Fahrbericht Seat Leon Xperience 2.0 TDI 4x4 Stadt-Sportler im Offroad-Gewand

Seat Leon Xperience Foto: Seat 14 Bilder

Seat stellt seiner Leon Familie ein neues Kombimodell zur Seite. Neben dem ST bietet auch die offroadige Xperience-Variante das Mehr an Laderaum.

Schon der Name Xperience suggeriert ein wenig Abenteuer, vor allem in Kombination mit der Sonderlackierung Adventure-Braun. Tatsächlich macht der Seat Leon Xperience auf den ersten Blick einen etwas rauhbeinigen Eindruck. Seat hat seinen Kombi ST um 1,5 Zentimeter höhergelegt. Zusätzlich sollen Kotflügel in mattschwarzem Kunststoff den Offroad-Nimbus befeuern. Für unseren Test haben wir uns den 150 PS starken TDI ausgeguckt. Der Motor leistet auch im Xperience gute Dienste und geht bekannt spritzig zu Werke.

Beim Spurt auf der Autobahn glaubt man daher kaum, dass bei 208 Sachen schon Schluss sein soll. Das gibt zumindest Seat als Höchstgeschwindigkeit an. Bis jenseits der 200 scheint es für den potenten Halbstarken jedenfalls kaum ein Halten zu geben. Dabei bleibt er angenehm sparsam. Seat gibt 4,9 Liter an. Im Test braucht er mit 6,1 Liter zwar etwas mehr. Das geht in Anbetracht der Fahrleistungen und der nicht immer ganz energiesparenden Fahrweise aber in Ordnung. Zudem steigt mit der Bodenfreiheit natürlich auch der Luftwiderstand.

Schicke Optik passt zur Offroad-Linie

Die Offroad-Überarbeitung steht dem Leon gut. Auch die Farbe harmoniert gut mit den Akzenten der Xperience-Linie. So setzt sich das abenteuerliche Dreckspritzerbraun auf Wunsch auch im Innenraum fort. Braunes Alcantara paart sich dort mit orangenen Ziernähten. Einziger optischer Wehrmutstropfen: Die rot-schwarz-dominierten Instrumente wollen nicht so recht zur Xperience-Zierde passen.

Viel schwerer als die Farbe wiegen jedoch die physikalischen Eigenschaften von Alcantara. Anders als glattes Leder setzt es einer Jeans recht viel Reibung entgegen. Beim ersten Einsteigen stößt das etwas sauer auf. Die Optik und Haptik des Rennsport-Materials entschädigen aber schnell dafür. Deutlich weniger Reibwert vermittelt hingegen die Pedalerie. Wer in den guten Kalbsleder-Derbys mit Ledersohle zum Termin fährt, kommt darauf leicht ins Rutschen.

Träges Navi verzögert den Start

Grund zu leichtem Unmut vermittelt das Navigationssystem. Während das Display im Kombiinstrument zeitgemäß hochaufgelöst daherkommt, kann der große Navi-Bildschirm da nicht mithalten. Neben der niedrigen Auflösung wirkt das Bild speziell in der Kartenansicht etwas überfrachtet, zumal der nett animierte Kompass recht viel Platz einnimmt. Positiv ist dabei allerdings, dass Seat einen Annäherungssensor direkt unterhalb des Displays verbaut hat. Wenn wir die Hand zum Navi bewegen, erscheinen plötzlich zusätzliche Bedienfelder, die das Display sonst nur noch mehr überfrachtet hätten.

Die nutzen wir nach kurzer Zeit auch immer häufiger. Zwar verfügt der Wagen über eine Spracherkennung, die ihre Befehle auch gut versteht. Doch leider geht das System sehr langsam zu Werke. Schon die Eingabe der Navi-Route dauert so unheimlich lang, zumal Isabella, so haben wir sie getauft, Ort, Straße und Hausnummer jeweils einzeln abfragt mit einer gehörigen Bedenkzeit zwischen jedem Einloggen. Danach berechnet sie drei verschiedene Routen, ebenfalls mit viel Wartezeit. Das macht keinen Spaß.

Sportliches Fahrverhalten trotz Offroad-Allüren

Viel Grip vermittelt das Fahrwerk. Seat gelingt hier der Spagat zwischen Offroad-Optik mit auf den ersten Blick unsportlicher Höherlegung und einem knackigen Fahrgefühl. Auf Lenkradbefehle reagiert der Leon prompt und lässt sich auch in ambitioniert angesteuerten Kurven nicht aus der Ruhe bringen. Einen großen Anteil an diesem Fahrverhalten hat auch der Allradantrieb, den das Prädikat Xperience serienmäßig mit sich bringt. Wie man es von einem 4x4 erwartet, sticht der Leon völlig neutral durch Kurven. Auch beim Beschleunigen gibt er sich keine Blöße. Selbst wenn die vollen 320 Newtonmeter des 2.0 Liter großen Diesels über die Räder herfallen kann das ESP im Ruhezustand verharren.

Betriebskosten
Seat Leon X-perience 2.0 TDI Start/Stop 4 Drive 20.000 km/60 Monate 40.000 km/36 Monate
Basisdaten
Grundpreis ohne MwSt. 24.991 Euro 24.991 Euro
Teuerung während der Nutzungsdauer 3.980 Euro 2.317 Euro
Gebundenes Kapital 18.447 Euro 18.680 Euro
Feste Kosten pro Jahr
Kapitalverzinsung 1.550 Euro 1.569 Euro
Abschreibung 3.539 Euro 5.365 Euro
Kfz-Steuer 258 Euro 258 Euro
Typklasse HP/TK/VK 16/23/20 16/23/20
Haftpflichtversicherung * 1.840 Euro 1.840 Euro
Kaskoversicherung * 1.657 Euro 1.657 Euro
Unterstellung/Garage 548 Euro 548 Euro
Summe feste Kosten/Jahr 9.391 Euro 11.237 Euro
Summe feste Kosten/km 47,0 ct 28,1 ct
Variable Kosten pro km
Kraftstoff 6,8 ct 6,8 ct
Reifen 2,8 ct 2,8 ct
Wartung und Reparatur 10,4 ct 5,8 ct
Summe variable Kosten/km 20,0 ct 15,4 ct
Gesamtkosten
Gesamtkosten pro km 66,9 ct 43,5 ct
Quellenangabe Betriebskosten
Daten berechnet von Dekra Dekra
Stand 11/2014 11/2014
Versicherung * Versicherung jeweils bei 70 Prozent mit 500 Euro Selbstbeteiligung, einschließlich Teilkasko mit 150 Euro Selbstbeteiligung. Versicherung jeweils bei 70 Prozent mit 500 Euro Selbstbeteiligung, einschließlich Teilkasko mit 150 Euro Selbstbeteiligung.
Technische Daten
Seat Leon X-perience 2.0 TDI Start/Stop 4 Drive
Motor/Antrieb
Kraftstoff Diesel
Anzahl Zylinder 4
Hubraum 1.968 cm³
Leistung 110 kW (150 PS) bei 3.500/min
Drehmoment 340 Nm bei 1.750/min
Preis
Grundpreis ohne MwSt.Herstellerangabe 24.991 Euro
Abmessungen/Gewichte/Reifen
AußenmaßeLänge x Breite ohne Spiegel x Höhe 4.543 x 1.816 x 1.481 mm
Radstand 2.630 mm
Zuladung 538 kg
Fahrleistung und Verbrauch
CO2-AusstoßHerstellerangabe WLTP 129 g/km
Effizienzklasse B
 
Slnr 57363