Mit dem brandneuen TT Roadster eröffnet Audi die Frischluftsaison. Der Zweisitzer sorgt als Dienstwagen nicht nur fahrdynamisch für ein Stimmungshoch.
Gut ein halbes Jahr nach dem TT schickt Audi den Roadster hinterher. Das klingt reizvoll, weil bereits das Coupé schon jede Menge Spaß macht. In nur zehn Sekunden befreit sich der Zweisitzer von seiner fünflagigen Stoffmütze. Das Schließen des vollautomatischen Verdecks geschieht übrigens genauso schnell. Beides funktioniert während der Fahrt bis 50 km/h und wer nicht darauf verzichten mag, kann die elektrische Stripp-Show auch per Schlüssel-Fernbedienung von einem Café aus aktivieren.
Für die Nebensaison gibt es jetzt eine Nackenheizung
Faltenfrei schiebt sich das Softtop nach hinten und verschwindet galant im kurzen Heck. Gegen Frostbeulen steht die Sitzheizung auf Stufe drei und die neue Nackenheizung, die die Ingolstädter jetzt für die bequemen S-Sportsitze (Serie beim TTS Roadster) anbietet, ist ebenso aktiviert. Übrigens ist letztere auch für Nicht-Warmduscher eine durchaus interessante Empfehlung, da sie den Kopf- und Schulterbereich wirksam von hinten wärmt. Schnell noch das elektrische Windschott hochgefahren, damit die Fönfrisur weiterhin in Form bleibt. Auch die Seitenscheiben surren nach oben, um dem eisigen Luftstrom so wenig Angriffschancen wie möglich zu bieten.
Zugfrei und solide wie eine Burg
Bis 80 km/h klappt das verblüffend gut, die derzeit herrschenden Windböen bleiben weitgehend draußen. Auch offen hinterlässt der TT Roadster einen verwindungssteifen Eindruck und wirkt solide wie eine Burg. Für das Cabrio haben die Ingolstädter die A-Säulen, Türschweller und die hinter den Passagieren befindliche Bordwand verstärkt. Der dahinter angeordnete Kofferraum ist flach und misst beim TT Roadster nur 280 Liter. Das reicht zumindest für eine Dienstreise mit kleinem Gepäck oder den Wochenendausflug. Außerdem hat Audi an eine kleine Skidurchreiche für den Kurzurlaub gedacht.
Wie schon beim TT Coupé, haben auch im neuen TT Roadster die analogen Instrumenten ausgedient. Stattdessen bekommt der Fahrer alle Infos von einem visuellen Digital-Cockpit, dessen Ansicht er selbst konfigurieren kann. Der hochauflösende Monitor mit seiner schnellen Prozessor-Grafik kann auch bei abgelegter Kapuze überzeugen und lässt sich selbst unter Lichteinfall noch prima ablesen.
Schall isoliertes Verdeck und spontaner Turbo
Platzregen setzt ein, wir müssen die Stoffmütze schließen. Kein Grund zu Unmut, so können wir uns nun auf die reinen Fahreigenschaften konzentrieren. Als erstes fällt auf, wie leise es während der Fahrt im Auto ist. Das straff gespannte, fünffache Verdeck schottet die Außengeräusche wirkungsvoll ab.
Drehfreudig hechelt der von uns gefahrene und 310 PS starke TTS und netto fast 44.000 Euro teure TTS in 5,2 Sekunden auf Tempo 100, während das Doppelkupplungsgetriebe (1.806 Euro Aufpreis) die Gänge hochjubelt. Für einen Extra-Kick des hochgezüchteten Zweilitermotors sorgt die klappengesteuerte Auspuffanlage, die bei jedem Schaltvorgang tief grummelnd schnalzt. Wenn es sein muss rennt der Top-Roadster bis 250 km/h, dann schiebt die Elektronik einen Riegel vor. Der serienmäßige Allradantrieb mit seiner variablen Kraftverteilung sorgt für den nötigen Grip in allen Lebenslagen, seine Sportlichkeit unterstreicht er darüber hinaus mit einem präzisen Handling. Wie gesagt billig ist der TTS Roadster nicht. Dienstwagenfahrer, die aufs Geld schauen müssen, aber trotzdem einen offenen TT fahren möchten, sind aber bereits mit dem deutlich günstigeren 184 PS-TDI oder dem 230 PS starken TFSI schon gut bedient. Der Aufpreis gegenüber dem TT Coupé beträgt für den Roadster – je nach Motorisierung – netto rund 2.400 Euro.