Firmenauto Daihatsu Materia: Showtime für die Blechschachtel

In Japan sind Autos wie der Daihatsu Materia hip, bei uns eher ungewohnt. Dabei hat die schachtelförmige Karosserie durchaus ihre Vorzüge. Hier wird kein Zentimeter Raum verschenkt. Vorne hat man Platz in Hülle und Fülle und selbst hinten kann man bequem die Beine übereinander schlagen. Fragt sich nur, wozu man 30 Zentimeter Luft über dem Kopf braucht? Vielleicht, um einen Kühlschrank stehend zu transportieren? Wäre aber gar nicht nötig, denn die um 16 Zentimeter verschiebbare Rückbank lässt sich flachlegen, ebenso wie die Lehne des Beifahrersitzes – ergibt 2,20 Meter Ladefläche. Die Sitzposition vorne ist dagegen eher bescheiden, lässt sich das Lenkrad doch nur in der Höhe verstellen. So hocken größere Fahrer seltsam verkrampft hinter dem Volant. Der Blick schweift über eine zwar cool designte, aber billig wirkende Hartplastiklandschaft. Ein unbestreitbarer Vorteil des Schachtellooks ist hingegen die hervorragende Übersichtlichkeit der Karosserie. Eine Einparkhilfe braucht hier niemand, vielleicht ist sie deshalb auch nicht erhältlich. Ebensowenig wie ESP, zumindest nicht für die Allradversion des 1,5-Liter-Motors. Andererseits benimmt sich der Materia auch bei flotter Fahrt manierlich, federt gut und neigt sich trotz des sperrigen Aufbaus kaum in die Kurve. Allzu eilig sollte man es nicht haben, denn dann müsste man den trägen, rauen und relativ durstigen Vierzylinder (8,8 Liter Testverbrauch) hoch drehen. Viel bringt das jedoch nicht, denn ab 4.500 Umdrehungen dröhnt er mehr als er beschleunigt, so dass man schnell den nächsten Gang sucht. Und hoffentlich auch findet, denn das hakelige Getriebe mit seinen endlos langen Schaltwegen ist dabei wenig hilfreich.

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