Deutsche Umwelthilfe bewertet Kirchenfuhrparks Die flotten Schlitten der Bischöfe

Schlitten Kirche Foto: Montage DUH (Fotolia: Phimak, picsfive, magann)

DUH untersuchte den CO2-Ausstoß der Dienstwagen von 47 Erzbischöfen, Bischöfen und sonstigen Kirchenoberhäuptern sowie ihrer Hilfsorganisationen.

Zum sechsten Mal hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) die Dienstwagen der Erzbischöfe und Bischöfe und sonstiger geistlicher Würdenträger in den 47 katholischen und evangelischen Kirchenbistümern sowie deren fünf Hilfsorganisationen untersucht. Wie in den Vorjahren bewertet die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation die Fahrzeuge nach der Höhe der CO2-Emissionen sowie Antriebsart. Nur drei Kirchoberhäupter konnten in diesem Jahr mit einer "Grünen Karte" ausgezeichnet werden. Kriterium ist die Unterschreitung eines CO2-Ausstosses von unter 124 g/km sowie Elektro-, Erdgas-, Benzin-Hybrid oder Benzinantrieb. Zahlreiche Messungen, darunter die von der DUH durchgeführten Abgasuntersuchungen im realen Fahrbetrieb, belegen massive Stickoxidemissionen und das Vorhandensein illegaler Abschalteinrichtungen bei Diesel-Pkw. Dieselabgase gerade auch von Euro 6 Modellen werden nicht ordnungsgemäß gereinigt. Daher erhalten Diesel-Pkw generell keine "Grüne Karte".

Die DUH bewertete die Dienstwagen von 27 römisch-katholischen und 20 protestantischen Kirchen. Im Ranking der Kirchenoberhäupter gehen in diesem Jahr zwei "Grüne Karten" an römisch-katholische Vertreter: Bischof Stefan Oster (Bistum Passau) und Erzbischof Ludwig Schick (Erzbistum Bamberg). Die dritte "Grüne Karte" erhält Präsidentin Edda Bosse von der Bremischen Evangelischen Kirche. Alle sind in einem sparsamen Dienstwagen mit einem CO2-Austoß von unter 124g/km unterwegs. Schlusslicht in der diesjährigen Bewertung der Kirchenoberhäupter ist Bischof Wolfgang Ipolt (Bistum Görlitz) mit 163 g CO2/km. Im Durchschnitt ist der CO2-Ausstoß bei den Dienstwagen der Kirchenoberhäupter gegenüber 2015 leicht gesunken. Allerdings hat sich dieser Durchschnittswert in den letzten Jahren kaum verbessert. Zudem bewegt er sich lediglich in der Größenordnung der durchschnittlichen CO2-Flottenwerte von Neuzulassungen.

Im Ranking der Leitungsebene deutscher Kirchen ist die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen mit einem durchschnittlichen CO2-Ausstoß von 103g/km Spitzenreiter, gefolgt von dem Erzbistum Hamburg mit durchschnittlich 107g CO2/km. Dahinter reihen sich das Bistum Dresden-Meißen, die Diözese Würzburg, die Evangelische Kirche Westphalen sowie die Evangelische-Lutherische Landeskirche Schaumburg-Lippe ein, jeweils mit einem Durchschnittswert von 109 g CO2/km. Die mit Abstand schmutzigsten Fahrzeuge werden vom Bistum Augsburg (durchschnittlich 146g CO2/km) und dem Schlusslicht Bistum Görlitz (durchschnittlich 163g CO2/km) gefahren.