Nissan zeigt die nächste Ausbaustufe des SUV-Bestsellers Qashqai. Wir sind den Nissan mit dem ungewöhnlichen Namen gefahren.
Das Schöne an Google ist ja, dass man selbst mit kleinen Tippfehlern die gewünschten Treffer landet. Glück auch für Nissan. Wie viele potenzielle Kunden sonst auf der Suche nach Infos zum Qashqai im World Wide Web stranden würden, lässt sich nur erahnen. Denn selbst die eigenen Mitarbeiter kämpften bei der Einführung des ersten Qashqai mit der richtigen Schreibweise.
Obwohl Qashqai nur schwer von der Zunge geht, hat es dem Erfolg des SUV aber keinen Abbruch getan. In Europa gehört er zu den meistverkauften SUV. Der neue soll genau da weitermachen. Die Designer strecken den Qashqai um fast fünf Zentimeter in die Länge, ziehen ihn etwas in die Breite und drücken ihn einen Tick flacher. Dadurch wirkt er dynamischer und frischer. Die Passagiere profitieren von den neuen Proportionen mit etwas mehr Bein- und Schulterfreiheit. Der Kofferraum legt um elf auf 430 Liter zu.
Doppelter Kofferraumboden und reichlich Stauraum
Alleine mit etwas mehr Platz kann man anspruchsvolle Dienstwagenfahrer aber nicht locken. Ein paar raffinierte Details bringt der neue Qashqai deshalb auch gleich mit. Da wäre zum Beispiel der flexibel klappbare Kofferraumboden, der mal als vertikale Trennwand für Einkaufstaschen dient oder zum ebenen Ladeboden bei umgelegten Rücksitzen verhilft.
Simpel, aber hilfreich: In der tiefen Ablage der Mittelarmlehne zwischen den Vordersitzen liegen die USB- und Aux-Anschlüsse versteckt. Dank eines kleinen Kabelschachts müssen die geliebten Smartphones aber nicht in der dunklen Kiste versauern, sondern finden in Blickweite auf der rutschfesten Ablage an der Schaltkonsole Platz. Die Getränkehalter sind tief ausgeformt, sodass selbst XXL-Flaschen nicht beim Schalten stören.
Viel Liebe zum Detail
Ohnehin zeigt Nissan erstaunlich viel Liebe zum Detail. Leuchtleisten quer durchs ganze Cockpit lassen den Innenraum in angenehmem Orange erstrahlen. Die weichen Kunststoffflächen am Armaturenbrett und der schwarze Klavierlack rund um den schicken Sieben-Zoll-Touchscreen stehen dem SUV äußerst gut.
Bei den Sitzen hat sich Nissan sogar Unterstützung von der NASA geholt: Die Polsterung für Becken-, Lenden- und Brustbereich sei so konzipiert, dass sie vorzeitiges Ermüden verhindere. Auf der kurzen Testrunde ist uns der Hintern jedenfalls nicht eingeschlafen – und bequem waren die Sitze allemal. Ganz im Gegensatz zur harten Federung. Kurze Bodenwellen gibt der Qashqai ungeniert weiter.
Der Einstiegsdiesel kostet 18.394 Euro netto
Das Leistungsspektrum der Qashqai-Motoren reicht von 110 bis 130 PS. Hört sich nicht unbedingt nach viel an. Schon der 1,2-Liter-Einstiegsbenziner und der kleine Diesel 1.5 dCi schwimmen aber locker im Verkehr mit. Beide überzeugen zudem durch ihre Laufruhe. Der kleine Selbstzünder soll sich dank Start-Stopp und Sechsgang-Schaltung mit 3,8 Litern begnügen. Im 1.6 dCi geht es nur unwesentlich spritziger voran. Für ihn sprechen aber der optionale Allradantrieb (1.680 Euro netto) und das Automatikgetriebe (1.344 Euro).
Preislich startet der Qashqai fast unverändert bei 16.765 Euro netto. Der kleine Selbstzünder kostet 18.394 Euro. Wer seinen Dienstwagen mit den zahlreichen Assistenzsystemen wie Müdigkeitserkennung, Toter-Winkel-Warner und Einparkautomaten samt 180-Grad-Auge als Rückfahrkamera ausstatten möchte, kommt an der Top-Linie Tekna nicht vorbei.
Dafür müssen Fuhrparkleiter zwar noch einmal über 6.000 Euro lockermachen, der Qashqai bringt dann aber alles mit, was der Außendienstler für einen reibungslosen Einsatz benötigt: unter anderem Voll-LED-Scheinwerfer und das neue Navi mit Internet-Anbindung. Die Ziele steuert der Qashqai dann natürlich auch über die Google-Suche an – vorbei die Zeiten, in der Kollegen in verlassenen Industriestraßen stranden.