Der US-Konzern hatte vor einigen Jahren mit dem Mode-Mobilfunkgerät "Razr" seinen Marktanteil in Deutschland massiv ausgebaut. "Wir hatten mal vor vier oder fünf Jahren einen Marktanteil von einem Prozent und haben uns dann auf über 20 Prozent hochgearbeitet", sagte Gerbershagen. Da aber ein zugkräftiger Nachfolger für den "Razr" fehlte, verlor Motorola gegenüber der Konkurrenz von Nokia <NOK1V.HSE> <NOA3.ETR>, Sony LM Ericsson <ERIC-B.SSE> <ERCB.FSE> und Samsung <SMSN.SQ1> <SSU.FSE> an Boden. "Das Gute am Handy-Markt ist, dass man mit einem guten Produktportfolio wieder im Spiel ist."
Der Deutschlandchef sieht die Handy-Branche in einem tiefen Wandel. "Wir bewegen uns alle in Richtung Internetbranche." Als reiner Gerätehersteller könne kein Unternehmen bestehen, sagte Gerbershagen. An Bedeutung gewinnen Dienste wie Musik und Spiele, die über das Mobilfunknetz auf das Handy geladen werden. Marktführer Nokia hat dazu seine Plattform "Ovi" ins Leben gerufen, um sich zusätzliche Einnahme zu sichern. Telekomkonzerne wie die Deutsche Telekom <DTR.ETR> kritisierten den Vorstoß von Nokia, da sie selbst auf die Einnahme aus dem mobilen Internet spekulieren.
Anders als Nokia will Motorola das junge Geschäft zusammen mit den Netzbetreibern erschließen. "Wir haben ein komplettes Dienste-Angebot; gehen aber nicht direkt an den Endkunde, sondern wenden uns an den Anbieter", sagte Gerbershagen.