Er ist kaum ein Jahr alt, schon bekommt der Sportkombi V40 Nachwuchs. Auf und abseits befestigter Wege soll der Cross Country seine Stärken ausspielen.
Ein Klettermaxe wird diese Modellversion mit Sicherheit nicht. Außer dem etwas robusteren Auftritt mit geänderten Schürzen sowie zwölf Millimeter mehr Bodenfreiheit bringt er keinerlei Offroadattribute mit. Einen Allradantrieb gibt es sogar nur für die Benziner mit 180 und 254 PS.
Da bleiben wir mit unserem 115-PS-Diesel also lieber auf der Straße und erfreuen uns stattdessen am hübschen Cockpit, das sich allerdings auch nicht von dem des zivilen V40 unterscheidet. Jedenfalls haben die Designer hier wieder ein geschicktes Händchen bewiesen: Die frei schwebende Mittelkonsole kennen wir ja schon von den anderen Modellen. Und wenn man 302 Euro netto investiert, so zeigt ein in verschiedenen Farben einstellbares TFT-Display statt klassischer Uhren Tempo und Drehzahl an. Optisch hebt sich der V40 CC wohltuend vom Einheitsgrau der Kompaktklasse ab. Top verarbeitet ist er zudem.
Sicherheit mustergültig
Auch in Sachen Sicherheit orientiert sich der CC am normalen V40 und tritt somit als Musterschüler auf. Der weltweit erste Fußgängerairbag ist Serie, ebenso das Notbremssystem für die Stadt. Richtig überzeugen kann es jedoch nicht. In engen Wohnstraßen, in denen die Autos versetzt parken, ist ein Fehlalarm fast schon programmiert. Dazu kommt das gesamte Sammelsurium aktiver und passiver Systeme. Etwas gewöhnungsbedürftig ist der Spurhalteassistent. Er greift aktiv in die Lenkung ein und führt das Auto zurück in die Spur. Das nervt ein wenig, erzieht aber zum sauberen Fahren.
Nur o.k. geht dagegen das Raumangebot des 4,37 Kombis. Die Passagiere sitzen zwar gut, haben hinten sogar mehr Beinfreiheit als im 1er BMW oder Audi A3. Aber für den mickrigen und tiefen Kofferraum gibt’s die rote Karte.
Cruiser statt Sportler
Nichts zu meckern gibt‘s dagegen am Fahr- und Federungskomfort. Der Cross Country gibt sich nicht als Kurvenräuber, sondern als bequemer Langstreckengleiter mit ordentlichem Schluckvermögen. Dazu passt der kleine Diesel mit 115 PS gut. Der braucht zwar etwas, bis er in die Puschen kommt. Aber einmal in Schwung, läuft der D2 sehr ordentlich, leise und vor allem sparsam. Im Sparmodus und mit zurückhaltendem Gasfuß sind Werte um 5,3 Liter gut machbar. Auf langen Strecken sind knapp unter sechs Liter die Regel.
Lohnen sich also die knapp 1.500 Euro netto Aufpreis für den Cross Country? Eher nicht. Der V40 spielt preislich sowieso schon in der oberen Liga der Firmenwagen. Die CC-Attribute bringen aber keinen wirklichen Vorteil. Da ist das Geld besser in andere Ausstattung investiert. Was aber nichts am positiven Gesamteindruck des V40 ändert.