Ausstattungsoptionen Diese Extras sollten Sie kennen

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Flottenmanager sollten die wichtigsten Neuwagen-Innovationen kennen, damit sie sich leichter für oder gegen teure Extras entscheiden zu können.

Die Welt dreht sich immer schneller, auch in der Autobranche. Dort gilt das insbesondere für die Technik-Ausstattung moderner Autos. Wer nicht alle paar Jahre einen neuen Wagen kauft, verliert da schnell den Anschluss. Einige Begriffe sollte man als Neuwagen-Interessent daher auf jeden Fall kennen.

Digitale Instrumente/virtuelles Cockpit: Zeiger und Ziffernblätter sind im Neuwagen heute out. Stattdessen findet sich hinter dem Lenkrad in immer mehr Fällen ein hochauflösender Bildschirm, der neben Geschwindigkeit und Motordrehzahl flexibel und individualisierbar auch weitere Informationen anzeigen kann. Etwa bunte und detailreiche Navi-Karten, Daten des Bordcomputers oder einfach das aktuell gefahrene Tempo in extragroßen Ziffern. Die Displays sehen teils spektakulär aus und appellieren zudem an den Spieltrieb der Nutzer. In der Regel kosten sie Aufpreis gegenüber den Analoginstrumenten, meist einige hundert bis tausend Euro. Waren die Bildschirme zunächst nur in den hochpreisigen Fahrzeugklassen zu haben, gibt es sie mittlerweile auch schon für Kleinwagen.

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Die Handy-Einbindung wird immer wichtiger.

Apple Car Play/Android Auto/Mirrorlink: Das eigene Smartphone will man heutzutage auch im Auto nicht mehr missen. Wer sich lieber von seinem Handy den Weg ansagen, Musik vorspielen oder Nachrichten vorlesen lassen will, als die womöglich hölzernen Infotainment-Systeme der Autohersteller zu nutzen, benötigt dafür eine fahrzeugseitige Software-Vorrüstung. Apple Car Play und Android Auto bringen die vom Telefon gewohnten Anzeigen und die entsprechende Bedienlogik auf den Fahrzeug-Touchscreen und überlagern dort teilweise die Software des Herstellers. Häufig genug ist das ein Gewinn für den Nutzer. Die meisten neuen Modelle bietet die Vernetzungs-Software beider Hersteller an. Einige Marken, etwa Porsche, beschränkt sich das Angebot jedoch auf die Apple-Variante. Offiziell, weil Android-Entwickler Google zu viele Daten sammelt. An Stelle der Apple- und Google-Software – häufig auch zusätzlich zu dieser – bieten einige Autohersteller mit „Mirrorlink“ einen dritten weit verbreiteten Standard mit ähnlichen Funktionen an.

Autopilot: Einen richtigen Autopiloten wie man ihn aus dem Flugzeug kennt, gibt es beim Pkw noch nicht. Die leistungsfähigsten aktuellen Systeme können aber immerhin auf Autobahnen den Abstand zum Vordermann halten und diesem auch durch Kurven folgen. Die dafür notwendigen Technikzutaten sind in Form von Abstandsregeltempomat und Spurhalteassistent schon lange bekannt und werden je nach Herstellerphilosphie zu mehr oder minder leistungsfähigen Assistenten gebündelt. Allen derartigen Systemen gemein ist, dass der Fahrer die Hände im Grunde am Lenkrad lassen muss. Legt er sie für mehr als ein paar Sekunden in den Schoß, fordert ihn das Fahrzeug zur Übernahme der Kontrolle auf. Wer mehr Autonomie für sein Auto will, muss noch warten.

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Head-up-Displays gibt es auch unterhalb der Oberklasse.

Head-up-Display: Lange Jahre ein Exot, zieht das Head-up-Display mittlerweile in immer mehr Autos ein. Selbst in Nutzfahrzeugen ist es bereits zu haben. Der Fahrer erhält relevante Informationen wie seine aktuelle Geschwindigkeit oder Anweisungen des Navis direkt ins Sichtfeld projiziert und muss nicht mehr auf die klassischen Instrumente hinter dem Lenkrad blicken. Das soll die Ablenkung minimieren und die Fahrsicherheit erhöhen. In der preiswerten Variante (rund 500 Euro) dient eine kleine Plastikscheibe auf dem Armaturenbrett als Projektionsfläche, in der teureren (ab rund 1.000 Euro) wird direkt auf die Windschutzscheibe projiziert, in Farbe und mit scharfen Konturen. Besonders nützlich ist das System für Träger von Gleitsichtbrillen. Die können immer geradeaus auf die Straße blicken, müssen den Kopf nicht mehr ständig verdrehen, um durch den richtigen Brillenbereich die Instrumente zu erkennen.

Matrix-LED-Licht: Was noch vor kurzem Xenon war, ist heute LED: die aufpreispflichtige Licht-Option bei Neuwagen, dem serienmäßigen Halogen-Licht in Sachen Helligkeit deutlich überlegen. Neueste Ausbaustufe ist das sogenannte Matrix- oder Multibeam-LED-Licht, bei dem einzelne Leuchtdioden zu Modulen zusammengefasst sind, die dann jeweils einzeln gesteuert werden können. Statt eines starren, maximal schwenkbaren Lichtkegels gibt es flexibel bewegliche Lichtlanzen, die die Fahrbahn bei jedem Verlauf optimal ausleuchten können. Und weil die Elektronik diejenigen Strahlen automatisch ausknipst, die den Gegenverkehr blenden, fährt man im Grunde mit Dauerfernlicht. Die Technik ist noch relativ neu, hat es aber aus der Oberklasse kommend bereits in Kompaktautos geschafft. Der Preis ist mit knapp 2.000 Euro (inklusive der Frontkamera für die Gegenverkehrserkennung) allerdings noch vergleichsweise hoch. Wer viel auf unbekannten Landstraßen unterwegs ist, lernt die perfekte Ausleuchtung jedoch schnell zu schätzen.

Notbremsassistent: Bis vor wenigen Jahren waren Notbremsassistenten nur in Oberklasse-Fahrzeugen zu haben. Seitdem immer bessere Kamerasysteme die teuren Radarsensoren teilweise ersetzt haben, sind die Kollisions-Verhinderer auch in den kleineren Klassen buchbar – mittlerweile selbst in Kleinstwagen. Dort arbeiten sie zwar meist nur bei Stadtverkehrs-Tempo (sogenannte „City-Notbremsassistenten“), kosten aber auch nur ein paar hundert Euro oder zählen bereits zur Basisausstattung. In höheren Klassen wird die Kamera häufig mit Radartechnik kombiniert, so dass der Assistent auch bei höheren Geschwindigkeiten und größerem Abstand zum Hindernis helfen kann. Häufig werden diese aufwändigeren Systeme für 1.000 bis 2.000 Euro im Paket mit einem adaptiven Tempomat und anderen Assistenten für Spurhalten, Querverkehrswarnung und Totwinkel-Überwachung angeboten.