Volkswagen will auf seinem Weg an die weltweite Branchenspitze vor allem in China wachsen. Auf seinem jetzt schon größten Markt will der Konzern seine Auslieferungen mittelfristig von 1,4 Millionen Fahrzeugen im vergangenen Jahr auf dann zwei Millionen Stück erhöhen, wie der Vorstand am Mittwoch vor Investoren in London erläuterte. Bis 2018 will VW der weltweit führende Automobilhersteller werden und dabei nicht nur Toyota als Spitzenreiter ablösen, sondern auch wirtschaftlich erfolgreich sein. "Unsere Planung enthält nur Ziele, die wir mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit erreichen können", unterstrich Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch. Besonders im Visier hat der Konzern die überdurchschnittlich wachstumsstarken Schwellenländer. Das China-Geschäft soll mittelfristig eine operative Umsatzrendite von mindestens sechs Prozent erzielen, die Kapitalrendite soll weiterhin über 20 Prozent liegen. Wegen der gemeinschaftlichen Struktur der chinesischen Gesellschaften tauchen die Einnahmen aus dem China-Geschäft in der VW-Bilanz im Beteiligungsergebnis auf und werden nicht im Umsatz und operativen Ergebnis des Konzerns erfasst. Auch das USA-Geschäft soll profitabel werden. So bekräftigte das Management sein Wachstumsziel, wonach dort der Absatz von zuletzt 298.000 Fahrzeuge auf eine Million Stück im Jahr 2018 steigen soll. Damit wird ein Marktanteil von sechs Prozent angestrebt. Bei voller Produktion des neuen Werks in Chattanooga, das im nächsten Jahr die Fertigung aufnehmen soll, hält Finanzvorstand Pötsch eine positive Rendite zwischen drei und vier Prozent für möglich. Noch schreibe man mit dem US-Geschäft rote Zahlen, räumte Pötsch ein. "Längerfristig gedacht, spricht überhaupt nichts dagegen, dass wir in den USA mindestens fünf bis sechs Prozent operative Rendite einfahren können", sagte Pötsch. Weltweit will der Konzern seine Verkäufe bis 2018 auf über zehn Millionen Fahrzeuge steigern. Im vergangenen Jahr hatte der Automobilhersteller 6,29 Millionen Wagen ausgeliefert. Zu den weiteren Zielkennzahlen der "Strategie 2018" gehört eine mittelfristige operative Umsatzrendite von mindestens fünf Prozent im Automobilgeschäft. Für die ersten neun Monate 2009 wird die Marge mit 1,6 Prozent angegeben. Was "mittelfristig" genau bedeuten soll, darauf wollte sich Pötsch nicht festlegen. Man habe bewusst kein konkretes Datum genannt, es sei aber ein Zeitraum von über drei Jahren gemeint. Im Bereich Financial Services, der unter anderem die Finanzierungs- und Leasingangebote des Konzerns bündelt, soll die Eigenkapitalrendite vor Steuern 2018 bei 20 Prozent liegen.