Fahrer verdienen unter Durchschnitt Im Schnitt 14,21 Euro brutto pro Stunde

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Die Corona-Helden verdienen Wertschätzung, bleiben beim Einkommen aber deutlich hinter vergleichbaren Berufsgruppen zurück.

Landauf, landab herrscht Einigkeit: Fahrer müssen mehr verdienen, sonst findet sich gar niemand mehr für den Job. Die Notwendigkeit für höhere Löhne zeigt sich gerade jetzt, wo Lkw schon stillstehen und Speditionen Probleme haben, die Wünsche ihrer Auftraggeber zu bedienen. Doch unabhängig davon: In der Realität zeigt sich, dass Fahrer offenbar allein schon dadurch Nachholbedarf haben, weil sie deutlich weniger verdienen als ausgebildete Fachkräfte in anderen Berufen. Das zeigen aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts (Destatis).

Demnach fallen in Deutschland die Bruttoverdienste für Fachkräfte im Gütertransport verhältnismäßig gering aus: 2020 erhielten Vollzeitbeschäftigte durchschnittlich 14,21 Euro die Stunde. Angelernte Kräfte, also etwa Lkw-Fahrer ohne entsprechenden Ausbildungsabschluss, erhielten im Schnitt 12,91 Euro. Destatis vergleicht die Einkommen mit Beschäftigten anderer Berufe: „In der Wirtschaft insgesamt lag der durchschnittliche Stundenverdienst für Fachkräfte bei 19,97 Euro brutto, für Angelernte bei 16,02 Euro“, teilt die Behörde aus Wiesbaden mit.

660 Euro weniger im Monat

Auf den Monat gesehen ergebe das einen Durchschnittsverdienst für Fachkräfte wie ausgebildete Berufskraftfahrerinnen und -fahrer von 2.623 Euro brutto. Das sei gut 660 Euro weniger als Beschäftigte mit einer vergleichbaren Ausbildung und Berufserfahrung in der Wirtschaft insgesamt verdienten (3.286 Euro). Angelernte Kräfte verdienen demnach durchschnittlich 2.313 Euro brutto im Monat. Auch hier hat der ungelernte Fahrer das Nachsehen: In der Wirtschaft insgesamt liegt der Durchschnittsverdienst für diese Leistungsgruppe laut Destatis um fast 300 Euro höher (2.611 Euro monatlich).

Laut Bundesagentur für Arbeit waren 2020 in Deutschland 937.000 Fachkräfte im Bereich Fahrzeugführung im Straßenverkehr tätig. Darunter fallen neben Berufskraftfahrern auch Bus- sowie Kurierfahrer. Im Vorjahr war die Zahl um etwa ein Prozent höher. Dabei ist der Fahrerjob weiterhin klar von Männern dominiert. Nur sechs Prozent der mobilen Mitarbeiter von Transport- und Logistikunternehmen sind weiblich. Ein Drittel der Fahrer war voriges Jahr mindestens 55 Jahre alt. Demgegenüber ist die Zahl der Einsteiger nach offiziellen Zahlen sehr gering. Die Unter 25-Jährigen machten mit 33.400 nur knapp vier Prozent aus.