10 Fragen zum Erdgasantrieb Was Sie über Erdgasautos wissen sollten

Erdgas Zapfsäule Foto: Thomas Küppers

Sie sind günstiger im Unterhalt und ebenso leistungsstark wie Benzin- oder Dieselfahrzeuge. Dennoch kursieren über Erdgas-Fahrzeuge diverse Mythen. Wir räumen mit den Vorurteilen auf.

Ist das Gefühl am Lenkrad dasselbe?

Ja. Ihre Fahrer würden gar nicht merken, dass sie mit einem Erdgasfahrzeug fahren. Aktuelle Erdgasautos klingen wie normale Benziner und fahren sich auch genauso. Auf den Erdgasantrieb weist lediglich eine zweite Tankuhr im Instrumentenfeld hin und unter dem Tankdeckel eben der zweite Einfüllstutzen für CNG. 

Kann man alleine nur im Erdgasbetrieb fahren?

Wir bitten darum. Sinn macht ein Erdgasauto schließlich erst dann wirklich, wenn Sie möglichst alle Strecken mit Erdgas zurücklegen. CNG-Fahrzeuge besitzen zwar einen speziell umgerüsteten Benzinmotor, der aber alleine mit komprimiertem Erdgas fährt. Zur Verbrennung im Motor wird also neben dem Erdgas kein zusätzliches Benzin beigemischt.

Kann man mit leerem Gastank weiterfahren?

Ja. Alle Erdgasautos besitzen einen zweiten Tank mit Benzin. Ist das Erdgas aufgebraucht, schaltet das Fahrzeug automatisch auf Benzin um. Der Fahrer bekommt vom Umschalten nichts mit und die Fahrt kann ohne Stopp fortgesetzt werden. Wie beim normalen Benzintank informiert der Bordcomputer den Fahrer über den leeren CNG-Tank.

Ist der Benzintank lediglich ein Reservetank?

Es gibt monovalente und bivalente Erdgasantriebe. Monovalent bedeutet, dass das Erdgasauto dafür vorgesehen ist, möglichst im CNG-Betrieb gefahren zu werden. Der Motor wurde auf den CNG-Kraftstoff optimiert, er verbraucht also weniger CNG und ist leistungsstärker als ein bivalenter Antrieb. Bei monovalenten Erdgasautos ist der Benzintank maximal 15 Liter groß und als Reserve gedacht, um die nächste Erdgastankstelle anzusteuern. Der Vorteil von bivalenten Erdgasautos ist ihre maximale Reichweite. Mit einem bis zu 50 Liter fassenden Benzintank schaffen Erdgasfahrzeuge 1.300 Kilometer am Stück.

Erdgas im Ausland zu tanken ist schwer?

Das stimmt nicht. CNG können Sie in ganz Europa problemlos tanken. Erdgasautos besitzen einen Universal-Füllstutzen.

Verbrauchen Erdgasautos im Benzinbetrieb mehr?

Das ist richtig. Denn Erdgasautos sind aufgrund des Umbaus rund 150 Kilo schwerer als normale Benziner. Fahren Sie ein Erdgasautos mit Benzin, verbrauchen Sie deshalb auch mehr Sprit.

Erdgas Grafik Foto: Kuchling, Taschenbuch der Physik

Erdgasautos müssen immer Benzin an Bord haben?

Korrekt. Auch wenn Sie es schaffen, all Ihre Wege mit Erdgas zurückzulegen, benötigen Sie immer ein paar Liter Super im Tank. Denn für das Starten des Motors bei sehr kalten Temperaturen oder unmittelbar nach der Betankung mit Erdgas greift das System auch kurzzeitig auf Benzin zurück.

Sind CNG-Fahrzeuge umweltschonender?

Ja. Erdgasautos produzieren ungefähr ein Viertel weniger CO2 als vergleichbare Benziner und gut zwei Drittel weniger Stickoxide. Außerdem stoßen CNG-Autos nahezu keinen Feinstaub aus. Mit Biogas lässt sich die Treibhausgasemission, also die Well-to-Wheel-Bilanz eines Fahrzeugs, um 97 Prozent senken.

Sind Erdgas-Fahrzeuge wartungsaufwendiger?

Nein. In ihrer mechanischen Funktion unterscheiden sich Gasfahrzeuge nicht von herkömmlichen Fahrzeugen. Der Verschleiß etwa von Zündkerzen oder Filter ist nicht höher. Der einzige Unterschied zu normalen Benzinern: Die Dichtheit der Gasanlage muss vor jeder TÜV-Untersuchung geprüft werden.

Ist ein Gastank sicher?

Die zusätzlichen Prüfungen vor der Hauptuntersuchung sind den hohen Sicherheitsstandards für CNG-Fahrzeuge geschuldet. Gastanks werden nach den höchsten Branchenstandards konstruiert, gefertigt und zertifiziert. Gastanks sind außerdem mit einem Sicherheitsventil ausgestattet. Sollte das Fahrzeug brennen, wird das Erdgas auf kontrollierte Weise an die Außenluft abgegeben.