Der neue Panda ist wieder ein waschechter Italiener. Gebaut wird er nämlich nicht mehr in Polen, da dort die Kapazitäten mit Fiat 500 und baugleichem Ford Ka erschöpft sind. Aus diesem Grund rollt er in der Nähe von Neapel vom Band.
Mit einer Länge von gerade mal 3,65 Metern, einem kleinen Wendekreis von 9,30 Metern und einer hervorragenden Rundumsicht ist der Panda ein idealer City-Flitzer. Der Kleinwagen hat ein flottes Design, wieder vier praktische Türen und die große Heckklappe serienmäßig. Da die Innenbreite wuchs und die Vordersitze etwas dünner wurden, gibt es vor allem hinten mehr Platz im smarten Bärchen. Das Cockpit ist funktional und modern gestaltet sowie mit insgesamt 14 Ablagen und Staufächern absolut praxistauglich. Einzig die Sitzflächen sind für Durchschnittseuropäer etwas zu kurz geraten.
Neuer TwinAir-Turbo
Bis zu fünf Personen kann er befördern, obwohl es dann – aufgrund der Kürze – im Fond schon sehr eng wird. Die ideale Besetzung ist deshalb zu viert. Auf der Straße fühlt sich der Panda wohl und scheut auch kurvenreiches Terrain nicht. Die Federung ist von der strafferen Sorte, derbe Unebenheiten gibt der kleine Italiener an seine Insassen weiter. Aber damit kann man noch gut leben.
Nach 500er, Ypsilon und Punto schlägt nun auch unter der kurzen Panda-Nase der Twinair-Turbo. Das Zweizylinder-Motörchen mit gerade mal 875 Kubikzentimetern Hubraum und 85 zwangsbeatmeten PS dreht munter hoch und passt gut zum Charakter des kleinen Viertürers. Auch die Schaltarbeit mit dem manuellen Fünfgang-Getriebe macht Spaß. Weitere Motorisierungen sind der inzwischen schon betagte, aber nicht schlechte 1,2-Liter-Benziner mit 69 PS und der überarbeitete Turbodiesel mit 75 PS.
ESP nur gegen Aufpreis
Beim studieren der Sicherheitsausstattung kommt großes Kopfschütteln auf. Zwar sind Airbags für Fahrer und Beifahrer sowie durchgehende Kopfairbags Serie, generell kosten aber Seitenairbags 210 und ESP 252 Euro extra. Beim elektronischen Rettungsanker nutzen die Italiener eine Gesetzeslücke aus, denn für Neufahrzeuge ab November 2011 ist ESP normalerweise Pflicht. Da der Panda aber technisch auf dem 2007 debütierten Fiat 500 basiert, muss es unverständlicherweise nicht serienmäßig angeboten werden. Da nützt es auch wenig, dass man dem Panda einen optionalen City-Notbremsassistent (zusammen mit ESP und Parksensoren für 420 Euro) spendiert hat, der ihn bis Tempo 30 automatisch verzögert. Hallo Fiat, hier bitte noch schnellstens nachbessern.
Doppelt schade, denn der Panda vermittelt insgesamt einen guten Eindruck. Die Verarbeitung passt, die Materialien im Innenraum sind stimmig und der Panda fährt sich angenehm leichtfüßig. Und sieht man von den fehlenden Sicherheitsfeatures einmal ab, ist der Einstiegspreis von 8395 Euro für den 69 PS-Benziner eigentlich ein faires Angebot. Eigentlich!
Technische Daten Fiat Panda
1.3 16V Multijet | 1.2 8V | 0.9 8V Twin Air | |
Hubraum (cm³) | 1.248 | 1.242 | 875 |
Zylinder | 4 | 4 | 4 |
Leistung kW (PS)/min | 55 (75)/4.000 | 51 (69)/5.500 | 63 (85)/5.500 |
Drehmoment (Nm/min) | 190/1.500 | 102/3.000 | 145/1.800 |
0–100 (s) | 12,8 | 14,2 | 11,9 |
V-max (km/h) | 168 | 164 | 177 |
Verbrauch (l/100 km) | 3,9 D | 5,2 S | 4,2 S |
CO2 (g) | 104 | 120 | 99 |
Kofferraum (l) | 225–870 | 225–870 | 225–870 |
Zuladung (kg) | 405 | 405 | 405 |
Preis (Euro) | 11.588 | 8.319 | 10.831 |
Betriebskosten* (ct/km) | 42,8/27,6 | 39,3/26,9 | 42,4/28,7 |
* Bei 20.000/40.000 km pro Jahr, 60/36 Monate Laufzeit.
Quelle Betriebskosten: Dekra, Stand: März 2012