Der CLA Shooting Brake kostet nur 500 Euro mehr als der Mercedes CLA. Reicht das für den Einsatz als Firmenwagen? Unterwegs im CLA 220 CDI mit 177 PS.
Sternstunde bei Mercedes: Nach GLA und CLA folgt nun mit der Kombiversion CLA Shooting Brake ein weiterer Ableger der A-Klasse auf der gleicher Plattform. Der Shooting Brake verfügt über die gleichen Abmessungen wie die Stufenheck-Coupé-Version CLA und ist mit ihm bis zur B-Säule identisch. Dahinter folgt ein gerade verlaufendes Dach und eine schräg angeordnete Heckklappe. Der kompakte Kombi nimmt 495 bis 1.354 Liter mit. Er ist aber nicht wirklich ein Lademeister, da das Fassungsvermögen und der schmale Heckklappen-Öffnungsbereich die Praxistauglichkeit einschränkt. Er will aber auch gar kein Raumriese sein. Das schicke Design hat Vorrang und das ist bewusst so gewollt.
Besseres Platzangebot als in der Limousine, aber weiterhin recht eng
Immerhin lassen sich die Rücksitzlehnen zu einer ebenen Ladefläche umlegen und das Platzangebot im Fond ist durch die gerade verlaufende Dachlinie um einiges besser als beim viertürigen CLA Coupé. Vier Zentimeter mehr Kopffreiheit sind es, trotzdem geht es hinten für Großgewachsene eng zu, vor allem wenn der Lifestyle-Kombi mit optionalem Panorama-Glasdach geordert wurde. Da wird die Luft überm Scheitel schon richtig dünn. Und die Kniefreiheit fiel für lange Beine, na sagen wir es einmal nett, eher maßgeschneidert als üppig aus.
Auch der Innenraum präsentiert sich insgesamt recht schmal geschnitten. Deshalb sollten User Chooser unter den Dienstwagenfahrern, die nicht nur ausschließlich allein unterwegs sind, sondern öfter auch mal Kollegen oder Firmenkunden mitnehmen, lieber gleich zum C-Klasse T-Modell greifen. Hinzu kommt, dass die schmale Verglasung samt den breiten Dachsäulen das Sichtfeld nach hinten stark einschränken.
Sechs Motoren, davon nur zwei Diesel zu Beginn
Vier Benziner von 122 bis 360 PS in der heißgemachten AMG-Topversion 45 4Matic stehen zum Verkaufsstart am 28. März bereit. Dagegen muss sich die Dieselfraktion mit dem 200 CDI und 136 PS sowie dem 177 PS starken 220 CDI derzeit mit nur zwei Motoren begnügen. Letzteren nahmen wir zur Ausfahrt mit. Der 2,1-Liter Selbstzünder nimmt seine Arbeit etwas knurrig auf. Davon bekommen die Insassen aber zum Glück nur wenig mit, da die aufwendige Schallisolierung die Außengeräusche gekonnt wegfiltert. So bleibt es im Innenraum immer angenehm ruhig.
Die 177 CDI-Pferdchen treten im Shooting Brake gleichmäßig und kraftvoll an, einzig das serienmäßige Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe könnte etwas lebhafter am Vortrieb teilnehmen. Unter Kickdown reagiert sie etwas verzögert. Wer es ab und zu lieber flotter im Ansprechverhalten mag, sollte deshalb in den Sport- oder manuellen Modus wechseln. Dafür gibt sich die elektromechanische Servolenkung für einen Mercedes überraschend zielgenau und bietet eine gute Rückmeldung. Da darüber hinaus das straff abgestimmte Fahrwerk seine Insassen mit einem hohen Komfort verwöhnt, empfiehlt sich der Shooting Brake als ein sehr entspanntes Reiseauto. Solange das Finanzielle stimmt, denn der Preis für den 220 CDI ist Mercedes-typisch hoch angesiedelt und beginnt bei netto 32.825 Euro.
Im Herbst kommen Basisdiesel und Diesel-Allrad
Was noch fehlt: Der frontgetriebene Einstiegsdiesel C180 CDI mit 109 PS folgt noch im September, kurz darauf starten die 4Matic-Allradversionen für 200 CDI und 220 CDI. Aufpreis: 3.680 Euro netto inklusive 7G-DCT Doppelkupplungsgetriebe, beim 220 CDI fällt der Zuschlag mit 1.860 Euro geringer aus, da das 7G-DCT wie bereits erwähnt, schon serienmäßig verbaut ist.
Umfangreiches Paket an Fahrerassistenten, teils Serie oder gegen Aufpreis.
Werksseitig sind bei allen Motorisierungen der Kollisionswarner, Notbrems- oder der Müdigkeitsassistent mit an Bord. Optional stehen unter anderem Rückfahrkamera, Spurhalte-Assistent oder Totwinkel-Warner als Fahrerassistenzsysteme zur Auswahl. Wo wir schon beim Thema Sicherheit sind: Empfehlenswert sind die leistungsstarken Bi-Xenonscheinwerfer mit Kurvenlicht, die es im Verbund mit LED-Rückleuchten für 1.400 Euro gibt. Ob es beim Navi unbedingt die knapp 3.000 Euro teure Topversion Comand sein muss, sollte jeder bei einer ausgiebigen Probefahrt für sich selbst entscheiden. Auf unserer Runde sorgte es jedenfalls häufig für Missmut, da es Abbiegungen zu spät ansagte.