Digitaldienste von Daimler Tools für Sprinter, Vito & Co

Mercedes-Benz Vans bietet zahlreiche digitale Lösungen für effizienten Transport // Mercedes-Benz Vans offers numerous digital solutions for efficient transport Foto: Daimler AG - Product & Business Communications Mercedes-Benz Vans

Mercedes Pro und Van2Share: Mercedes treibt die Digitalisierung bei den Nutzfahrzeugen voran. Neue Services sollen gewerblichen Nutzern die Arbeit erleichtern.

Auf dem Weg zur Arbeit die Lieblingsmusik streamen, im Büro nochmal schnell am Handy schauen, ob der Wagen auch wirklich abgeschlossen ist und auf dem Heimweg den smarten Sprachassistenten nach der besten Route fragen? Die zunehmende Digitalisierung unserer Autos macht es möglich – und sie macht auch vor Nutzfahrzeugen nicht halt. Während bei Pkw aber häufig Komfort-Funktionen im Mittelpunkt stehen, sind die Transporter-Teams der Autobauer auf der Suche nach handfesten Kundenvorteilen. Ihre Stichworte sind: Kostensenkung, Zeitersparnis und Flexibilität. Mercedes-Benz Vans, die unter anderem für Vito und Sprinter zuständige Sparte des Stuttgarter Herstellers, hat jetzt eine paar aktuelle und zukünftige Digitalisierungsmaßnahmen vorgestellt.

Mercedes Pro

Bei Mercedes Pro connect handelt es sich um eine digitale Plattform für vernetzte Flotten. Bislang konnten allerdings lediglich Flotten mit der dritten Sprinter-Generation auf dieses Angebot zurückgreifen. Mittels eines Adapters für die OBD-2-Schnittstelle lassen sich nunmehr auch für viele Vito- und Sprinter-Bestandsfahrzeuge in die Flottenlösung integrieren. Zu den dort angebotenen Services gehört eine Fahrstil-Analyse sowie Mercedes-Benz Van Uptime. Diese präventive Ausfallanalyse ist bereits aus dem Lkw bekannt und wurde für die leichten Nutzfahrzeuge entsprechend adaptiert – allerdings zunächst nur für den Sprinter. Mit Uptime lässt sich hier etwa ein verstopfter Kraftstoff-Filter oder eine Unwucht der Vorderräder erkennen. Das System und gibt proaktiv konkrete Empfehlungen, um Ausfälle zu vermeiden. Ausstehende Wartungen wiederum lassen sich in die Tourenplanung integrieren.

Digitales Fahrtenbuch, elektronisches Fahrtenbuch Foto: Daimler
Mercedes Pro integriert eine Fahrtenbuch-Funktion, alle Trips werden aufgezeichnet und per App kann der Fahrer finanzamtgerecht den Grund der Fahrt eingeben oder sie als privat markieren

Neu hinzugekommen ist auch ein Fahrstil-Monitor, der sich im Paket „Effiziente Fahrstilanalyse“ wiederfindet. Mit dieser Analyse nebst Handlungsempfehlungen verspricht Daimler weniger Fahrzeugausfällen, reduzierten Reparaturkosten, geringerem Fahrzeugverschleiß und gegebenenfalls sogar günstigeren Versicherungstarife.

Außerdem übernimmt Mercedes Pro auf Wunsch die Fahrtenbuch-Funktion, alle Trips werden aufgezeichnet und per App kann der Fahrer finanzamtgerecht den Grund der Fahrt eingeben oder sie als privat markieren. Die Preise richten sich je nach Funktionsumfang, für die Fahrstilanalyse etwa werden monatlich 6,60 Euro fällig, das Smartphone als Fahrzeugschlüssel kostet 2,75 Euro. Bislang haben nur die neueren Mercedes-Nutzfahrzeuge ab Mitte 2018 die Technik unterstützt, jetzt lassen sich per Adapterstecker auch Transporter bis aus dem Jahr 2004 nachrüsten. Außerdem arbeitet Mercedes daran, künftig auch Pkw in das Flottenmanagement zu integrieren. Dann sieht der Fuhrparkleiter zum Beispiel auch, wann die S-Klasse vom Chef zum Kundendienst muss.

In-Van Delivery & Return (IDR) sorgt für eine effiziente Materiallogistik. Foto: Daimler AG
Mit der Konnektivitätstechnik lassen sich Fahrzeugstatusdaten fern abfragen

Sämtliche Pro-Dienste hat Mercedes selbst entwickelt, künftig soll es aber auch möglich sein, in den Nutzfahrzeugen Software von Drittanbietern zu verwenden. Dazu entwickelt Daimler eine Schnittstelle, die sogenannte Onboard Logic Unit. Wie bei einem Smartphone können andere Unternehmen dann ihre Programme zum Download anbieten. Denkbar sind unter anderem Software-Lösungen für Lieferdienste, die den Kunden automatisiert über den Zustellstatus informieren oder aber spezielle Programme für den Rettungsdienst, die Patientendaten mit dem aktuellen Standort des Fahrzeuges verknüpfen und direkt an das angesteuerte Krankenhaus schicken.

Teilen als Lösung

Van2Share erprobt Daimler dagegen schon seit ein paar Jahren und rollt den Dienst jetzt langsam aus: Unternehmen, deren Fahrzeuge von mehreren Fahrern genutzt werden, können über diese Plattform ihre Einsatzplanung vornehmen, die einzelnen Lenker per App informieren und ihnen den Zugang zum Fahrzeug ermöglichen. Außerdem werden bei Bedarf eventuell nötige Reinigungen oder das Laden von E-Autos mit eingeplant. Ob die Kunden über das Van2Share-Tool ihre Kurierflotte verwalten, einen Personen-Shuttledienst organisieren oder die Fahrzeuge an Dritte vermieten, ist freilich ihnen überlassen. Je nach Nutzerprofil wird der Service individuell angepasst, weshalb Van2Share aktuell nicht als klassische Sonderausstattung gehandelt wird, sondern für jeden Kunden ein spezielles Angebot maßgeschneidert wird; der monatliche Preis startet bei rund 30 Euro pro Fahrzeug und auch Autos anderer Marken können eingebunden werden. Neben dem eigentlichen Geschäft mit Service-Angeboten spielt Mercedes auch mit dem Gedanken, künftig auch selbst seine Vans und Nutzfahrzeuge darüber an Dritte zu vermieten – das wäre dann so etwas wie Car2go in groß.

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