Crashtest Euro NCAP ändert Bewertungssystem

Foto: Euro NCAP

Bei den Crashtests der Euro NCAP wollen Autohersteller gut abschneiden. Das macht sich die Prüforganisation jetzt zunutze und ändert ihre Richtlinien. Die sollen nun ein Ansporn sein, auch kleine Autos mit Sicherheitssystemen auszustatten.

Die Neuwagen-Prüforganisation Euro NCAP will offenbar aktiv für mehr Sicherheit im Klein- und Kleinstwagensegment sorgen. Dafür baut sie ab 2016 ihr Prüfreglement aus, wie der Auto Club Europa (ACE) in seiner Clubzeitschrift berichtet. Neben der üblichen Crashtests sollen in einer zweiten Bewertungsstufe auch optional angebotene Sicherheitssysteme geprüft werden. Davon versprechen sich Experten einen Ansporn für mehr Fahrzeugsicherheit, vor allem im preissensiblen Bereich.

Bei den Crashtests der Euro NCAP können Neuwagen eine Maximalpunktzahl von fünf Sternen erreichen. Das ist insbesondere bei Kleinstwagen nicht immer der Fall, so haben beispielsweise Opel Adam oder Mitsubishi Space Star kürzlich vier Sterne bekommen. Grundsätzlich werden die Autos in der Grundausstattung getestet, die bei den preissensiblen, kleinen Modellen auch im Sicherheitsbereich recht karg sein kann. Deshalb soll es nun zusätzlich künftig eine zweite Bewertung geben, die laut ACE auf die Wirksamkeit von Sicherungssystemen zielt, die von Autoherstellern optional angeboten werden.

Nach dem Bericht ist die Bewertung eines frei verfügbaren Sicherheitspakets vorgesehen, das für alle Modell- und Motorvarianten geordert werden kann. Das so genannte "Dual Rating" soll zum einen dem Verbraucher zeigen, ob ein Fahrzeug, das unter normalen Prüfbedingungen weniger als fünf Sterne erzielt hätte, mit dem zusätzlichen Paket die Maximalpunktzahl erreicht. Zum anderen schafft es Anreize für die Autobauer, lebensrettende Assistenzsysteme, die heute häufig noch teureren Modellen vorbehalten sind, auch für Klein- und Kleinstwagen anzubieten.