Dekra-Ausbildung zum Fuhrparkprofi In acht Stufen zum zertifizierten Flottenmanager

Knetfiguren  Würfef Teamwork Foto: Fotolia

Dekra Akademie baut die Ausbildung zum Fuhrparkprofi aus. In acht Modulen erhalten Flottenmanager alles Wissenswerte zu ihrem Beruf.

Fuhrparkmanager brauchen fundierte Sachkenntnisse. Es reicht längst nicht mehr, Autos nur zu verwalten. Die Flottenprofis benötigen betriebswirtschaftliches Know-how, juristisches Wissen und müssen verhandlungssicher sein. Wer Nachholbedarf hat, kann aus einem breiten Angebot an Schulungsseminaren wählen. Nur wenige halten aber, was sie versprechen. "Es gibt viele schwarze Schafe unter den Schulungsanbietern", sagt Marc-Oliver Prinzing, Vorsitzender des Bundesverbands Fuhrparkmanagement (BVF). Deshalb entwickelte der Verband schon 2013 eine Prüfungsordnung für den deutschen Weiterbildungs- und Qualifizierungsmarkt.

Mit an Bord war von Anfang an die Dekra Akademie, die sich streng an diese Prüfordnung hält. "Wir wünschen uns, dass sich auch andere Schulungsanbieter an den Vorgaben orientieren", sagt Prinzing. Umso mehr freut er sich, dass die Kurse und Seminare der Dekra Akademie in der Branche akzeptiert und sehr gut gebucht sind.

Elf Themen in 200 Unterrichtseinheiten

Die Akademie behandelt elf große Themenblöcke in acht Semiarblöcken. "Jeder Block wird von einem Fuhrparkmanagementexperten geleitet", erklärt Martin Hildebrandt, der bei der Akademie die Ausbildung koordiniert. Und jeder Block kann auch einzeln gebucht werden. Im April 2018 startet die Grundausbildung in Berlin, im Mai in Frankfurt, im Oktober in Norderstedt und im November in München. Jüngst richtete die Akademie einen zusätzlichen Standort für die vielen Flottenmanager im Ruhrgebiet ein. In Dortmund beginnt die Ausbildung im Juli 2018.

Hildebrandt kennt die Branche und die Nöte der Teilnehmer, die für die Kurse teilweise sogar extra freinehmen. Deshalb ist die Ausbildung ausgesprochen flexibel angelegt. "Weil wir alle Module an allen Standorten anbieten, ist nicht jeder Teilnehmer dazu verpflichtet, seine Kurse nur an seinem Standort wahrzunehmen", beruhigt Hildebrandt. Und auch wenn es zeitlich mal gar nicht passen sollte, wird das nicht zum Problem. "Manch einer zieht die Ausbildung auch über zwei Jahre hin", sagt er. Zusätzlich sponsert Dekra während der Ausbildung die Mitgliedschaft in dem Bundesverband. Dadurch haben die Teilnehmer auch Zugriff auf das Fuhrparkcockpit des Verbandes, einer digitalen Publikation mit umfangreichem Fachwissen.

Das kommt gut an, denn Fuhrparkmanager müssen sich mit immer mehr Themen befassen, die auf den ersten Blick nichts mit ihrer eigentlichen Aufgabe zu tun haben. Mobilitätsmanagement, Ladeinfrastruktur oder Datensicherheit etwa. Doch auch darauf gehen die Dozenten in den Kursen ein. Beispiel Datenschutz. "Durch das neue Bundes-Datenschutzgesetz bekommt das Thema plötzlich eine große Bedeutung für Flottenmanager", sagt Prinzing.

Ausbildungsthema alternative Antriebe

Und da Unternehmen sich mehr und mehr für alternative Antriebe interessieren, steht auch dieses Thema im Ausbildungsplan. Speziell natürlich unter dem Aspekt der Plausibilität und der Wirtschaftlichkeit. TCO, also die Total Costs of Ownership, sind ein zentraler Punkt der Kurse. "Das Thema Finanzierung ist ja ohnehin fester Bestandteil unserer Ausbildung", betont Hildebrandt. Fakt ist aber, dass die betriebswirtschaftliche Betrachtung des Fuhrparks immer stärker eingefordert wird. "Diese Themen bewegen zunehmend auch mittlere und kleine Unternehmen", ergänzt Prinzing.

Wer alle Seminare besucht hat und die zweitägige Prüfung besteht, darf sich am Ende zertifizierter Flottenmanager (Dekra) nennen. "Die Prüfung ist anspruchsvoll, aber fair", weiß Prinzing. Ein Teil des Wissens wird im Multiple-Choice-Verfahren abgefragt. Außerdem müssen die Prüflinge anhand einer Fallstudie einen Lösungsweg aufzeigen und diesen dann auch vor Publikum präsentieren können. Schließlich müssten Flot­ten­mana­ger genauso in ihren Unternehmen ihre Wünsche gegenüber der Geschäftsleitung klar formulieren und durchsetzen können. Und weil der für die Firmenwagen Verantwortliche sich im Prinzip in alle Fachbereiche einmischt, muss er auch gegenüber seinen Kollegen bestens argumentieren können.

Prinzing freut es sehr, dass kaum jemand bei der Prüfung patzt. "Sicherlich gibt es mal den einen oder anderen Teilnehmer, der vorzeitig aufhört", bedauert er. Die meisten halten aber durch und arbeiten intensiv mit. Im vergangenen Jahr erhielten 40 Teilnehmer ihre Urkunde, darunter auch etliche Damen. "Die Frauenquote liegt zwischen 30 und 40 Prozent", sagt Hildebrandt. Prinzing erstaunt das nicht weiter, bringen doch Frauen ohnehin genau die Eigenschaften mit, die für den Beruf des Flottenmanagers gebraucht werden. Das wären Organisations- und Kommunikationstalent sowie pädagogische Fähigkeiten verbunden mit der nötigen Konsequenz.

Module der Ausbildung 

1 Operative Aufgaben/Prozesse
• Aufgaben des Fuhrparkmanagers
• Prozesse und Aufgaben
• Fahrerbetreuung
• Schwerpunkt Outsourcing
  
2 Kommunikation
• Grundlagen/Konfliktmanagement
• Präsentationen (Videotraining)
   
3 Kostenrechnung/Controlling
• BWL-Grundbegriffe/Kostenrechnung
• EDV-Systeme und -Lösungen

4 Finanzierung/Beschaffung/Verwertung
• Finanzierungsformen
• Bilanzielle Auswirkungen
• Besonderheiten des Leasings
• Beschaffung/Remarketing

5 Recht/Versicherung
• Halterhaftung
• Ladungssicherung, UVV
• Arbeitszeitgesetz
• Berufskraftfahrer-Qualifikation
• Versicherungsrecht
   
6 Steuer/Schadenmanagement
• Steuern im Fuhrpark
• Risk Management
• Schadenkosten/-abwicklung
 
7 Management/Nachhaltigkeit
• Dienstwagenmanagement
• Alternative Antriebe
• Mobilitätsmanagement
   
8 Fuhrparkmanager-Zertifizierung
• Multiple-Choice-Test
• Bearbeiten eines Fallbeispiels
• Präsentation der Arbeitsergebnisse