Mit einem Einstiegspreis von nur 6.714 Euro ist der neue Dacia Logan MCV Deutschlands billigster Kombi. Neben seinem guten Preis-Leistungsverhältnis bringt der Dacia noch ein ansehnliches Raumangebot mit.
Preisbewusste Handwerker, die auf der Suche nach einem geräumigen Arbeitstier für kleines Geld sind, sollten bei der rumänischen Renault-Tochter Dacia vorbeischauen. Da steht ganz frisch die Neuauflage des Dacia Logan MCV (Multiple Convivial Vehicle) in den Showrooms. Wie bei allen Dacia-Modellen ist auch beim 4,50 Meter langen Kombi der Preis das triftigste Kaufargument. Für gerade mal 6.714 Euro ist der Logan MCV ein richtiges Schnäppchen – vergleichbare Kombis starten normalerweise erst ab 10.000 Euro oder sind sogar noch teurer.
Der Logan MCV bietet weiterhin viel Platz mit eigenwilliger Handhabung
Einmal eingestiegen, bietet der Billig-Kombi Raum in Hülle und Fülle mit genügend Bewegungsfreiheit. Die Instrumente sind leicht ablesbar und hat man sich an die stellenweise eigenwillige Bedienung (Hupe im Blinkerhebel, Fensterheber unterhalb der Mittelkonsole) erst einmal gewöhnt, kann man sich damit arrangieren. Das Interieur beschränkt sich nur auf das Wesentliche, auch dürfen keine allzu großen Erwartungen an die Materialqualität gestellt werden – logisch bei dem Preis. Alles ist einfach gehalten aber robust genug für den Alltagseinsatz. Kritik verdient das Mobiliar: Die weichen Vordersitze sind für große Passagiere viel zu kurz und stützen die Oberschenkel viel zu wenig ab. Zudem findet lange Fahrer keine optimale Sitzposition, da das Lenkrad nur höhenverstellbar ist.
Großer Kofferraum, aber an den Vorgänger kommt er nicht heran
Dafür trumpft das Ladeabteil mit ordentlichen 573 bis 1.518 Litern auf. Klappt man zusätzlich den Beifahrersitz um, erhält man eine Laderraumlänge von bis zu 2,74 Meter. Ohne Zweifel, in den Dacia passt jede Menge hinein. An das üppige Ladevolumen seines Vorgängers kommt der neue Logan MCV jedoch nicht annäherungsweise heran. Der war aber auch mit 700 bis 2.350 Liter regelrecht ein Raumriese. Und da beim Nachfolger der Radstand von 2,90 auf 2,63 Meter schrumpfte, wurde die bisher optionale dritte Sitzreihe aus dem Programm gestrichen.
Wie bisher ist die Ladekante aber auch beim neuen Kombi rückenfreundlich niedrig und die maximale Zuladung von gut 500 Kilo geht ebenfalls in Ordnung. Um Kisten, Werkzeug oder Tüten bedarfsgerecht durch die Gegend zu kutschieren, gibt es vier Zurrösen am Boden und zwei Taschenhaken an den Seitenwänden. Sie brauchen mehr Platz? Ebenfalls kein Problem. Für kostenbewusste Handwerker oder Kuriere mit noch größerem Bedarf gibt es ja noch den Dacia Lodgy oder den Hochdachkombi Dokker mit bis zu 3.000 Litern Stauraum.
Zwei Benziner, eine Flüssiggas-Version und ein Diesel
Wie von Dacia gewohnt, stammt die gesamte Motorenpalette aus dem Renault-Regal. Sie umfasst zwei Benziner mit 75 und 90 PS, der kleinere Benziner kann ab der Ausstattung Ambiance alternativ auch als Flüssiggas-Variante (LPG) geordert werden. Darüber hinaus gibt es noch den bewährten 90 PS starken 1,5-Liter Turbodiesel. Letzterer stand für unser erstes Kennenlernen noch nicht bereit, deshalb wählten wir den 0,9-Liter Benziner mit 90 PS.
Der Dreizylinder-Turbo sorgt für muntere Fahrleistungen sowie eine Spitze von bis zu 175 km/h. Damit wird der Logan MCV keine Rennen gewinnen, aber das Motörchen reicht vollkommen aus um locker im Verkehr mitzuschwimmen und soll im Schnitt mit nur fünf Litern auskommen. Die fünf Gänge rasten exakt ein und auch die Federung schluckt die meisten Unebenheiten klaglos weg. Bei höherem Tempo wird es jedoch ziemlich laut im Kombi, da der Wind sehr geräuschvoll um den Kombi weht.
Wichtige Extras gibt es beim Basismodell nicht, Lücken bei der Sicherheit
Mit dem neuen Logan MCV erhält man einen einfachen, aber praktischen Kombi mit viel Platz. Das Einstiegsmodell namens Essentiel startet schon für äußerst günstige 6.714 Euro. Dafür gibt es neben einer Dreijahresgarantie aufs Auto vier Airbags, ESP sowie eine Servolenkung und sehr wenig Ausstattung.
Wer aber etwa auf eine Klimaanlage, eine geteilte Rücksitzbank oder eine Dachreling nicht verzichten will, muss netto mindestens 840 Euro mehr in die nächst höhere Ausstattungsstufe investieren um diese Dinge optional oder serienmäßig ab Werk zu bekommen. Wer noch mehr Geld übrig hat, kann das 7-Zoll-Navi oder die akustische Einparkhilfe noch mitbestellen. Eine weitere Errungenschaft der Neuzeit ist dagegen weder für Geld noch für gute Worte erhältlich: Kopfairbags sind generell nicht lieferbar.
Alle genannten Preise sind Nettopreise.