EU-Kommission soll hart bleiben ADAC unterstützt CO2-Ziele der EU

Autobahn, Stau Foto: ADAC

Die EU will die Automobilhersteller beim CO2-Ausstoß stärker fordern und die Grenzwerte weiter heruntersetzen.

Das schädliche Kohlendioxid, das Autos auf Europas Straßen erzeugen, ist in den vergangenen Jahrzehnten schon kräftig reduziert worden. Doch der EU-Kommission in Brüssel geht das nicht weit genug. Sie plant noch strengere Standards bei den CO2-Emissionen von Personenwagen, die Neufahrzeuge bis 2025 und 2030 erfüllen müssen. Da sich aber vor dem Hintergrund sinkender Absatzzahlen vor allem von Herstellern aus Frankreich und Italien bereits Widerstand dagegen regt, hat jetzt der ADAC der Brüsseler Behörde den Rücken gestärkt. Die deutsche Automobilindustrie, die in Europa derzeit besonders gut dasteht, wartet noch ab, könnte aber natürlich auch mit weniger strengen Regeln gut leben.

Nach Ansicht des ADAC wäre eine Aufweichung der CO2-Obergrenzen ein Fehler. Das Ziel müsse bleiben, den CO2- Ausstoß von Neuwagen bis 2020 auf 95 g pro Kilometer zu beschränken. Derzeit über die Rücknahme des Klimaschutzes zu diskutieren bringe nicht nur Nachteile für die Umwelt, sondern führe auch zu einer längeren Abhängigkeit vom Erdöl, warnt der größte Automobilklub Europas. Hersteller und Zulieferer würden außerdem verunsichert. "Gerade die Autoindustrie wird auch in Zukunft viel in Forschung und Entwicklung investieren, um den Standort Deutschland zu sichern. Um den Fahrzeugherstellern weiterhin Planungssicherheit zu geben, sollte über 2020 hinaus ein verbindliches Klimaziel festgeschrieben werden", schreibt der ADAC.

Sparsamere Dieselmotoren, bessere Einspritztechnologien, leichtere Karosserien oder Optimierung von Aerodynamik und Rollwiderstand – mit diesen Maßnahmen seien die Hersteller durchaus in der Lage, die Grenzwerte zu schaffen. Zumal der vermehrte Einsatz von Biokraftstoffen dazu beitrage, die Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor zu senken. Es gibt aber Pläne der sogenannten Cars-21-Gruppe, einer Runde führender Vertreter der Automobilindustrie und der EU-Länder, diese vereinbarten Obergrenzen aus dem Jahr 2009 aufzuweichen. So sollen nicht nur der Ausstoß der Motoren bei der Festsetzung von Grenzen berücksichtigt, sondern auch andere Faktoren wie etwa das Fahrverhalten oder die Straßenverhältnisse einbezogen werden.