Firmenwagenklassiker Alfa Romeo Arna Nicht schön, aber selten

Mazda 929 L Foto: Mazda 5 Bilder

Autos, die jeder kennt. Fahrzeuge der Kindheit, erstes eigenes Auto,
unvergessener Dienstwagen: Alfa Arna

Der Alfa Arna – eingefleischte Alfisti schauen betreten zur Seite, kommt die Sprache auf ihn. Die Geschichte: Ursprünglich für den Alfasud hatte der damalige Staatsbetrieb ein Werk in der Nähe von Neapel aus dem Boden gestampft. Doch Anfang der 80er-Jahre war die Auslastung der Fabrik auf nur noch ein Drittel ihrer Kapazität gesunken. Alfa Romeo stand mit dem Rücken zur Wand. Das Credo: Keine Entlassungen in einem italienischen Staatsbetrieb – zusätzlich zum Alfasud musste daher eine weitere Produktionslinie her. Als kluger Schachzug durfte zwar das Joint Venture mit dem aufstrebenden Autobauer Nissan gelten. Als schiere Verzweiflungstat dagegen, dass es dabei um das krudeste Modell der Japaner ging: den Nissan Cherry. Von ihm stammten fortan die Karosserien, die hinteren Trommelbremsen, die Hinterachsen sowie die Sitzrahmen des 1983 vorgestellten Alfa Arna.

Technik mit Boxermotor und Getriebe stammt vom Alfasud

Die übrige Technik mit Boxermotor und Getriebe vom Alfasud. Ein Schock für die Fans, definierte sich Alfa Romeo doch bis dato über Begriffe wie Schöngeist, Hingabe und Leidenschaft. Und dann das: Der Neue hatte das Aussehen eines Gefährts namens »Kirsche«. Alfa und Nissan – das war so, als stünde heute Lady Gaga mit Florian Silbereisen auf der Bühne. Entsprechend schwierig gestaltete sich das Auffinden einer gemeinsamen Zielgruppe. Obwohl unterhaltsgünstige 1,2-Liter mit kernigen 63 PS, ein Radstand von 2,42 Metern und zwei Karosserievarianten mit drei oder fünf Türen durchaus Argumente für Neukunden waren. Stammkunden aber rümpften die Nase. Da half auch nicht das Nachschieben des Arna TI, einer 1,4-Liter-Variante mit 86 Pferdchen, schwarzem Spoiler, schwarzen Radkappen und sportlich rechteckigen Außenspiegeln. 80.000 Arna dürften in den gut drei Jahren Bauzeit vom Band gelaufen sein. Dass davon auch einige an Gewerbekunden gingen, lag am Einbau einer kontaktlosen Zündung ab 1984. Der Verbrauch des 1,2 SL sank dadurch auf 5,8 Liter. Für einen Benziner dieser Zeit war das sensationell. Ehre also bitte, wem Ehre gebührt, liebe Alfisti!