Firmenauto Schon gefahren: BMW 5er Gran Turismo

Donnerwetter, was hat BMW da für ein Auto auf die Räder gestellt! Fünf Meter lang, 1,90 Meter breit und 1,56 Meter hoch. Ein SUV, ein Kombi, eine Limousine oder etwa ein Coupé? Nichts von alledem. Wie der Untertitel auf der Preisliste schon sagt („Der erste seiner Art“), will BMW mit dem 5er Gran Turismo ein ganz neues Segment kreieren. Das ist gelungen. Obwohl das Dach ab A-Säule coupéartig abfällt, muss man den Kopf beim Einsteigen kaum einziehen – selbst hinten nicht. Und man muss sich weder auf die Sitze plumpsen lassen, noch zu ihnen hinaufklettern. Die Sitzhöhe liegt etwa zwischen dem normalen 5er-BMW und dem X5. Innen herrscht das Ambiente einer Senator-Lounge bei der Lufthansa. Ein Cockpit wie im Kommandostand einer Luxusyacht. Mit nach vorn geneigter Armaturentafel und leicht zum Fahrer gerichteter Mittelkonsole. Ob man vorn oder hinten Platz genommen hat, ist völlig gleichgültig. Im Fond hat man die gleiche Beinfreiheit wie im 7er-BMW, den Kopfraum wie im X5 und kann die dreigeteilte Lehne nach Gusto neigen. Längsverschiebbar sind die Bankteile obendrein. Lediglich ein dritter Passagier hat hinten keine Freude. Für 1.639 Euro Aufpreis kann der Fondraum mit zwei Einzelsesseln bestellt werden, elektrisch verstellbar und an Sitzkomfort kaum zu überbieten. Damit dürften die begehrtesten Plätze im 5er GT ganz sicher hinten sein. So leicht wie das Einsteigen ist auch das Einladen durch die große, bis ins Dach reichende Heckklappe, die sich auf zweierlei Weise öffnen lässt, entweder insgesamt oder nur im unteren Teil. Wird nur ihr Unterteil geöffnet, ist das Beladen zwar schwieriger, aber die Passagiere auf der Rückbank spüren nicht den geringsten Luftzug. Eine geteilte Heckklappe hat schon der Skoda Superb. Beim BMW schwenkt sie aber nicht an Gasdruckhebern nach oben, sondern wird mit zwei Elektromotoren über Drehspindeln bewegt. Der Kofferraum ist mit 440 Litern das einzig kleine am 5er GT. Durch Vorrücken der Rücksitze kann er um 150 Liter vergrößert werden. Um schließlich 1.700 Liter Laderaum zu bekommen, müssen neben den Rücksitzlehnen noch eine Extra-Trennwand umgelegt werden. Die Trennwand wirkt geräuschsenkend und zughemmend. Unter dem Ladeboden gibt es zwei Fächer. Eins für die Gepäckraumabdeckung, das andere für Kleinzeug. Das zweite ermöglicht sogar den Transport zweier Mountainbikes, die mit ausgebauten Vorderrädern rückwärts in den Laderaum gestellt werden müssen. Ihre Gabeln tauchen dann in das Extrafach ein und die Heckklappe geht einwandfrei zu. Wie es scheint, hat BMW an alles gedacht und mit diesem Auto so etwas wie die eierlegende Wollmilchsau geschaffen. Von den drei Motoren kommt eigentlich nur einer infrage – der 3,0-Liter-Diesel im 530d. Mit 245 PS schafft er 240 km/h und verbraucht im Schnitt 6,9 Liter/100 km. Bei unserer Testfahrt kam er auf 8,5. Er kostet 46.387 Euro. Nur 420 Euro teurer, aber weit stärker ist der 3,0-Liter-Benziner im 535i – 306 PS. Aber beim Umstieg vermisst man das Drehmoment des Diesel. Der mit 63 277 Euro superteure 550i hat acht statt sechs Zylinder und 4,4 Liter Hubraum. Mit 407 PS ist er ein Fall für sich. Gran Turismo ist übrigens die italienische Schreibweise. Die Abkürzung GT, die nach Sport und Tuning klingt, vermeidet BMW so gut wie möglich. Aber am Wagenheck ist sie doch zu lesen. Der Schriftzug Gran Turismo wäre einfach zu lang geraten. In bewegten Bildern in Ruhe genießen können Sie den Gran Turismo in unserenVideogalerien. Die wichtigsten Daten zum neuen BMW-Star finden Sie und .