Bei dem belgischen Telekommunikationsunternehmen steht den meisten der 400 Mitarbeiter ein Mobilitätsbudget zur Verfügung. Alle haben Zugang zur Vaigo-Plattform und verantworten damit ihre Mobilität selbst. Die Mitarbeiter entscheiden also, wie sie an den Firmenstandort pendeln wollen. BICS hat im Rahmen eines Standortwechsels seine Mobilität auf diese neuen Beine gestellt.

"Wir haben eine benutzerfreundliche Gesamtlösung gesucht, die automatisiert funktioniert und gleichzeitig unsere Administration entlastet", sagt Michiel Taelman, Compensation & Benefits Manager bei BICS. "Außerdem wollten wir den Mitarbeitern ohne Dienstwagen neue Möglichkeiten bieten, zum Beispiel Bikesharing." Seiner Meinung nach trifft die Lösung von Vaigo den Nerv der Zeit: "Vaigo bietet uns eine maßgeschneiderte Lösung und integriert unsere Mobilitäts-Policy und -budgets auf der Plattform – nicht andersrum." So soll sie funktionieren – die Mobilität as a Service.