Firmenauto Kfz-Gewerbe verklagt VW Leasing

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Die Zentralvereinigung des Kfz-Gewerbes zur Aufrechterhaltung des lauteren Wettbewerbs (ZLW) hat gegen die Volkswagen Leasing Klage beim Landgericht Braunschweig erhoben. Ziel der Klage, so der ZLW-Vorsitzende Axel Koblitz, sei ein gerichtliches Verbot der Abwälzung des Wertverlustrisikos bei Leasingfahrzeugen auf den Handel. Die daraus resultierende Belastung hat inzwischen für viele Händler existenzbedrohende Ausmaße angenommen", sagt Koblitz. Nach Angaben des Verbands ist die VW-Tochter in dieser Sache besonders rigoros gegenüber den Händlern vorgegangen ist. Bei VW Leasing zeigt man sich überrascht. „Wir können die Klage nicht nachvollziehen", erklärt Lars-Henner Santelmann, Vorstand der VW Leasing. Das sei gängige kaufmännische Praxis seit Jahrzehnten. „Zumal unsere Händler im Rahmen des Restwertstützprogrammes die Möglichkeit haben, bei jedem Leasingrückläufer einzeln zu entscheiden, ob sie das Restwertrisiko tragen möchten oder es dem Hersteller übergeben", sagt Santelmann. Das sieht Koblitz völlig anders. Seiner Meinung nach würden die Händler bei VW Leasing und anderen herstellereigenen Leasinggesellschaften durch einseitig vorformulierte Geschäftsdingungen zum Ankauf der Fahrzeuge nach Ablauf des Leasingvertrags zu einem im voraus festgelegten Restwert zu verpflichtet. „Darin liegt eine unangemessene und damit rechtlich unzulässige Benachteiligung der wirtschaftlich unterlegenen Händler." Santelmann verweist auf die Zustimmungsquote der VW-Händler für das Restwertstützprogramm von 99 Prozent. Dagegen ist der ZLW der Ansicht, dass es nie der Wunsch des Handels war, zum Ankauf der Leasingfahrzeuge verpflichtet zu werden. Dramatisch sei die Situation aber erst durch den massiven Einbruch der Restwerte geworden. „Die Klage kommt zu einem Zeitpunkt, indem sich die Situation auf dem Gebrauchtwagenmarkt fundamental geändert hat", sagt Santelmann. Wer sein Gebrauchtwagengeschäft richtig betreibt, habe viele Möglichkeiten damit Geld zu verdienen. „Einer juristischen Auseinandersetzung sehen wir gelassen entgegen", sagt Santelmann.