Fahrbericht Range Rover Hybrid So fährt sich der Öko-Range

Range Rover Hybrid Foto: Land Rover 5 Bilder

Ab Frühjahr 2014 gibt es den Range Rover mit Hybridantrieb. Im getesteten Prototypen erweist sich der E-Motor als fleißiger Hilfsarbeiter.

Das liegt Pete Richings sehr am Herzen: "It is a true Land Rover", betont der Hybrid-Chefentwickler der Briten fast schon beschwörend, bevor er uns mit einer kurzen Powerpoint-Präsentation in den neuen Range Rover Hybrid einweist. Soll heißen: Das erste Hybridmodell der Marke bringt die gleichen Offroad-Qualitäten mit wie seine Brüder mit normalem Verbrenner.

Nach den ersten Charts wird klar, worauf der Brite anspielt. Damit der Hybridantrieb weder Kofferraum noch Passagieren Platz abknabbert, verstauen die Ingenieure die Lithium-Ionen-Batterie mittig unter dem Fahrzeugboden – unvorteilhaft für einen Geländegänger, oder nicht? Bevor wir ins Grübeln kommen, switcht Richings schon ein Chart weiter und löst das Rätsel auf. Die empfindlichen Akkus sind von einem Mantel aus widerstandsfähigem Borstahl schützend umhüllt. Damit kann der Hybrid-Landy ungehobelt gegen spitze Steine rumpeln und unbeschadet Flüsse durchqueren.

340 PS Systemleistung, 6,4 Liter Durchschnittsverbrauch

Gipfel erklimmt der Hybride ohnehin lässiger. Dem 292 PS starken V6-Diesel springt ein E-Motor mit 48 Pferdchen zur Seite. Gemeinsam stemmen sie 700 Nm auf die Kurbelwelle – 170 Nm davon spendiert der E-Motor. Mit einer Systemleistung von 340 PS bewegt sich der Öko-Range auf Augenhöhe mit dem größeren V8-Diesel - mit dem Unterschied, dass er mit 6,4 Litern auf 100 Kilometer (169 g CO2/km) mehr als zwei Liter weniger Sprit verbraucht.

Den Sprint von null auf 100 km/h legt der Hybride in weniger als sieben Sekunden zurück. Die Höchstgeschwindigkeit gibt Land Rover mit 225 km/h an. Von den 120 Extrakilos, die der Range Rover Hybrid mit sich herumschleppt, spüren wir bei unserer Testfahrt durch die Frankfurter City nichts. Recht gelassen walzt der 2,3-Tonner durch den dichten Stadtverkehr. Das E-Aggregat schaltet sich beim Anfahren und bei kurzen Zwischensprints unterstützend hinzu.

Ab Oktober bestellbar, für rund 100.000 Euro

Theoretisch legt der Hybride bis Tempo 50 sogar 1,6 Kilometer rein elektrisch zurück. Bei unserer kurzen Ausfahrt war der E-Motor allerdings fast die ganze Zeit nur Hilfsarbeiter. Nur beim Ausrollen schaltet der Diesel ab und zu in den Schlummer-Modus. Bis die ersten Modelle im Frühjahr 2014 an die Kunden gehen, wird der E-Antrieb noch feinjustiert, heißt es aus dem Land Rover-Lager. Dann soll er vor allem die ersten Meter nach dem Ampelstart solo zurücklegen.

Ab Oktober kann der Hybride geordert werden. Die genauen Preise wollten die Briten noch nicht verraten. Der Startpreis liegt bei rund 100.000 Euro netto. Also knapp 25.000 Euro über dem SDV6-Diesel. Dafür soll der Hybride neben E-Antrieb auch eine bessere Serienausstattung bekommen. Ein Chart zur Preisliste hatte Pete Richings leider noch nicht dabei.