Öko-Autos im Fuhrpark sind langweilig? Das neue Smart Fortwo Cabrio Electric Drive beweist das Gegenteil.
Auch eine Idee: Poolfahrzeuge im Fuhrpark aufnehmen, die allen Mitarbeitern Spaß machen. Weil sie klein, wendig und pfiffig sind. So wie das Smart Cabrio, das jetzt auch als E-Mobil zu haben ist. Wobei Cabrio nicht ganz stimmt, Schiebedach passt besser. Auf Knopfdruck fährt das Stoffdach nach hinten und faltet sich samt der verglasten Heckscheibe über den Kofferraumdeckel. Der Vorteil des Schiebedachs: Man muss sich nicht wie bei einem Cabrio zwischen ganz auf oder ganz geschlossen entscheiden, sondern kann die Frischluftzufuhr stufenlos regeln. Für ganz luftige Fahrten lassen sich die beiden Holme herausnehmen und im Kofferraum sicher verstauen. Das ist allerdings ein wenig fummelig. Und hat zudem den Nachteil, dass man bei einem plötzlichen Platzregen das Dach nicht schnell wieder schließen kann.
Nach wenigen Metern zeigt sich, wie spritzig der Kleine ist. Ein kurzer Tritt auf Strompedal, schon flitzt der 82 PS starke Zweisitzer an der Ampel los und zeigt allen anderen die Rücklichter. In nur fünf Sekunden passiert die Tachonadel die 60er-Marke und wer sich nicht zügelt, dürfte bald zum Dauerkunde der Bußgeldbehörde werden. Je enger die Straßen oder Parkhäuser, desto wohler fühlt sich der nur 2,70 Meter Winzling. Bei 6,95 Meter Wendekreis (ein normaler Kleinwagen braucht gut zehn Meter) machen dem Fahrer selbst engste Sackgassen oder Hinterhöfe keine Angst.
Rekuperation passt sich dem Verkehr an
Offiziell kommt der vollgeladene Smart 155 km weit. Realistisch sind eher 110 bis 120, im Winter sogar unter 100 Kilometer. Für den klassischen Cityverkehr reicht das trotzdem und Laden kann man ja über Nacht. Mit dem bordeigenen Standardlader dauert das an der Haushaltssteckdose sechseinhalb Stunden. Eine Wallbox verkürzt die Wartezeit auf 3,5 Stunden. Interessant für Unternehmen, die ihre Mitarbeiter den ganzen Tag mobil halten müssen: Ab Frühjahr 2018 bietet Smart einen Schnelllader für etwas unter 840 Euro an. Der füllt die 17,6 kWh große Batterie in weniger als 45 Minuten auf 80 Prozent auf. Praktisch fürs Flottenmanagement ist auch die Smart Control App. Sie informiert Fuhrparkleiter und Fahrer über Ladezustand, Reichweite oder Reifendruck. Außerdem können sie das Auto vorheizen beziehungsweise abkühlen. Auch wann das Auto zur Inspektion muss, zeigt die App an.
Serienmäßig verfügt der E-Smart über eine radarbasierte Rekuperation, die vorausschauend arbeitet. Über Radarsensoren beobachtet die Technik das Verkehrsgeschehen und wählt die Rekuperationsstufe passend zur aktuellen Situation. Sobald der Fahrer den Fuß vom Gas nimmt, produziert der Wagen im Schiebebetrieb in fünf Stufen Strom und lädt die Batterie. Bei freier Straße dagegen rollt das Auto ungebremst im Segelbetrieb.
Der Fahrspaß kostet mindestens 21.176 Euro. Klingt nach viel, doch davon gehen 4.000 Euro Umweltbonus ab. Smart rechnet vor, dass der Elektro-Flitzer dann nur noch rund 1.700 Euro mehr als ein entsprechend ausgestatteter 90-PS-Benziner kostet. Wer das Spaßmobil im Fuhrpark aufnehmen will, muss sich aber gedulden. Die 2017er-Produktion sei fast schon ausverkauft.