Dekra kauft Lausitzring Testzentrum für autonomes Fahren geplant

Lausitzring, Klettwitz Foto: Dekra

Dekra investiert 30 Millionen Euro, um in Klettwitz Europas größtes, unabhängiges Testzentrum für vernetztes und automatisiertes Fahren aufzubauen.

Bevor autonom fahrende Autos auf die Straße kommen, müssen alle Funktionen ausgiebig getestet und auf ihre Sicherheit geprüft werden. In diesem Bereich stellt sich Dekra derzeit als Partner der Automoblindustrie auf. Als Testgelände hat Dekra nun die den Lausitzring übernommen. „In den Aufbau dieses Testverbunds investieren wir im ersten Schritt insgesamt mehr als 30 Millionen Euro“, so Stefan Kölbl, Vorsitzender des Vorstands von Dekra.

Die Zukunftsthemen Automatisierung und Konnektivität werden für die Sicherheit der Mobilität immer wichtiger. Wir nehmen unseren ‚Auftrag Sicherheit‘ sehr ernst, den die Dekra-Gründer vor mehr als 90 Jahren festgeschrieben haben. Deshalb bieten wir unseren Kunden aus der Automobilbranche Prüf- und Entwicklungskompetenz für die autonome und vernetzte Mobilität der Zukunft. Die Übernahme des Lausitzrings und die Zusammenführung mit dem Dekra Technology Center sind dafür ein ganz entscheidender Schritt.“

Dekra, übernahme, Lausitzring, Klettwitz, Josef, Hofmann, Josef, Meier, Clemens Klinke, Mitglied des Vorstands DEKRA SE, Dr. Gerd Neumann, Vorsitzender der Geschäftsführung der DEKRA Automobil GmbH. Foto: Thomas Kueppers
Lausitzring: v.l.n.r.: Die Geschäftsführenden Gesellschafter der Euro Speedway Verwaltungs-GmbH, Josef Hofmann und Josef Meier, Clemens Klinke, Mitglied des Vorstands Dekra SE, Dr. Gerd Neumann, Vorsitzender der Geschäftsführung von Dekra Automobil

Auch der Bereich Connectivity wird ausgebaut

Im Rahmen des Verbunds sollen ab  2018 in Klettwitz Testanlagen für alle Aspekte des automatisierten Fahrens im Mittelpunkt stehen. Ergänzt werde dies mittelfristig durch das Thema Konnektivität, das innerhalb des Dekra-Konzerns schwerpunktmäßig am Standort Málaga angesiedelt ist. Von dort ausgehend sollen entsprechende Prüfkapazitäten auch in Klettwitz entstehen. „Die Kombination aus Automatisierung und Vernetzung ist entscheidend für das in Zukunft angestrebte autonome Fahren. Deshalb brauchen unsere Kunden, insbesondere aus der Automobilindustrie, die notwendigen Prüfdienstleistungen aus einer Hand. Das können wir ihnen durch die intensive Zusammenarbeit aller beteiligten Standorte und Geschäftsbereiche in Zukunft anbieten“, so Stefan Kölbl.

Für das größte herstellerunabhängige Zentrum für automatisiertes und vernetztes Fahren in Europa investiert Dekra in Klettwitz einen zweistelligen Millionenbetrag. „Dabei geht es um Strecken und Anlagen, die das umfassende Testen von automatisierten Fahrfunktionen ermöglichen. So können wir als Entwicklungs- und Testpartner für die Automobilindustrie in Zukunft sehr komplexe Szenarien höchst flexibel darstellen, sei es für innerstädtische, außerstädtische oder Autobahnfahrten“, sagt Vorstandmitglied Clemens Klinke. Im Einzelnen werden zwei Citykurse, ein Überlandkurs sowie eine Autobahnstrecke auf unserem bestehenden Test-Oval zur Verfügung stehen, dazu mehrere große Asphaltflächen, die für derartige Tests prädestiniert sind.

Die Infrastruktur wird außerdem alle nötigen Komponenten zur Einbeziehung von Vehicle-to-Vehicle- bzw. Vehicle-to-Infrastructure-Kommunikation (V2V bzw. V2X) beinhalten. „Zur messtechnischen Ausstattung werden hochmoderne Systeme wie Fahrroboter, selbstfahrende Plattformen, diverse Soft-Targets sowie mobile Verkehrsinfrastruktureinrichtungen gehören, mit denen wir kamera-, laser- und radarbasierte Umfelderkennungssysteme prüfen können“, so Klinke.