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Cupra Born Fahrbericht Mit Fahrspaß gewürzt

Cupra Born 2021 Foto: Cupra 10 Bilder

Der Cupra Born nutzt die gleiche Plattform wie der VW ID.3 und wird ebenfalls in Zwickau gebaut. Und doch hat er ganz eigene Gene.

VW, Skoda, Audi und jetzt Cupra Born: Gleich vier Marken des VW-Konzerns nutzen die gleiche Elektroplattform. Und doch unterscheiden sie sich deutlich. Hier der VW ID.3, das etwas weichgespülte Brot-und-Butter-Auto für die Masse, ohne Ecken du Kanten. Dort der größere Skoda, mit dem markentypischen Fokus auf alltagstauglichen Lösungen. Oder der Audi mit dem Premium-Touch. Und der Cupra? Macht natürlich einen auf sportlich, die Spanier geben sich ja sozusagen als die jungen Wilden des VW-Konzerns.

Cupra Born 2021 Foto: Cupra
Durchgehende LED-Leiste am Heck.

Das gibt der Marke mehr Freiheit beim Design: Der dezent verspoilerte Cupra muss es nicht wie der VW jedem recht machen, darf mit großem Kühlergrill und coolen, spitz zulaufenden LED-Leuchten vorfahren, rollt auf bis zu 20 Zoll großen und stylischen Rädern und steht satter auf der Straße. Schon, weil er sieben Zentimeter länger und fast fünf Zentimeter flacher ist als der ID.3 und mit einem um 1,5 Zentimeter tiefergelegten Sportfahrwerk vorfährt. Dazu kurze Überhänge vorne und hinten: Ideale Voraussetzungen, um einem Auto eine sportliche Optik zu verpassen. Zu der passt das auffällige durchgehende LED-Lichtband am Heck, an dem der Born wie schon der Formentor als Cupra zu erkennen ist.

Innen setzt sich der Born ebenfalls ab. Während Materialien und Verarbeitung im ID.3 Luft nach oben lassen, zeigen die Spanier Gespür für hübsche Dekore und Farben. Etwa bei der Mittelkonsole in Neoprenoptik. Oder den Sitzbezügen, für die aus dem Meer gefischter Plastikmüll recycelt wurde. Top sind die optionalen Schalensitze mit elektrisch verstellbarer Lordosenstütze und Massagefunktion, die Fahrer und Beifahrer perfekt halten. Dank ausziehbarer Oberschenkelauflage empfehlen sie sich besonders für langbeinige Menschen.

Die niedrigere Fahrzeugsilhouette klaut natürlich ein paar Fingerbreit Innenraumhöhe. Trotzdem sind auch hinten groß gewachsene Passagiere noch o.k. untergebracht. Wird der Wagen mit hellen Sitzbezügen bestellt, passt auch das Raumgefühl.

Cupra El-Born 2021 Foto: Cupra
Bedienung und Bildschirme übernimmt der Cupra weitgehend vom VW ID.3

Die Aufteilung von Instrumenten und Bildschirm entspricht weitgehend der des VW ID.3. Ebenso die sehr gewöhnungsbedürftige und wenig praxistaugliche Bedienung über Touchflächen am Lenkrad sowie dem 12-Zoll-Touchscreen. Das Tempo liest der Fahrer wie im VW vom Minidisplay direkt überm Lenkrad ab. Oder er investiert 832 Euro (alle Preise netto) ins Head-up-Display, das zusätzlich Navipfeile und Tempolimits anzeigt.

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Mehr Eigenständigkeit zeigt der Born auf der Piste. Dank des tiefen Schwerpunkts liegt das Auto satt auf der Straße. Trotzdem federt das adaptive Fahrwerk sehr anständig. So bringt er gekonnt Agilität und Komfort unter einen Hut. Geht’s beim ID.3 vorwiegend darum, Passagiere von A nach B zu bringen, würzen die Spanier das Elektro-Einheitsmenü mit einer kräftigen Prise Fahrspaß.

Dabei halten die üblichen Fahrhilfen das Auto auf Kurs, die dafür auf eine Vielzahl von Kameras, Sensoren und Radarsysteme zurückgreifen. Bei eingeschaltetem Tempomat nutzt der Wagen auch die Kartendaten des Navisystems und bremst automatisch vor Kurven oder bei Tempolimits ab.

Zum Start gibt’s den Born in Kombination von 204-PS-Motor und 62 kWh großer Batterie für 31.277 Euro. Dann lädt er mit 120 kW. Er kostet also rund 1.400 Euro mehr als der vergleichbare ID.3 Pro. In den nächsten Monaten schieben die Spanier ein Performance-Paket nach, das beim Kickdown oder beim Druck auf die Cupra-Taste am Lenkrad nochmals 27 PS mehr an die Hinterräder schickt. Außerdem sollen im Frühjahr auch die e-Boost-Version mit 82-kWh-Batterie, 170 kW Ladeleistung und 540 Kilometern Reichweite sowie das 150 PS starke Einstiegsmodell mit 52-kWh-Akku kommen. Begleitend bietet Cupra wie schon bei den Plug-in-Hybriden pauschale Ladetarife an: Eine kW-Stunde am AC-Lader kostet europaweit 29, am Schnellader 39 Cent brutto.

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