Flottenmarkt 2018 War doch gar nicht so schlimm

Cabrio, Frau Foto: Fotolia

WLTP und kein Ende: Trotzdem lief das Jahr 2018 für die Autohersteller gar nicht so schlecht. Selbst mit einem Minus bei den Neuzulassungen war es sogar eines der besten Jahre seit 2001.

Jeden Monat wirft Dataforce einen Blick auf die aktuellen Zulassungszahlen. Das letzte Quartal 2018 war für die Hersteller wenig erfreulich. Der Flottenmarkt drehte deutlich ins Minus. Viele Unternehmen halten ihre Bestellungen zurück - sei es, weil sie noch nicht bestellen wollen, oder weil manche fuhrparktauglichen Modelle wegen der WLTP-Umstellung noch immer nicht lieferbar sind. Schon seit September 2018 halten diese Lieferschwierigkeiten und Homologationsverzögerungen den deutschen Automobilmarkt im Griff. Die Folgen waren auch im Dezember noch spürbar, denn insgesamt gab der deutsche Pkw-Markt um 6,7 Prozent nach, wobei auch die meisten Marktsegmente diesem Trend folgten. Vor allem die privaten Käufer hielten sich sehr zurück (minus 12,8 Prozent).

Dagegen beruhigte sich das Geschehen auf Flottenmarkt (das sind alle gewerblichen Neuzulassungen, aber ohne Zulassungen der Hersteller, des Handel und der Autovermieter) zum Teil. Nachdem der Markt im September und November richtig einbrach, ging es im Dezember nur um 3,5 Prozent nach unten. Autovermieter dagegen ließen 14,7 Prozent mehr Fahrzeuge zu, während die Eigenzulassungen von Fahrzeugbau (minus 10,6 Prozent) und Fahrzeughandel (minus 7,9 Prozent) hinter dem Volumen des Vorjahresmonats zurückblieben. Im Dezember fielen die taktischen Neuzulassungen daher insgesamt um 2,9 Prozent.

Genau wie der Pkw-Markt gaben die Neuzulassungen von leichten Nutzfahrzeugen und Pkw-Utilities im Dezember nach (minus 3,7 Prozent). Sowohl der Privatmarkt (minus 2,0 Prozent) als auch der Flottenmarkt (minus 13,6 Prozent) waren im Minus, während die Sondereinflüsse aufgrund der hohen Fahrzeugbau-Eigenzulassungen ihr Volumen leicht erhöhten (plus 1,0 Prozent).

Gesamtjahr 2018: gar nicht so schlecht

Bei Betrachtung des gesamten Jahres 2018 sieht es aber gar nicht so schlecht aus. Gegenüber 2017 sank die Zahl der Neuzulassungen insgesamt nur um 0,2 Prozent. 2018 wurden knapp 3,44 Millionen Pkw zugelassen. Die Sondereinflusskanäle kamen dabei auf die gleiche Wachstumsrate wie der Gesamtmarkt (minus 0,2 Prozent). Haupttreiber waren dabei die Eigenzulassungen des Fahrzeugbaus (minus 4,0 Prozent), während der Fahrzeughandel (plus 0,6 Prozent) und die Autovermieter (plus 1,7 Prozent) etwas mehr Fahrzeuge zuließen.

Dataforce Flottenmarkt 2018 Foto: Dataforce

Auch der Flottenmarkt fiel aufgrund der Marktproblematik unter sein Vorjahresniveau (minus 3,2 Prozent). Dennoch erreichte er mit 818.859 neuzugelassenen Pkw immer noch eines der besten Resultate seit Beginn der Dataforce Aufzeichnungen im Jahr 2001. Im Gegensatz dazu konnte der Privatmarkt sein Vorjahresergebnis überbieten (plus 2,0 Prozent). Zwar war auch dieses Segment ab der zweiten Jahreshälfte mit Lieferverzögerungen konfrontiert, die Zulassungen konnten aber durch die Dieselprämien zu Beginn des Jahres ordentlich nach oben getrieben werden.

Diesel? Wird schon

Erstaunlicherweise sind die verkäufe von Autos mit Dieselmotor nicht so stark eingebrochen wie allgemein vorhergesagt. Schon im November war absehbar, dass Firmenkunden verstärkt Diesel bestellen, speziell Modelle, die Euro 6d-Temp schaffen. Im Dezember steigerte sich der Dieselanteil nochmals, sodass Selbstzünder 35,0 Prozent des Gesamtmarktes ausmachen, der höchste Wert seit mehr als einem Jahr.

Dataforce Flottenmarkt 2018 Foto: Dataforce