Firmenauto Fahrbericht Peugeot 508

Vor unserer Jungfernfahrt mit dem neuen Mittelklassemodell von Peugeot – der 508 ersetzt ab 12. März gleichzeitig 407 und 607 - sorgt die Suche nach dem Motorstartknopf für etwas Verwirrung. Denn der Starter befindet sich - zumindest mit Keyless-Go - links neben dem Lenkrad. Aber die Suche bietet die Gelegenheit, das Cockpit näher anzuschauen.Das sieht nicht nur gefällig aus, sondern schmeichelt den Händen der Insassen durchweg mit hochwertigen Soft-Touch-Materialien. Und die Verarbeitung ist präzise bis ins Detail, die Bedienung logisch – sieht man davon ab, dass man erst eine Klappe auf Höhe des linken Knies aufziehen muss, um das optionale Head-up-Display einstellen zu können. Das erstrahlt mittlerweile in Farbe und ist in Kombination mit dem Multimedia-Paket (782 Euro) dem Navigations- und Telematik-Paket (1.092 Euro) oder in der Business-Line-Version zu haben. Bei knapp 20.000 Euro geht`s losDer Eintritt in die neue Mittelklassewelt kostet 19.370 Euro für die Limousine,  der SW verlangt nach 882 Euro mehr. Unter der Haube des 120 VTi arbeitet ein 1,6-Liter-Benziner mit 120 PS, der aber ebenso wenig wie sein 156 PS starker Otto-Kollege (155 THP) allzu oft den Weg in eine Flotte finden dürfte. Von den hier angesagten Dieseln hält der Peugeot 508 gleich vier Versionen bereit. Den kleinsten und sparsamsten Vertreter bildet der e-HDi FAP 110 (SW: 21.849 Euro) mit Start-Stopp und dem automatisierten Getriebe EGS6. Die Motor-Abschaltautomatik wartet mit einer Besonderheit auf: Wie im C5 von Konzernschwester Citroën schaltet sie den Motor nicht erst im Stillstand aus, sondern bereits ab 8 km/h. Was den Verbrauch zusätzlich senkt, Peugeot gibt den Verbrauch mit 4,5 Litern an. Das automatisierte Sechsganggetriebe, das in anderen Modellen bislang nicht gerade für ruckfreies Schalten berühmt war, lässt sich mit einem leichten Tritt aufs Gaspedal zähmen. Den 1,6-Liter-Diesel gibt es auch ohne Start-Stopp, dann mit einem manuellen Sechsganggetriebe (HDi FAP 110, SW: 21.008 Euro). Dieses hat auch der zwei Liter große HDi FAP 140 an Bord. Seine 140 PS bieten einen guten Kompromiss aus Kraft und Sparsamkeit. Fordert man ihn, dreht er willig hoch, mag man’s eher gemütlich, gleitet er sanft dahin – bei Tempo 120 etwa ist vom Motorengeräusch praktisch nichts zu hören. Den entscheidenden Ausschlag für gediegene Wohlfühlatmosphäre gibt das hervorragend abgestimmte Fahrwerk. Es federt straff, nimmt aber gleichzeitig jeglichen Fahrbahnunebenheiten die Schärfe. Zweiliter-Diesel auch mit AutomatikWem Schalten zu mühselig erscheint, ordert den Zweiliter-Diesel mit Wandler-Automatik, er firmiert dann als HDi FAP 165, leistet 163 PS und verbraucht mit durchschnittlich 5,7 Litern ganze 0,7 Liter mehr als das 23 PS schwächere Pendant. Sportlich Ambitionierte können hier die Gänge via Schaltwippen an der Lenksäule wechseln. Dreht man den Motor allerdings zu hoch, schaltet das Getriebe doch wieder von allein. Einzig dem Topmodell HDi 205 vorbehalten bleibt die GT-Ausstattung, mit zwei verchromten Endrohren, 18-Zoll-Alufelgen und der Peugeot Connect Box, dem automatischen Notrufsystem. Angesichts 4,81 Meter Länge und knapp 1,8 Tonnen Leergewicht im stärksten Diesel gereichen 204 PS naturgemäß nicht zu Fahrleistungen auf Porsche-Niveau, absolut souverän reisen lässt es sich damit allemal. Dass der Sportsgeist nicht im Vordergrund steht, bestätigt die S-Taste des Automatikgetriebes, die keine Dynamik-Vorteile  bringt.Insgesamt vier Ausstattungslinien Für den Rest der 508-Familie bietet Peugeot die Ausstattungslinien Acces, Active und Allure an. Erfreulich: Bereits ab Stufe zwei gibt’s im Kombi das Panorama-Glasdach serienmäßig, Fahrern der Limousine bleibt der freie Blick gen Himmel verwehrt. Die Basisversion hat unter anderem sechs Airbags, MP3-fähiges CD-Radio, manuelle Klimaanlage und elektrisch verstellbare Lendenwirbelstütze für den Fahrer an Bord. Die Aufpreisliste lässt  mit 4-Zonen-Klimaautomatik, Fernlichtassistent oder dem Navi-System WIP Nav Plus kaum Wünsche offen. Der 508 ist im Vergleich zum 407 sowohl in der Außenlänge, als auch beim Radstand um mehr als neun Zentimeter gewachsen. Weswegen es sich nicht nur auf den vorderen Plätzen äußerst kommod sitzt, sondern auch in der hinteren Reihe Beinfreiheit und bequemes Gestühl zum längeren Verweilen einladen. Apropos, der Kofferraum des SW fasst zwischen 560 und 1.598 Liter, die Rücksitzlehnen lassen sich vom Gepäckraum aus umlegen. Im Vergleich zur Konkurrenz wie Ford Mondeo, Opel Insignia, Renault Laguna oder VW Passat rangiert das Ladevolumen also im Mittelfeld. Mit seinem Komfort, dem guten Preis-Leistungs-Verhältnis und seinen leisen Diesel-Motoren bringt er gute Voraussetzungen für den Einsatz in der Flotte mit.