DAT-Dieselbarometer April 2019 Diesel in Flotten weiter begehrt

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Unternehmen bestellen wieder mehr Firmenwagen mit Dieselmotor und der Dieselanteil an Flottenfahrzeugen ist mit über 80 Prozent ungebrochen hoch.

Man kann Fahrverbote verhängen, ihn verdammen oder schlicht ignorieren - doch der Dieselmotor ist und bleibt der beliebteste Antrieb für den klassischen Firmenwagen. Laut einer Umfrage der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) steigen die Diesel-Neuzulassungen wieder und liegen über den Zahlen des Vorjahrs. Und zwar im dritten Monat in Folge. Im ersten Quartal 2019 wurden laut der DAT 291.092 Diesel-Pkw zugelassen, das sind 2,6 Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Zurück ging's dagegen auf dem Gebrauchtwagenmarkt, wo Diesel weniger gefragt sind. Wahrscheinlich, weil die meisten Autos nur Euro 5 und schlechter erfüllen. Insgesamt wechselten 555.032 Diesel-Pkw den Besitzer, 4,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Vor allem im klassischen Fuhrpark bleibt die Nachfrage nach Autos mit Selbstzündern ungebrochen. 84 Prozent der Pkw in Fuhrparks fahren mit Diesel, elf Prozent davon noch mit einem Euro-5-Motor. Vor zwei Jahren lag dieser Anteil noch bei 58 Prozent. Das zeigt: Die deutschen Unternehmen tauschen ihre Flotten regelmäßig aus und tragen so relativ gesehen weniger zu den Emissionen als der Gesamtbestand. Der Halter eines Diesel-Pkw fährt laut DAT-Report 2019 im Schnitt 20.280 Kilometer pro Jahr, der Halter eines Benziners 12.170 Kilometer.

Diesel-Bestellungen ungebrochen hoch

Die Flottenmanager sehen zudem wenig Alternativen zum Diesel und bestellen fleißig neue Modelle. 84 Prozent der vom DAT befragten Fuhrparkleiter gaben ab, die Bestellungen von Diesel-Pkw generell nicht reduziert zu haben. Bei den dienstwagenberechtigten Mitarbeitern eines Unternehmens, die sich ihren Pkw selbst aussuchen dürfen, sehen 70 Prozent der Fuhrparkleiter ebenfalls keinen Rückgang der Bestellungen.

Lange Lieferzeiten wegen WLTP

Bessere Einkaufskonditionen für neue Diesel-Pkw sehen allerdings nur 15 Prozent der Fuhrparkleiter. Gut die Hälfte schätzt die Situation gleichbleibend ein, 25 Prozent der Fuhrparkleiter gaben sogar an, dass sich die Einkaufskonditionen für neue Diesel-Pkw verschlechtert hätten. Gründe hierfür können u.a. die Lieferzeiten sein, bei denen es zu Verzögerungen wegen der WLTP-Messungen kam und kommt.

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Aber Flottenmanager denken auch über Alternativen nach. Knapp die Hälfte der Befragten plant mittelfristig alternative Antriebe in der Pkw-Flotte, also Autos mit Gas-, Elektro-, Hybrid und Wasserstoffantrieb. Zwar überlegt rund die Hälfte der Fuhrparkleiter, Elektroautos wegen der besseren CO2-Bilanz zu bestellen. Der Hauptgrund (61 Prozent) für die Anschaffung von E-Autos im Fuhrpark wären aber politische und steuerliche Rahmenbedingungen. Auf der anderen Seite lehnen zehn Prozent der befragten Fuhrparkleiter E-Autos im Fuhrpark ganz ab.

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0,5 Prozent-Regelung wirkt

Außerdem zeigt die neue, halbierte Dienstwagenbesteuerung von E-Autos Wirkung. 37 Prozent der Fuhrparkleiter bekamen von ihren Dienstwagenberechtigten vermehrt Anfragen zu elektrifizierten Pkw. Dass nicht jede Anfrage wirklich berechtigt beziehungsweise auch fürs Unternehmen sinnvoll ist zeigt die Tatsache, dass nur 45 Prozent der Anfragen tatsächlich umgesetzt wurden.