Firmenauto Erster Fahrbericht des neuen Skoda Yeti

Skoda ist bekannt dafür, praktische und preiswerte Autos zu bauen. Autos, die vorwiegend dem Controller Spaß machen. Jetzt aber kommt der Yeti, und der passt so gar nicht in das landläufige Klischee, dass man von der tschechischen Marke hat. „Das ist unser erster Auftritt in Richtung Lifestyle und unser erstes Auto, das nicht auf die automobilen Grundbedürfnisse des Fahrers ausgerichtet ist“, sagte Skoda-Chef Reinhard Jung. Zumindest was die Optik angeht, mag man Jung sofort zustimmen. Der kompakte SUV sieht knuffig aus und trägt, was den Offroadlook angeht, nicht so dick auf wie manch andere SUV. Und im Vergleich zum 20 Zentimeter längeren Konzernbruder VW Tiguan verpasste ihm Skoda ein Gesicht, das aus dem automobilen Einheitsbrei wohltuend hervorsticht. Abgesehen von dem ausgefeilten Allradsystem hat der Yeti mit dem Tiguan aber auch sonst wenig gemeinsam. Fahrverhalten Bei trockener Straße treibt die Haldexkupplung der dritten Generation ausschließlich die Vorderräder an, bei Schlupf wird der Hinterradantrieb variabel dazugeschaltet. Besonders das Offroadpaket hat es in sich: Wenn der Fahrer das System auf Knopfdruck scharf stellt, gehen sämtliche elektronischen Helfer in Habacht-Stellung. Wo man früher mechanische Sperren oder Untersetzungen aktivieren musste, regiert nun der Elektrochip. Es ist schon fast ein wenig unheimlich, mit welcher Nonchalance sich der Yeti abseits der Straße durch felsiges oder matschiges Gelände wühlt, wie er im Leerlauf steilste Berge herunterkrabbelt und das Auto selbsttätig abbremst. Müsste er nicht wenigstens lenken, könnte sich der Fahrer fast als überflüssiger Ballast vorkommen. Aber auch auf der Straße macht der Skoda eine gute Figur. Zwar ist er ziemlich straff abgestimmt, gibt Schlaglöcher oder Wellen relativ hart an die Insassen weiter – doch wer damit leben kann, bekommt einen ausgewogenen und agilen Langstreckenwagen mit reichlich Platz. Raumausstattung Dank der hohen Karosserie bleibt genügend Luft über den Köpfen der Passagiere, die hinten außerdem wie im Kino etwas erhöht sitzen. Der Kofferraum des 4,22 Meter langen Yeti packt sogar das eine oder andere Täschchen mehr als der VW Tiguan. Skoda wäre aber nicht Skoda, wenn das Auto nicht auch noch ein paar ausgefeilte praktische Details hätte. So lassen sich die drei Sitze hinten einzeln verschieben, umlegen oder ganz ausbauen. Genauso wie im Roomster, aus dem sie ursprünglich stammen. Auch andere Kleinigkeiten erleichtern den täglichen Umgang mit dem Auto. So muss man seine Jacke nicht wie in anderen Auto fummelig am Haltegriff unterm Dach, sondern an einem gut erreichbaren Haken an der B-Säule aufhängen. Das freut jeden Außendienstler. Auch das heckabteil ist erfreulich gut aufgeräumt, wobei Tüten und Taschen von verschiebbaren Häkchen im Kofferraum gehalten werden. Motoren Bei den Motoren dürfen sich die Tschechen aus dem aktuellen Programm von VW bedienen. Glanzlicht ist auch hier der 2.0 TDI mit Common-Rail-Einspritzung, der in drei Leistungsstufen mit 110, 143 und 170 angeboten wird. Die beiden stärkeren Versionen sind mit Allradantrieb erhältlich, der Einstiegsdiesel nur mit Frontantrieb. Für den normalen Firmenwagen dürfte der 110-PS-Diesel als Brot-und-Butter-Aggregat völlig genügen, während die 143-PS-Variante dem Fahrer auch öfters ein verzücktes Lächeln entlockt. Das trifft auch auf den drehmomentstarken Turbobenziner 1.8 TSI mit 160 PS zu, der gut zum agilen Fahrwerk des Yeti passt. Bei unserer ersten Ausfahrt sind wir ihn mit rund neun Liter Verbrauch gefahren. Das Einstiegsmodell kommt mit Frontantrieb und dem brandneuen 1.2 TSI-Motor. Solange man keine steilen Berge erklimmen muss, macht der kleine, 105 PS starke Turbobenziner seine Sache gut und schwimmt wacker im Verkehr mit. Er wird als einziger Motor auch mit einem DSG-Getriebe angeboten.Preise Schaut man auf die Preise, die Skoda bisher bekanntgegeben hat, so dürfte auch der Yeti dem Controller gefallen. Los geht’s noch im Juli bei 15.125 Euro netto für den 1.2 TSI. Das günstigste Allradmodell, der 2.0 TDI mit 143 PS, soll für 19.067 Euro netto auf dem Firmenparkplatz vorfahren. Zum Vergleich: Ein VW Tiguan ist nicht unter 21.890 Euro netto zu haben. Datenblätter zum neuen Skoda Yeti finden Sie .