Mit dem Cupra Ateca präsentiert Seat einen kompakten SUV mit Sport-Ambitionen. Wir haben dem Hochbeiner mal genauer auf den Zahn gefühlt und sagen, ob er auch was für User Chooser ist.
Satte 300 PS, ein offensives Designpaket und knackiges Fahrverhalten - das ist der neue Cupra Ateca. Wie, Cupra kennen Sie nicht? Vielleicht doch, denn den Beinamen trugen bisher alle Top-Modelle der spanischen VW-Tochter Seat. Und die laufen ab sofort unter eigener Marke. Der kompakte SUV Ateca macht zunächst nur den Anfang, eine Riege von weiteren Modellen wird nach und nach das Cupra-Angebot erweitern.
Optisch setzt das Erstlingswerk auf Dynamik. Dazu zählen das neue Marken-Emblem an seiner Bugpartie nebst einem Kühlergrill in Wabenstruktur. Der Stoßfänger trägt im unteren Bereich breite Lufteinlässe. Abgerundet wird das Ganze von dezentem Spoilerwerk, 19-Zoll-Alurädern sowie zwei Doppel-Endrohren, die unter dem Heckdiffusor liegen. Die Abgasanlage brabbelt satt, ohne aber aufdringlich zu wirken.
Leistung hat der Wagen genug. Sein Zweiliter-Turbo verfügt über satte 400 Newtonmeter Drehmoment, die bereits bei niedrigen 2.000 Touren bereit stehen. Dementsprechend früh legt sich der feurige Spanier ins Zeug und sprintet von Null auf 100 in nur 5,2 Sekunden. Für reichlich Grip sorgt der serienmäßige Allradantrieb, und auch sonst bereitet das 300-PS-SUV mit seiner atemberaubenden Kraftentfaltung viel Spaß. Der Vortrieb endet erst bei bei einer Spitze von 247 km/h. Wer es allerdings öfter zu forsch angeht, muss mit einem ordentlichen Zuschlag auf den Normverbrauch von 8,3 Litern Super Plus rechnen.
Adaptives Fahrwerk mit Sport- und Geländemodus
Serienmäßig ist der Cupra Ateca mit einem schnell agierenden Siebenstufen-Doppelkupplungsgetriebe ausgerüstet. Mit seiner direkten Lenkung lässt sich der Spanier genau platzieren und bleibt in zügig angegangen Kurven lange neutral. Dabei zeigt der Dynamiker auch Nehmerqualitäten und rollt mit seinem adaptiven Fahrwerk geschmeidig über Unebenheiten. Hierzu genügt es, den Drehregler für den Fahrmodus einfach vom Cupra-Sportprogramm in die Normalstellung zu bringen. Darüber hinaus gibt es einen Geländemodus, mit dem er leichte Offroadstrecken problemlos meistert. Limitierender Faktor ist hier freilich das tiefergelegte Fahrwerk. Schnellfahrende Außendienstler brauchen im täglichen Umgang mit dem Heißsporn keine Einschränkungen zu befürchten.
Innen sorgen ein digitales Cockpit mit zentralem Drehzahlmesser, das nach unten abgeflachte Sportlenkrad sowie viel Alcantara an Sitzen und Türverkleidungen für passendes Flair. Das acht Zoll große Infotainment ist schon aus dem gewöhnlichen Seat Ateca bekannt. Das Navi reagiert manchmal etwas träge, doch sind die restlichen Bedienfunktionen in Ordnung. Die sportlichen Integralsitze passen wie angegossen, hinten sitzen auch Große mit genügend Bewegungsfreiheit und in den Kofferraum passen beachtliche 485 Liter Gepäck. Bei umgeklapptem Mobiliar werden daraus üppige 1.579 Liter.
Es geht noch sportlicher – aber auch noch teurer
Die Ausstattung fällt umfangreich aus, serienmäßig sind einige Fahrerassistenten dabei. Allerdings ist das spanische Sport-SUV mit 36.008 Euro (alle Preise netto) auch nicht gerade ein Schnäppchen. Hinzu kommen weitere feine Extras für die Abgrenzung zu den Seat-Modellen. Dazu zählen unter anderem die eingangs erwähnten Integral-Schalensitze (1.576 Euro), die ähnlich fest zupacken wie die Brembo-Bremszangen für 2.265 Euro. Weniger Gefallen findet die Aufpreispolitik der neuen Sportabteilung. Viele eigentlich selbstverständliche Dinge müssen extra bezahlt werden. Angefangen beim Ablagenpaket für den Innenraum bis hin zum doppelten Ladeboden im Gepäckabteil. Gemessen am hohen Grundpreis ist das ziemlich schade.
Cupra als eigene Marke
Cupra steht für Cup Racing: Die Bezeichnung stand bisher ausschließlich für die leistungsstärksten Varianten von Seat-Modellen. Mit der Neugründung als Submarke werden die Spanier zukünftig auch eigene Modelle unter dem neuen Logo auf den Markt bringen. Hierbei soll es sich nicht nur wie bisher üblich alleinig um klassische Sportmodelle handeln, es sollen vielmehr neue, solventere Kunden angesprochen werden. Auch alternative Antriebe sind unter dem Label vorstellbar. Das erste Serienmodell im Portfolio der Marke ist der Ateca. Mit der Präsentation des Leon-Nachfolgers Anfang nächsten Jahres werden zwei weitere Cupra-Modelle (Fünftürer und Kombi) folgen. Außerdem ist für 2020 die Serienversion der in Genf präsentierten Crossover-Studie Formentor geplant.