Fuhrparkmanagement Diese Dienstleister helfen, die Flotte zu organisieren

Service à la Carte Foto: Daimler AG

Die komplette Verwaltung der Flotte in der Hand eines Dienstleisters? Die Zahl der Anbieter für Fuhrparkmanagement wächst. FIRMENAUTO zeigt, wer was bietet.

Frisches Obst, heißer Kaffee oder eine leichte Nackenmassage – klingt gut, doch leider ist es damit im Fuhrparkmanagement nicht getan. Immer mehr Flottenchefs beklagen sinkende Budgets, komplizierte Sachverhalte und eine dünner werdende Personaldecke. Um die vielfältigen Anforderungen des Fuhrparks in den Griff zu bekommen, suchen Flottenbetreiber immer öfter Unterstützung bei externen Dienstleistern.

"Die Nachfrage steigt", sagt Arnd Martin, Geschäftsführer der Fleet Company. Auch weil sich die Firmen bei der Nutzung mehrerer Leasinggeber und der Bündelung ihrer Aufträge bessere Konditionen erhoffen. Davon profitieren besonders die Anbieter von reinem Fuhrparkmanagement. Entsprechend gewachsen ist der Markt in den letzten Jahren: Während sich die Hannover Leasing Automotive nun strategisch als reiner Fuhrparkmanagementanbieter positioniert, hat Lease Plan aufgrund der steigenden Nachfrage sein Angebot auch für fremd geleaste und gekaufte Flotten geöffnet. Dagegen hat Sixt mit Sixt Mobility Consulting gleich eine eigene Tochtergesellschaft gegründet.

Fuhrparkmanager laufen Gefahr, den Überblick zu verlieren

Unternehmen, die mit unterschiedlichen Leasinggesellschaften und weiteren Dienstleistern zusammenarbeiten, laufen schnell Gefahr den Überblick zu verlieren – vor allem wenn die Flotte europaweit unterwegs ist. Doch auch ohne grenzüberschreitende Geschäfte müssen im Arbeitsalltag unterschiedliche Ansprechpartner, Prozessabläufe und Reportings unter einen Hut gebracht werden, um eine einheitliche Abwicklung – auch für den Fahrer – zu gewährleisten.

Das ist aufwendig und der Koordinationsaufwand kann unterm Strich teuer werden. Vor diesem Hintergrund kann sich die Entscheidung für externes Fuhrparkmanagement durchaus lohnen. "Das gilt auch, wenn ein Kunde nur bestimmte Dienstleistungen wie Kraftstoff-, oder Schadenmanagement aus einer Hand erhalten möchte", sagt Gunter Glück, Vertriebschef von Lease Plan.

Der wichtigste Unterschied zu den Full-Service-Gesellschaften liegt darin, dass sie unabhängig von Automobilherstellern und Leasinggesellschaften arbeiten sollten. Sie übernehmen das komplette Fuhrparkmanagement vom Einkauf über das Reporting bis hin zum Remarketing von Kauf- und Leasingfuhrparks. "Die Kernaufgabe ist es, Einsparpotenziale in den Fuhrparks der Kunden aufzudecken und somit die Kosten zu optimieren", erklärt Alexander Forch, Bereichsleiter Kundenbetreuung bei CPM.

Große Summen lassen sich beim Einkauf schnell realisieren

Vor allem der Bedarf an der Bündelung verschiedenster Fuhrparkprozesse und an technisch aufwendigen und transparenten Multibidding-Systemen zieht an. Dabei dreht sich alles um die Gesamtkosten – die Total Cost of Ownership (TCO). Die Experten gehen davon aus, dass sich bei optimalem Fuhrparkmanagement die Kosten um bis zu zehn Prozent senken lassen.

Große Summen können relativ schnell beim Einkauf eingespart werden. Dafür nutzen viele Anbieter bei Ausschreibungen sogenannte Multibidding-Systeme. Dahinter verbirgt sich eine Zusammenarbeit mit mehreren Leasinggesellschaften. Der Kunde legt im Vorfeld fest, welche Leasinggesellschaften in die Ausschreibung aufgenommen werden. Daraufhin schreibt die Fuhrparkmanagementgesellschaft im Rahmen eines einheitlichen Service-Levels die künftigen Firmenwagen aus. Der günstigste Anbieter erhält den Zuschlag.

Einsparpotenzial: Verträge teilweise neu vergeben

Weitere Einsparpotenziale finden sich, wenn man bereits bestehende Verträge entbündelt und die Dienstleistungen von dritten günstigeren Partnern übernimmt. Dazu nutzen alle Anbieter sogenannte Multisupply-Konzepte, die den günstigsten Anbieter anzeigen.

So viel Kostenersparnis und Service sind natürlich nicht umsonst. Je nach Leistungsumfang und Flottengröße staffeln sich die Gebühren der Fuhrparkmanagementgesellschaften. Tipp: Vorher festgelegte Gebühren pro Fahrzeug sind transparenter als Vermittlungsprovisionen oder Beträge, die anteilig zur Kosteneinsparung berechnet werden.

Experten gehen davon aus, dass der Bedarf an internationalen Dienstleistungen steigen wird. Zu den größten internationalen Playern gehören CPM und Fleet Company. Fleet Company und Fleet Logistics Deutschland sind im vergangenen Jahr zur Fleet Company mit nunmehr 112.000 Vertragseinheiten verschmolzen. Gleichwohl scheint das bundesweite Geschäft gut zu laufen. Lease Plan, HLA oder Sixt Mobility Leasing vermelden Zuwachsraten im zweistelligen Bereich.

Weitere Informationen finden Sie in Heft 8/2013.