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Dekra Batterie-Check Akku entscheidet über Restwert von E-Auto

Foto: Thomas Küppers

Die Batterie-Restkapazität beeinflusst Leistung und Wert von Elektroautos. Wie gut der Akku gebrauchter E-Autos wirklich ist, zeigt der Dekra Batterie-Check. Warum das für Fuhrparkmanager bei der Rückgabe von Leasingautos so wichtig ist – und welche Rückschlüsse das auf den Fahrstil von Dienstwagenfahrern zulässt.

Wenn es um den Restwert gebrauchter Elektrofahrzeuge geht, ist der Alterungszustand der Batterie ein entscheidender Faktor. Denn die Batterie macht oft rund ein Drittel der Gesamtkosten am neuen Fahrzeug aus. Doch woher sollen zum Beispiel Fuhrparkmanager die nötigen Informationen über den Alterungszustand der Antriebsbatterie bekommen, wenn diese zwei oder drei Jahre im Einsatz war? Mögliche Option ist ein Batterie-Schnelltest, wie ihn Dekra in erster Linie für Firmenkunden wie Flotten- und Fuhrparkbetreiber, Leasinggesellschaften, Banken, Hersteller und Importeure sowie Autohäuser entwickelt hat. Innerhalb von 15 Minuten lässt sich damit eine verlässliche Aussage über den „State of Health“ (SoH) machen.

Nachfrage nach objektiver Bewertung von Akkus gestiegen

Das Verfahren, das eine unabhängige und objektive Bewertung erlaubt, wurde von der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen validiert und ist international patentiert. Die Entwicklung eines solchen Tests kommt nicht von ungefähr. Denn die Nachfrage nach der Ermittlung des „Gesundheitszustands“ von Antriebsbatterien wird in den kommenden Jahren wachsen. Mit staatlicher Förderung sind hunderttausende batterieelektrische und Hybridfahrzeuge neu in den Markt gekommen.

Ineffizienter Fahrstil, falsches Laden wirken sich negativ auf Akkus aus

Für Fuhrparkverantwortliche spielt der Zustand der Batterie unter anderem vor allem dann eine Rolle, wenn die E-Fahrzeuge etwa an die Leasingfirma zurückgegeben oder weiterverkauft werden. Das Problem: Ungünstige Bedingungen wie ein ineffizienter Fahrstil, hohe Fahrgeschwindigkeit, Hitze oder Kälte sowie Kilometerstand, Ladezyklen mit häufigem Vollladen (hohe Spannung) und Tiefentladung (niedrige Spannung) sowie viele andere Faktoren können die Batteriekapazität verringern. Und das wirkt sich wiederum negativ auf die Reichweite aus. Mit den Ergebnissen des Batterie-Schnelltests von Dekra können Fuhrparkleiter daher auch die Weichen für ein möglicherweise geändertes Fahr- und Ladeverhalten seitens der Fahrzeugnutzer stellen.

Schnell und präzise

Während viele andere Verfahren auf dem Markt mit aufwändigen Lade- und Entladezyklen arbeiten und deshalb oft Stunden dauern, genügt für den Batterie-Schnelltest von DEKRA eine sehr kurze Testfahrt mit einer Beschleunigung von rund 100 Metern. Dabei werden über die On-Board-Diagnose-Schnittstelle verschiedene Batteriekenndaten ausgelesen. Das eigentliche Know-how besteht aber in der Einordnung dieser Messwerte mit Hilfe eines hoch komplexen Algorithmus und einer sehr aufwändig bestückten Datenbank. Hierfür werden im Vorfeld für jeden einzelnen Fahrzeugtyp mit Messfahrten unter unterschiedlichsten Bedingungen Basisdaten ermittelt. Anschließend erfolgen eine entsprechende Strukturierung und weitere aufwändige Berechnungen – teilweise mit Hilfe Künstlicher Intelligenz. Nach dieser sogenannten Parametrierung werden die Messergebnisse dann anhand der jeweils typspezifischen Parameter bewertet.

Dekra-Schnelltest für rund 80 Modelle

Der unmittelbar nach der Auswertung verfügbare Zustandsbericht enthält den SoH-Wert, OEM-Daten wie Nennkapazität, Zellspannung und Zellstrom sowie allgemeinere Informationen über das Fahrzeug wie Modell, Fahrzeug-ID-Nummer und Kilometerstand. Aktuell umfasst die Typenliste, für die DEKRA den Schnelltest anbieten kann, rund 80 Fahrzeugmodelle. Damit ist schon ein großer Teil des Bestandes an batterieelektrischen und Hybrid-Fahrzeugen in Deutschland abgedeckt. Ständig werden weitere Modelle parametriert. Für den Batterie-Schnelltest können interessierte Flottenmanager in allen 74 DEKRA Niederlassungen in Deutschland entsprechende Termine vereinbaren.

Video zum Thema
Video | firmenauto

Voraussetzungen für den Batterie-Schnelltest von DEKRA

  • Das Elektro- oder Hybridfahrzeug muss für den DEKRA Test parametriert sein.
  • Der Ladezustand der Batterie muss etwa 40 bis 80 Prozent betragen.
  • Die Batterie muss eine Temperatur zwischen +10 und +30 Grad Celsius haben.
  • Zwischen den einzelnen Zellen innerhalb der Batterie müssen die Temperaturunterschiede unter zwei Grad Celsius liegen.
  • Außerdem ist für den dynamischen Test eine Strecke von 100 Metern für die Beschleunigung erforderlich.

Mehr Informationen unter: https://www.dekra.de/de/batterie-schnelltest/

Foto: Thomas Küppers