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Elektroauto-Infrastruktur Viele Ladepunkte, wenig Autos

Foto: Daimler

An zu wenigen Ladesäulen kann die Nachfrageschwäche beim Elektroauto in Deutschland nicht liegen. Neue Zahlen der EU zeigen ein relativ eng gespanntes Netz.

Das deutsche Ladesäulennetz für Elektroautos wächst. Für 2016 registrierte die EU-Informationsplattform EAFO insgesamt 24.667 öffentliche Ladepunkte, darunter 1.810 Schnelllademöglichkeiten. 2015 lag die Gesamtzahl der Ladepunkte noch bei knapp 5.500. Gezählt werden nicht die Ladesäulen, sondern die vorhandenen Anschlüsse zum Aufladen je eines E-Autos.

Den größten Teil der aktuell verfügbaren Möglichkeiten zum Schnellladen, machen mit 572 Steckdosen die Stationen nach dem CCS-Standard aus, den vor allem die deutschen Hersteller nutzen. Auf den von Franzosen und Japanern eingesetzten Chademo-Standard entfallen 444 Ladepunkte, auf Teslas Supercharger 387.

Europaweit ist Deutschland mit seinen knapp 25.000 Ladepunkten Nummer zwei hinter den Niederlanden, wo 26.700 Punkte zur Verfügung stehen. Auch beim Verhältnis Ladepunkte zu Fahrzeuge steht Deutschland gut da: Die Quote liegt bei drei Autos pro Anschluss und fällt damit besser aus als im größten E-Auto-Markt Norwegen, wo sie bei 14 zu 1 liegt. Allerdings dürfte der Anteil an privaten Ladeanschlüssen in dem dünn besiedelten skandinavischen Flächenland besonders hoch liegen.